Überblick:
- Bittrex Delistings: Drei Kryptowährungen müssen gehen
- Monero (XMR), Zcash (ZEC) und Dash (DASH) betroffen
- Was bringt das Jahr 2021 für das Krypto-Ökosystem?
Manche Altcoins haben es zurzeit schwer, doch ein Delisting ist immer eine richtig schlechte Nachricht.
Bittrex kündigte heute an, am 15. Januar 2021 den Handel von XMR, ZEC und DASH einzustellen.
Auf die Gründe ging die Krypto-Börse mit Hauptsitz in Liechtenstein bis jetzt nicht ein.
XMR, ZEC und DASH von Bittrex Delisting betroffen
Bittrex hat am Freitag angekündigt, die Kryptowährungen Monero (XMR), Zcash (ZEC) und Dash (DASH) von der Krypto-Börse zu entfernen und den Handel zu stoppen. Krypto-Kenner werden bei den drei genannten Kryptowährungen direkt eine Gemeinsamkeit feststellen können.
We will be delisting the following coins from the Bittrex Global exchange: Monero, Dash, Zcash, & Grin. Markets for trading will be removed on January 15, 2021 at 23:00 UTC.
Please visit the following link for more details: https://t.co/QAfCop9fYQ
— Bittrex Global (@BittrexGlobal) January 1, 2021
Sowohl XMR und ZEC, aber auch DASH, ermöglichen nämlich das anonyme Transferieren von Coins. Sie gehören zu der sog. Klasse der „Privacy Coins“, bei denen Transaktionen nicht nachvollziehbar sind. Das ist ein großer Unterschied zu Bitcoin, einer pseudonymen aber nicht anonymen Kryptowährung.
Bittrex Delisting am 15. Januar: XMR, ZEC, DASH
Das Delisting der genannten Kryptowährungen wird am 15. Januar um 23:00 UTC stattfinden. Bittrex selber gab in seiner Ankündigung keine Informationen zu den genauen Gründen des Delistings preis. Überraschend war auch, dass bspw. XHV (eine Kryptowährung basierend auf der Monero-Technologie) nicht von dem Delisting betroffen ist. Höchstwahrscheinlich möchte man bei Bittrex keine Risiken eingehen und möglichem Ärger mit Regierungen und Regulatoren vermeiden.
Diese haben ein Auge auf private Kryptowährungen wie Monero, da sie Verstöße gegen Geldwäscherichtlinien etc. befürchten. Der U.S. Secret Service hatte den amerikanischen Kongress bereits gebeten, Wege zu finden, die Nutzung dieser Kryptowährungen zu limitieren. Das Dash-Team formulierte bereits eine Stellungnahme, in der sie die Einordnung von DASH als „Privacy Coin“ in Frage stellen.
From a technical standpoint, Dash’s privacy functionality is no greater than Bitcoin’s, making the label of “privacy coin” a misnomer for Dash. We have reached out to @BittrexExchange to request a meeting with their compliance team. Hopefully this will be rectified soon. https://t.co/QA66OoshPn
— Dash (@Dashpay) January 1, 2021
Sie argumentieren, dass die Funktionalitäten hinsichtlich der Privatsphäre den von Bitcoin ähnlich sind. Alle drei Kryptowährungen mussten durch die Ankündigung herbe Verluste hinnehmen. XMR sank um 20 %, ZEC und DASH ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich.
Regierungen & Regulierungsbehörden im Kampf gegen Monero & Co.
Kryptowährungen, die anonyme Transaktionen ermöglichen, sind in den Augen der Regierungen und Regulatoren weltweit eine Gefahr. Sie behaupten, Kryptowährungen wie Monero (XMR) würden vermehrt vom organisierten Verbrechen und Terroristen genutzt werden, um ihre illegalen Geschäfte und Transaktionen durchzuführen. Dabei wird meistens außen vor gelassen, dass die beliebteste Währung dieser Gruppen immer noch FIAT-Währungen (insbesondere Bargeld) sind.
Interpol veröffentlichte im letzten Jahr einen Bericht zu der aktuellen Sach- und Ermittlungslage im Zusammenhang mit anonymen Kryptowährungen und Bitcoin-Mixern. Aus diesem Bericht geht hervor, dass das Knacken von Monero zum damaligen Zeitpunkt nicht möglich war. Auch die IRS, die amerikanische Steuerbehörde, würde den Monero-Code und die Blockchain knacken. Für das Auffinden einer entsprechenden Sicherheitslücke oder Methode versprachen sie 625.000 US-Dollar als Belohnung.
Offensichtlich ist es bis heute aber noch niemandem gelungen. Ob sich das in Zukunft ändern wird, ist zumindest anzuzweifeln. Schon seit vielen Jahren ist die Monero-Blockchain aktiv und noch nie kam es zu besorgniserregenden Ereignissen.
Fazit: 2021 kommen Probleme auf anonyme Kryptowährungen zu
Man kann davon ausgehen, dass sich die Bemühungen hinsichtlich einer Eindämmung oder gar einem Verbot von anonymen Kryptowährungen durch verschiedene Regierungen verstärken werden. Wie ein solches Verbot durchgesetzt werden könnte, ist dabei fraglich.
Der Handel könnte zwar auf zentralisierten Krypto-Börsen mit der Zeit stärker unterbunden werden, jedoch gibt es auch immer mehr dezentralisierte Börsen, auf dessen Aktivitäten eine Regierung keinen Einfluss nehmen kann. Im Jahr 2020 stiegen die Handelsvolumen auf diesen dezentralen Börsen, die vom Netzwerk koordiniert und kontrolliert werden, bereits stark an. Maßnahmen gegen „Privacy Coins“ könnten das Bewusstsein vieler Nutzer weiter schärfen und die Vorteile einer dezentralen Börse verdeutlichen.
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