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SEC prüft NFTs als Vermögenswerte

Nachdem der Rechtsstreit zwischen der SEC und Ripple weiter andauert, stürzt sich die Regulierungsbehörde auf einen ganzen Bereich der Kryptobranche. Nach dem Boom im vergangenen Jahr nimmt die Behörde nun NFTs in den Blick. Dabei soll geprüft werden, ob es sich bei den „nicht austauschbaren Token“ um Vermögenswerte handelt. Sollte dies der Fall sein, würde NFT-Projekte unter die Aufsicht der SEC fallen. Und der Kampf um die Einstufung von XRP als „Security“ ist noch nicht ausgefochten, auch wenn die Zeichen für Ripple Labs gutstehen. Doch wo geht die Reise hin? Welche Ziele verfolgt die SEC und welche Auswirkungen hat dies auf die Kryptobranche?

NFTs im Blick der SEC

NFTs (also: non-fungible tokens, oder zu deutsch: nicht austauschbare Token) haben im vergangenen Jahr einen enormen Zulauf erhalten. Angefangen über digitale Kunstwerke haben die Projekte ebenso Einzug erhalten in das Metaverse. Die Potentiale der NFTs insbesondere im Bereich Metaverse und im Kontakt zwischen Künstlern, Sportlern, Vereinen und deren Fans und Kunden sind kaum zu fassen.

Durch die stetig steigende Popularität steigt jedoch auch das Interesse der Aufsichtsbehörden. Unlängst hat die SEC (Securities and Exchange Commission) – zuständig für die USA – erkannt, dass Investoren massive Gewinne in diesem Bereich erzielen. Es stellt sich daher die Frage, ob NFTs sogenannte „Securities“ (Sicherheiten) vergleichbar zu anderen Wertpapieren darstellen.

Fraktionierte NFTs

Eine ungenannte Quelle erklärte gegenüber Bloomberg, dass die SEC im Rahmen ihrer Überprüfung nach Informationen über fraktionierte NFTs sucht. Dabei handelt es sich um NFTs, die in Einheiten zerlegt werden können, die sich leicht verkaufen oder kaufen lassen. Dies würde bedeuten, dass nicht alle derzeit bekannten NFTs einer Regulierung ausgesetzt wären. Nichtsdestotrotz lädt die SEC weiterhin fleißig Verantwortliche der Projekte vor. Dabei konzentriert sich die Behörde insbesondere auf die Suche nach illegalen Ideenkonstrukten. Wobei immer wieder die Frage im Raum steht, in welchem Umfang die Kryptoprojekte ihre Tätigkeit in dieser Grauzone aktiv suchen und ausnutzen.

Absolut klar ist, was Gary Gensler, der Vorsitzende der SEC, erreichen möchte. Sein Ziel ist es, Projekte auszumachen, die unter die Aufsicht der SEC fallen. Beantwortet werden kann eine solche Frage durch die Durchführung des sogenannten Howey-Tests. Der Standardtest der SEC soll beantworten, ob eine durchgeführte Transaktion einen „Investitionsvertrag“ auslöst. Doch so einfach, wie das klingt, so ausgiebig sind die Rechtsstreitigkeiten um diese Art der Analyse.

Zuständigkeiten und Kontrolle

Das Ziel vieler Kryptoprojekte ist es, nicht unter die Kontrolle der SEC zu fallen. Auch die in Washington sitzende CFTC (Commodity Futures Trading Commission) mischt bei einer möglichen Regulierung mit und sieht deren Verantwortlichkeit für die Kryptobranche gegeben.

Derweil versucht insbesondere die börsennotierte zentralisierte Kryptobörse Coinbase in die ausstehende Gesetzgebung und die damit einhergehende Regulierungen einzuwirken. Dabei stehen Überlegungen und Ideen im Raum, eine neue Behörde einzuführen, die sich spezialisiert mit der Blockchain und deren Währungen beschäftigt.

Es besteht weiterhin enorme Unklarheit und wagen einige Länder vereinzelte Vorstöße. Dabei haben die bisher bekannten Ausführungen eher zu einer weiteren Adaption von Kryptowährungen geführt.

XRP und die SEC

In einem kürzlich erschienen Artikel wird erörtert, dass Ripple schon seit Langem wissentlich eine Grauzone besetzt. Dabei wurden aus bis in das Jahr 2012 zurückreichenden juristischen Memos Hinweise abgeleitet, die darauf hindeuten, dass Rippel sich mit dem Verkauf von XRP in einer regulatorischen Grauzone befindet. Insbesondere im Hinblick darauf, dass es sich um ein nicht registriertes Wertpapierangebot handelt. Da der Hauptzweck des Tokens auf einen grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr konzentriert, ist die Vermutung naheliegend. Auswirkungen auf den XRP-Kurs hatten die neuen Erkenntnisse hingegen kaum. Eine baldige Beilegung des Streits zwischen Ripple und der SEC scheint derweil in genauso weiter Ferne, wie ein möglicher Vergleich.

Fazit: Regulierung ja, aber wie?

Eine Regulierung der Kryptobranche ist unumgänglich. Der jahrelange Streit zwischen Ripple und der SEC, aber auch die Komplexität im Umgang mit NFTs zeigen aber auch die Grenzen einer einheitlichen Regulierung. Die Anwendungsfälle der Blockchain-Projekte sind so divers wie deren Namen. Die Ideen sind bunt gemischt und greifen teils in alle uns bekannten Lebensbereiche. Von alternativen Währungen, über Smart-Contracts, zu dezentralisieren Apps. Von Gaming, über dezentrale Finanzen, zu nicht fälschbaren Transaktionen. Dabei muss meines Erachtens unterschieden werden, ob der Token lediglich ein Unternehmensanteil vergleichbar zu einer Aktie darstellt, oder ob der Token einen anderen Zweck verfolgt. Nachvollziehbar wäre eine differenzierte Betrachtung unter diesem Gesichtspunkt. Eine Regulierung kann viele Vorteile mit sich bringen, die massiven Kursschwankungen eindämmen, aber auch die „tollen“ Gewinne begrenzen.

Da es unwahrscheinlich ist, dass eine klare Regulierung bald einsetzt und rückwirkende Eingriffe in den Markt kaum vorstellbar sind, solltest du nicht länger zögern und dir deine ersten Kryptowährungen sichern. Wir erklären dir, wie du Kryptowährungen kaufen kannst.

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Autor
Josef
Absoluter Blockchain Enthusiast. Überzeugt davon, dass die Blockchain DIE neue technologische Revolution begründet. Mit der richtigen Nutzung kann die Blockchain ein Demokratietreiber sein, Transparenz im Finanzwesen liefern, dem Endnutzer die Macht über seine Daten zurückgeben und z. B. Wahlen fälschungssicher online stattfinden lassen.


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