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BTC und Altcoins fallen teilweise um 25 % – Bullrun zu Ende?

Überblick:

  • Gründe, warum die Kurse in so kurzer Zeit so rapide fielen
  • Stromausfall in China lässt Hash Rate sinken
  • Gerüchte über Anklagen und Aktienverkäufe schüren Panik

Bitcoin und Altcoins verlieren mehrheitlich an Wert und fallen in den Keller. Teilweise über 25 Prozent Kursverlust mussten manche Projekte hinnehmen. Einige wenige Coins waren davon unbeeindruckt und konnten sogar zulegen.

In den gegenwärtigen Top 10 der größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung gelang dies nur Dogecoin. Der Meme-Coin erlebte in den vergangenen Tagen ohnehin ein Höchstmaß an medialer Aufmerksamkeit.

Doch was war passiert? Ist das ein erstes Zeichen dafür, dass ein Ende für den Bullrun der Kryptowährungen in Sicht ist?

Kurse von Bitcoin und Altcoins im Keller – drei mögliche Ursachen

Die Krypto-Gemeinde in Mitteleuropa dürfte sich heute Morgen beim Check der Kurse für Bitcoin und Altcoins verdutzt die Augen gerieben haben.

Die Marktübersichten der verschiedenen Plattformen waren alle tiefrot gefärbt. Der Bitcoin Kurs fiel innerhalb weniger Minuten um 7.000 US-Dollar und erreichte seinen Tiefpunkt bei 51.680 US-Dollar.

Dieser plötzliche Kursumschwung stellte sogar den Einbruch des Bitcoin-Preises vom Februar dieses Jahres in den Schatten. Damals erreichte BTC erstmals 58.000 US-Dollar, nachdem seine Marktkapitalisierung die 1 Billion US-Dollar Schallmauer durchbrochen hatte.

Das Handelspaar BTC/USD verlor in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Unterstützung von 60.000 US-Dollar, zeigte sich dennoch sehr stabil. Durch den kurzfristigen Kurseinbruch wurden in den vergangenen 24 Stunden Positionen im Wert von fast 10 Milliarden US-Dollar liquidiert.

Infolgedessen wiesen Analysten auf drei potenzielle Ursachen für diesen Crash hin. Erstens stürzte die Hashrate von Bitcoin ab. Zweitens stehen Gerüchte im Raum, dass die US-Regierung im Begriff ist, Finanzinstitutionen wegen des Verdachts auf Geldwäsche anzuklagen.

Die betreffenden Unternehmen aus dem Finanzsektor wurden bisher nicht näher benannt. Drittens soll der Abverkauf von Coinbase Aktien zum Preisverfall beigetragen haben.

Hash Rate sank durch Stromausfall

Einigen Angaben zufolge stürzte die Hash Rate innerhalb der vergangenen zwei Tage um fast die Hälfte ab. Grund dafür ist ein massiver Stromausfall in der chinesischen Provinz Xinjiang.

Dieses Gebiet ist unter anderem die Heimat einer Vielzahl von BTC Minern. Die Hash Rate beschreibt die geschätzte Rechenleistung, die dem Netzwerk von Minern zur Verfügung steht.

In der Krypto-Gemeinde gibt es ein Sprichwort. Dieses besagt, dass der Preis immer der Hash Rate folgt. Den Wahrheitsgehalt des Sinnspruchs durfte Bitcoin am Sonntagmorgen erfahren.

On-Chain Analyst Willy Woo bekräftige diesen Zusammenhang zusätzlich in einem Tweet. Laut seiner Aussage „korrelieren Preis und Hash Rate schon immer“.

Im weiteren Verlauf seines Tweets verwies er auf ein ähnliches Event im November 2017. Überdies fügte er hinzu, dass sich die Hash Rate fast wieder vollständig erholt hat.

Ähnlich unbeeindruckt über dieses Ereignis zeigte sich der Mitbegründer von Coin Metrics, Nic Carter. Er prognostizierte allerdings ein erhebliches Medieninteresse, sollten die Probleme in Xinjiang weiterhin anhalten.

Im Rahmen eine Diskussion auf Twitter sagte er:

„Wenn der Ausfall 3 Wochen dauert, dann wird Bitcoin eine historisch große Anpassung der Mining Difficulty. Aber ich denke, das ist unwahrscheinlich – entweder kommt das Netz wieder online oder die Miner werden ihre Hardware verlagern.“

Die Mining Difficulty sinkt, sobald Miner das Netzwerk verlassen, was bei einem Stromausfall der Fall ist. Neuesten Schätzungen zufolge wird sich dieser Rückgang im Bereich von 2,25 Prozent bewegen.

Gerüchte verunsichern Krypto-Community

Während das Sinken der Hash Rate aufgrund eines größeren Zusammenbruchs des Stromnetzes in der chinesischen Provinz Xinjiang ein potenzieller Grund für den plötzlichen Kurseinbruch sein könnte, scheint ein Gerücht über Rechtsstreitigkeiten in den USA ebenso dazu beigetragen haben.

Anhand von anonymen Quellen zitierte der Twitter User FXHedge, dass die Regulierungsbehörden der Vereinigten Staaten bisher nicht näher benannte „Finanzinstitutionen“ vor Gericht bringen würden.

Gegenstand dieser Causa sollen Geldwäscheaktivitäten im Zusammenhang mit Kryptowährungen sein. Dieser Tweet tauchte just zum Zeitpunkt des Preissturzes auf.

Mittlerweile zweifelt die Community an der Authentizität dieses Gerüchts. Jake Chervinsky, Rechtsanwalt und in diversen Krypto-Projekten tätig, bezeichnet die Aussagen von FXHedge als fragwürdig und verdächtig.

Wichtiger Anhaltspunkt für die möglichen Fake-News sind erstens, dass nicht das Finanzministerium, sondern das Justizministerium Anklage in solchen Fällen erhebt. Zweitens empfindet eine potenzielle strafrechtliche Verfolgung gegen mehrere Finanzinstitute auf einmal eher unwahrscheinlich.

Verkauften Coinbase Führungskräfte ihre Anteile?

Zu guter Letzt haben gestern Gerüchte über einen Ausverkauf von COIN Aktien durch Coinbase Führungskräfte die Marktstimmung geschwächt.

Ironischerweise war der offizielle Gang von Coinbase an die Technologiebörse NASDAQ genau der Grund, warum Bitcoin und infolgedessen die Altcoins letzte Woche erst neue Höchststände erreicht haben.

Der pseudonyme Twitter-Account Crypto Randy postete gestern, dass der Chief Product Officer und der Financial Officer der Börse fast alle ihre Aktien zum Start am Mittwoch verkauft hatten.

COIN stürzte daraufhin von einem Tageshoch von 430 US-Dollar auf einen Tiefststand von 309 US-Dollar am Tag nach seinem Debüt.

Finanzexperten haben diese Behauptungen jedoch bestritten. Sie vermuten, dass eine Verwechslung der Formulare und das Unvermögen, zwischen tatsächlichen Aktien und Optionsverträgen zu unterscheiden, zu dem Missverständnis geführt haben.

Eric Yakes, CFA, der das Thema auf Twitter brachte, hat seinen Tweet mittlerweile gelöscht. Überdies erklärten Experten wie Meltem Demirors, CFO bei CoinShares, dass die Coinbase Führungskräfte nur ihre Bestände abgesichert haben.

„Bitcoin macht einfach sein Ding auf dem Weg zu $10M+.“

Während sich die Mainstream-Medien weltweit auf den Preissturz des Kryptomarktes stürzten, blieben erfahrene Bitcoiner entspannt. Für sie ist es Business as usual in einem Bullenlauf.

„Ehrlich gesagt, wenn man lange genug dabei ist, wird man unempfindlich gegenüber Bitcoin-Preiseinbrüchen, Bitcoin macht einfach sein Ding auf dem Weg zu $10M+.“ twitterte Podcast-Moderator Steven Livera.

Während der Entstehung dieses Artikels hat sich Bitcoin gegenüber dem US-Dollar wieder um 50 Prozent erholt und handelt bei etwa 56.000 US-Dollar.

Fazit – Bitcoin und Altcoins verhalten sich „normal“, trotz einiger Gerüchte und eines Stromausfalls

Der Bitcoin Kurs sauste am Sonntagmorgen in den Keller und nahm nahezu den kompletten Kryptomarkt mit sich. Einer der Hauptgründe dafür scheint der großflächige Stromausfall in der chinesischen Provinz Xinjiang zu sein. Sie ist Heimat einer Vielzahl von Minern. Die Schwierigkeiten mit der Stromversorgung vor Ort begannen bereits vor zwei Tagen.

Weitere Gerüchte schürten zusätzliche Panik unter den Haltern von Kryptowährungen. Allen voran die Halbwahrheiten über eine angebliche Anklage von Finanzinstitutionen, die im Zusammenhang mit Geldwäsche durch Kryptowährungen stehen soll.

Ob und wie viel Wahrheitsgehalt drinsteckt, bleibt abzuwarten, bis sich das US-Justizministerium kommende Woche dazu äußert.

Ebenso halb wahr erweisen sich die Meldungen über einen angeblichen Verkauf von Coinbase Aktien diverser hochrangiger Funktionäre des Unternehmens.

Voreilige Twitter User wollten ihnen die Realisierung von mehreren hundert Millionen US-Dollar unterjubeln. Die Realität sah mit einer zehnprozentigen Gewinnabschöpfung und einer zusätzlichen Absicherung der verbleibenden 90 Prozent allerdings etwas anders aus.

Am Ende des Tages verhalten sich Bitcoin und damit auch die Altcoins weitestgehend normal. Kurskorrekturen sind ein wesentlicher Bestandteil des Marktes und waren es schon immer.

Auch in Zukunft werden wir mit solchen Kurseinbrüchen konfrontiert. Wichtig dabei ist, die Ruhe zu bewahren und keine Panikverkäufe zu tätigen. Wir befinden uns nach wie vor in einem Bullenmarkt, sodass eine Kurserholung nahezu immer stattfindet.

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Autor
Mathias Wagner
Mathias ist Krypto-Enthusiast seit 2017. Begonnen hat die Krypto-Reise mit Airdrops verschiedenster Projekte. Nach und nach tauchte Mathias immer tiefer in die Thematik rund um Kryptowährungen und die Blockchain ein. Er liebt es über die verschiedenen Projekte zu recherchieren und zu schreiben. Dass BTC, ETH & Co. die Zukunft gehört, steht für ihn außer Frage.


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