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Frankreich: Offenbar strenge KYC-Regeln für Krypto-Transaktionen geplant

Überblick:

  • Staatlicher Druck auf Krypto-Unternehmen wächst
  • Neue Regularien in Frankreich
  • KYC-Pflicht für alle Kunden von Krypto-Unternehmen

Frankreich prescht vor und bringt neue Krypto-Regularien auf den Weg. 

Die Regierung plant härtere Vorschriften für KYC-Verfahren.

Das gilt auch für Krypto-Börsen, die den Krypto ↔ Krypto-Handel ermöglichen.

Französische Regierung verschärft Krypto-Regularien

Wie TheBlock auf Berufung seiner Quellen berichtet, plant Frankreich offenbar strenge KYC-Regeln für Krypto-Transaktionen und Krypto-zu-Krypto Exchanges.

Die KYC-Regeln sollen vom Finanzministerium verschärft und der Krypto-zu-Krypto Handel stärker reguliert werden, so Simon Polrot, Präsident des Kryptoverbands ADAN. Ein Grund dafür sollen die Terroranschläge in der jüngsten Vergangenheit sein. 

Kryptowährungen und Terrorismus werden von Regierungen und Regulierungsbehörden gerne in Zusammenhang gebracht.

Der Einfluss dieser auf den internationalen Terrorismus ist dabei mehr als zweifelhaft. Das beliebteste Mittel ist immer noch der US-Dollar und andere FIAT-Währungen, insbesondere in Form von Bargeld.

Weitere Quellen bestätigen die Befürchtungen

Auch Vertreter der Coinhouse Group und der Digital Service Group bestätigten die Vorstöße der französischen Regierung.

Beide Unternehmen sind Vertreter der französischen Krypto-Branche und haben deshalb Einblicke, die Normalverbrauchern verwehrt bleiben. Sie berichteten getrennt voneinander, von der Regierung über die Schritte informiert worden zu sein.

Diese sollen im Zusammenhang mit den jüngsten Terror-Anschlägen stehen. So hätte es Festnahmen von mehreren Personen gegeben, die im Verdacht stehen, syrische Terroristen mit Kryptowährungen finanziert zu haben. 

“Dann führte die Polizei eine Operation zur Festnahme dieser Personen durch und sagte, dass Bitcoin zur Finanzierung des Terrorismus verwendet wurde, und dann erklärte der Finanzminister, dass wir die Kryptographie viel besser kontrollieren müssten.”

Um das in der Zukunft zu unterbinden, wollen die französischen Behörden nun zugreifen und entsprechend neue Regularien auf den Weg bringen. 

KYC-Maßnahmen werden verschärft

Ray Dalio Bitcoin

Noch in dieser Woche soll ein Erlass veröffentlicht werden, der einen vollständigen KYC-Prozess für jegliche Krypto-Aktivitäten zum Gesetz machen soll.

Das bedeutet, dass alle Krypto-Börsen und andere Firmen, die mit Krypto-Transaktionen zu tun haben, ihre Kunden vorab überprüfen muss. Dabei ist es unwichtig, um welche Summen es sich bei den Transaktionen dreht. Bisher gab es eine Obergrenze i.H.v. 1.000 Euro.

Das ist sowohl für Krypto-Firmen als auch für deren Kunden eine Katastrophe. Denn die Durchführung eines KYC kostet den Dienstleistern Geld.

Gerade bei kleinen Transaktionen tut das weh. Auch für die Kunden würde dieses neue Gesetz einen höheren Zeitaufwand für Krypto-Transaktionen und die Nutzung gewisser Services mit sich bringen.

Französische Krypto-Börsen müssen sich warm anziehen

Ripple

Ebenfalls eingeführt werden soll eine KYC-Pflicht für Nutzer von Krypto-Börsen, auf denen Kryptowährungen-Handelspaare wie ETH/BTC gehandelt werden können. Bisher galt dies nur für Börsen, auf denen Kunden Kryptowährungen gegen FIAT handeln konnten. Selbiges gilt für die französischen Kryptoverwahrer. 

Beide müssen bis zum 18. Dezember ihre Lizenz beantragen, um Geldstrafen zu vermeiden. Das sind nur 10 Tage und es ist fraglich, ob es alle Firmen rechtzeitig schaffen werden. Falls nicht, wäre das ein herber Rückschlag für die französische Krypto-Industrie.

Ob diese Regularien auch auf Krypto-Börsen angewendet werden, die global operieren und Franzosen das Handeln von Kryptowährungen ermöglichen, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar.

Fazit: Druck durch staatliche Regulierung steigt

Der Druck durch mehr staatliche Regulierung des Krypto-Sektors steigt seit den letzten drei Jahren stetig. Während einige Regeln Sinn machen, muss man sich in diesem Fall fragen, ob die Verhältnismäßigkeit gegeben ist. Für die französische Krypto-Industrie jedenfalls kann dies keine gute Nachricht sein. 

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Autor
Yannick "Cryptonator1337" Eckl
Vollzeit Krypto- & Blockchain Experte seit 2017. Yannick hat sich vor allem auf Fundamentalanalysen und investigative Recherchen spezialisiert. Auf Twitter folgen ihm mehr als 30.000 Krypto-Enthusiasten.


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