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Ethereum 2.0: Testphase verläuft positiv


Überblick:

  • Ethereum-Plattform wird komplett überarbeitet
  • Ethereum 2.0 befindet sich aktuell in der finalen Testphase
  • Bisherige Tests im Testnet verliefen sehr positiv

Ethereum ist eines der ältesten und bekanntesten Projekte der Blockchain-Technologie. Die vom kanadisch-russischen Softwareentwickler Vitalik Buterin gegründete Plattform ist als infrastrukturelle Basis die Grundlage vieler weiterer Blockchain-Projekte. Die Kryptowährung Ether, welche als Zahlungsmittel innerhalb der Ethereum-Sphären fungiert, ist nach dem Bitcoin die Kryptowährung mit der zweithöchsten Marktkapitalisierung.

In diesem Jahr wird die Version 2.0 der Ethereum-Plattform veröffentlicht, welche sich aktuell in der finalen Testphase befindet. Neben zahlreichen Optimierungen wird auch ein komplett neues Konsensverfahren implementiert. In einem aktuellen Statement gibt Mitentwickler Danny Ryan neue Einblicke in den aktuellen Stand der Lage.

Ethereum 2.0 bringt einige Änderungen mit sich

Ein größeres Manko von Ethereum war jeher die Tatsache, dass der Plattform der eigene Erfolg zum Verhängnis wurde. Die Masse an Transaktionen und dApps (dezentrale Anwendungen) führte schnell zu Skalierungsproblemen. Aufgrund der bisherigen technischen Beschränkungen im gewählten Konsensverfahren konnten diese nicht verhindert werden. Zu diesem Zweck stellten die Entwickler den kompletten Konsens der Ethereum-Plattform um und wählten anstelle des bisherigen Proof of Work (PoW) einen Proof of Stake (PoS).

Der Grund dafür ist so simpel wie effizient: Ein Proof of Stake erlaubt eine viel höhere Skalierung und erhöht somit die Performance des Gesamtsystems erheblich. Dies spiegelt sich nicht nur in einer geringeren Ressourcennutzung und der schnelleren Integration von Updates wider, sondern erhöht auch die Sicherheit der Plattform. Das neue Konsensverfahren verhindert die sogenannte 51-Prozent-Attacke, bei der ein Angreifer in einem Proof of Work-Netzwerk mindestens 51 Prozent der Hash-Power eines Netzwerkes aufbringt. Dadurch wäre er in der Lage, Manipulationen an Transaktionen vorzunehmen.

Zudem führt Ethereum 2.0 das Sharding ein. Mithilfe dieser Funktion wird die Blockchain in Teilbereiche (Shards) gegliedert, welche an die einzelnen Nodes des Netzwerks verteilt werden. Der Vorteil ist, dass die Nodes somit nicht mehr die gesamte Blockchain, sondern nur die einzelnen Shards speichern müssen. Die Synchronisation erfolgt anschließend direkt zwischen den Shards und der Blockchain. Das Sharding trägt somit unmittelbar zur Skalierung und Entlastung der gesamten Ethereum-Plattform bei.

Phase 0 rückt näher – Tests von Ethereum 2.0 verlaufen positiv

Bereits seit einiger Zeit testen mehr als 100.000 Validatoren im Testnet Ethereum 2.0 auf seine Funktionalität. Sie prüfen insbesondere den Erfolg der neu implementierten Technologien im Netzwerk. Danny Ryan, einer der Entwickler von Ethereum 2.0, gab in einem aktuellen Statement Einblick in das aktuelle Geschehen. Einer der wichtigsten Punkte – die Verifizierung der in Ethereum 2.0 implementierten Smart Contracts – ließ sich bereits erfolgreich testen. Das bedeutet, dass der in Solidity geschriebene Programmcode der Smart Contracts erfolgreich in einen für die Ethereum Virtual Machine (EVM) lesbaren Bytecode umgewandelt wurde. Dies war einer der bedeutsamsten und entschiedensten Punkte in Hinblick auf eine Übertragung von Ethereum 2.0 in das Mainnet.

Das Testumfeld ist so konzipiert, dass jeweils tausende Validatoren auf einem kleinen Virtual Private Server (VPS) mit gerade einmal 2 CPUs und 8 GB RAM platziert wurden. Die benötigten Ressourcen konnten im Laufe der Tests sogar noch weiter gesenkt werden, sodass teilweise nur 2,5 GB RAM benötigt wurden. Dies zeigt bereits die geringe Ressourcennutzung bei gleichzeitiger Performance von Ethereum 2.0. Aufgrund der bislang durchgängig positiven Tests ist davon auszugehen, dass zeitnah die Phase 0, also die Übertragung von Ethereum 2.0 in das Mainnet, forciert wird.

Fazit: Die Spannung steigt – Ethereum 2.0 steht in den Startlöchern

Wenn sich Entwickler einer neuen Technologie schon während der Testphase so positiv über den bisherigen Verlauf äußern, ist das in der Regel ein sehr gutes Zeichen. Die umfassende Testphase mit einem öffentlichen Testnet erfordert große administrative Aufmerksamkeit – doch die Aufwände haben sich gelohnt. Die neuen Funktionen kommen gut an und haben sich während der Tests bewährt. Insbesondere das neue Sharding und der Wechsel des Konsensverfahrens auf einen Proof of Stake wird der Ethereum-Plattform in Sachen Performance und Skalierbarkeit zugutekommen.

Sollten auch die abschließenden Tests ähnlich positiv verlaufen, kann davon ausgegangen werden, dass bereits in den kommenden Monaten mit der Phase 0 der Produktivstart im Mainnet eingeleitet wird.

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Autor
Jens Kerkmann
Jens interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.


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