Überblick:
- Nach dem DeFi-Hype folgt der NFT-Hype
- Rekordvolumen auf NFT-Plattformen
- Krypto-Influencer sorgen für mehr Nutzer
NFT sind keine neue Erfindung, werden jedoch jetzt erst richtig entdeckt.
Das Gesamtvolumen des NFT-Handels stieg in den letzten Tagen auf über 120 Millionen US-Dollar.
Eine Abschwächung des Trends ist bisher nicht abzusehen.
Erst DeFi, jetzt NFT
Nach dem DeFi-Hype zeichnet sich ein neuer starker Trend ab, wenn man die Geschehnisse der letzten Wochen betrachtet. Non-Fungible Tokens (NFTs) erleben ihren Frühling und erhalten so viel Aufmerksamkeit wie noch nie.
Seitdem auch viele Krypto-Influencer auf den Zug aufgesprungen sind und durch ihre Reichweite Werbung für das Konzept der NFTs als solche machen, stieg der P2P-Handel für NFTs rasant an. Das Gesamtvolumen des NFT-Handels erreichte in den letzten Tagen die Marke von 120 Millionen US-Dollar:
NFT demand surged in Q3 as OpenSea reached new heights in both volumes and users
In September, the cumulative number of users who interacted with OpenSea surpassed 25,000 with $2M in total volume pic.twitter.com/3Fjdetwznh
— Messari (@MessariCrypto) October 20, 2020
Auch die Bandbreite der erhältlichen NFTs hat sich stark erhöht und zieht somit logischerweise mehr interessierte Nutzer an. Mit am erfolgreichsten waren die NFTs von Dapper Labs, die eine NBA Top Shot Reihe herausbrachten. Innerhalb von zwei Minuten waren die Packs ausverkauft und spülte über 160.000 US-Dollar in die Kassen.
Der durchschnittliche Preis für einen NFT lag insgesamt bei 161 US-Dollar im letzten Monat. So etwas hat es seit dem Cryptokitties-Hype im Jahr 2017 nicht gegeben. Ein weiterer Grund für das hohe Handelsvolumen sind aber auch Konzepte wie das von Rarible, einer Plattform für den NFT-Handel. Hier wurde ein eigener Token, der RARI-Token, kreiert. Händler können für jeden NFT-An-/Verkauf RARI-Tokens als Belohnung bekommen.
Was ist ein NFT eigentlich genau?
Ein nicht-fungibler Token (NFT) ist eine spezielle Art von Krypto-Token. Ein NFT stellt immer eine einzigartige Sache dar und kann nicht gegen einen anderen NFT ausgetauscht werden, jeder Einzelne ist ein Unikat. Ein Anwendungsbereich sind daher beispielsweise digitale Kunstgegenstände und Sammlerstücke.
Während die meisten Nutzer wohl erst im Jahr 2020 von NFTs gehört haben, ist es keineswegs ein neues Konzept. Die ersten NFT-ähnlichen Token gab es bereits im Jahr 2012, als Bitcoin 2.x eingeführt werden sollte. Wenn man heute von einem NFT spricht, ist überwiegend der Ethereum Token-Standard ERC721 gemeint.
Ein digitaler Hash auf der Blockchain sorgt dafür, einen Nachweis der Herkunft eines NFTs zu liefern. Theoretisch könnten so auch Vermögenswerte wie Aktien oder Immobilien in einem NFT abgesichert werden, wenn es um den Nachweis des Besitzes geht.
NFTs und DeFi
Die Plattform Rarible führte einen cleveren Schachzug aus, als sie einen eigenen DeFi-Token, RARI, entwickelten. Sie führten nämlich gleichzeitig das Liquidity Mining ein. RARI wird als Incentive für neue User genutzt, die Token als Belohnung für das Handeln von NFTs auf der Plattform erhalten können.
Für den Verkauf von NFTs bekommt man dabei mehr RARI, als für einen Kauf. Dies hatte zur Folge, dass insbesondere Krypto-Influencer NFTs erstellten und diese in ihrem Netzwerk bewarben, um möglichst viele RARI-Token sammeln zu können.
Messari Web3-Studie: Einblicke in den NFT-Markt
Der Analyse-Service Messari veröffentlichte vor Kurzem einen neuen “Web 3.0-Bericht” für das dritte Quartal im Jahr 2020 und lieferte einige spannende Einblicke in den noch jungen aber wachsenden NFT-Markt.
Wie Eingangs bereits erwähnt, liegt das Gesamtvolumen des NFT-Markts bei bisher 120 Millionen US-Dollar, wenn es nach den Zahlen von nonfungible.com geht:
Ausgeschlossen sind dabei jedoch die Volumen von manch anderer Plattform, inklusive Rarible, die alleine schon auf über 10 Millionen US-Dollar Volumen kamen. Das tatsächliche Volumen liegt also bereits signifikant höher als 120 Millionen US-Dollar.
Eine weitere Metrik, die laut Messari wichtig zu beachten ist, ist die wachsende Anzahl der NFT-User an sich, die gleichzeitig auch bereit sind, Geld auszugeben. Diese Entwicklung lässt sich z. B. gut an der Entwicklung der User- und Umsatzzahlen der Plattform OpenSea erkennen:
NFT Anwendungsbereiche – Viel unerschlossenes Terrain
Messari widmete sich auch den potenziellen Anwendungsgebieten von non-fungible Tokens. Ebenso wie die Blockchain-Technologie insgesamt ermöglichen auch NFTs neuartige Konzepte für die verschiedensten Dinge.
So eignen sich NFTs nicht nur für Sammelgegenstände, sondern auch für Finanzprodukte (Derivate), Plattform Token (Layer 1 und Layer 2 Plattform-Token), Governance und Social-Token. Spannend wird es sein zu beobachten, wie sich insbesondere das NFT Liquidity Mining durchsetzt.
Fazit: NFT-Wachstum könnte weiter ansteigen
Ich bin persönlich der Ansicht, dass wir gerade erst den Anfang von etwas Großem miterleben. Anders als bei ICOs, bei denen in den seltensten Fällen etwas Brauchbares herumkam, bieten NFTs einen klar definierten Use-Case, nämlich dem Herkunftsnachweis von einem Gegenstand x.
Dieser Gegenstand kann alles Mögliche sein und die Anwendungsbereiche sind noch weitestgehend unerschlossen. Im Laufe der Zeit werden findige Entwickler sicherlich NFT-Lösungen entwickeln, an die wir heute in der Form noch gar nicht gedacht haben.
Übrigens: wenn Du auch deinen ersten NFT kaufen möchtest, haben wir für dich eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Kaufanleitung vorbereitet.