Coin-Ratgeber.de

Cover kündigt Entschädigung nach Hack an

Überblick:

  • Entschädigungsplan nach Hack von Cover veröffentlicht
  • Was war bei dem Hack passiert?
  • DeFi als Zielscheibe von Angriffen

Cover publiziert Entschädigungsplan 

Das DeFi Versicherungsprojekt Cover Protocol veröffentlichte am letzten Tag des Jahres 2020 einen Entschädigungsplan für Tokenholders und Liquiditätsanbieter, die von dem jüngsten Hack betroffen waren.

Liquiditätsanbieter sind Nutzer einer dezentralen Handelsplattform, die einen Liquiditätspool mit Token finanzieren, die sie selbst besitzen.

Als Teil des Prozesses zur Entschädigung hat das Cover Protocol Team einen Snapshot bei der Blockgröße 11.541.218 gemacht. Das war der letzte Transaktionsblock, bevor der Hack begann.

Berechtigte Liquiditätsanbieter auf Uniswap, SushiSwap und Balancer erhalten neue COVER Token basierend auf ihrem Anteil am Liquiditätspool auf diesen Plattformen.

Liquiditätsanbieter auf den ersten beiden genannten Plattformen werden auch einen Anteil der Ether (ETH) erhalten, welche nach dem erfolgreichen Angriff retourniert wurden.

Der Entschädigungsplan sieht ebenfalls vor, dass Token-Inhaber neue COVER Token in einem Verhältnis von eins zu eins mit ihrem anfänglichen Wallet-Guthaben vor dem Hack erhalten werden.

Cover Protocol erklärte zur Erstattung der Token, die auf zentralisierten Börsen gehalten werden:

„Wir arbeiten mit zentralisierten Börsen zusammen, um Benutzern, die zum Zeitpunkt der oben genannten Blocknummer $COVER in ihrem Guthaben hatten, mit dem neuen $COVER-Token (1:1) zu belohnen.“

Binance bietet ebenfalls Entschädigung an

In der Zwischenzeit sagt die weltgrößte Krypto-Börse Binance, dass es die Kunden entschädige, deren COVER Token durch den Angriff am Montag wertlos wurden.

Bei der Ankündigung des Plans am Donnerstag enthüllte Binance, dass die Entschädigung in Höhe von 10 Millionen US-Dollar aus dem SAFU Fond der Plattform kommen werden. Die Aufteilung des Fonds erfolgt zwischen Binance USD (BUSD) und Ether.

Die Handelsplattform traf diese Entscheidung aufgrund der Tatsache, dass ein Großteil der vom Hack betroffenen Binance Nutzer nicht in den Entschädigungsplan von Cover einbezogen wurden.

Binance verpflichtete sich, ca. 8,17 Millionen BUSD und 2.581,16 ETH für insgesamt etwa 10,1 Millionen US-Dollar zu entschädigen.

Was genau war bei dem Hack von Cover Protocol passiert?

Am 28. Dezember 2020 missbrauchte ein mutmaßlicher Hacker das Cover Staking Protokoll. Cover Protocol verlor durch diesen Angriff fast vier Millionen US-Dollar.

Die Hacker entdeckten eine Möglichkeit 40 Trillionen COVER Token zu generieren. Nachdem die Angreifer die Gelder auf 1inch verkauft hatten, ist der Wert des Tokens um 95 % gesunken.

Er fiel von 859 auf 50 US-Dollar, erholte sich jedoch kurze Zeit später.

COVER Protocol Chart
Quelle: coinmarketcap.com

Der Fall nahm danach eine überraschende Wendung. Die Entwickler von Grap Finance posteten auf Twitter, dass sie für den Angriff verantwortlich seien.

Sie teilten der Community mit, dass sie alle Token wieder zurückgegeben und keinerlei Gewinne durch den Hack erzielt haben.

Mit dem unverblümten Hinweis „Kümmert Euch das nächste Mal um Euren eigenen Scheiß.“ gab Grap Finance den Entwicklern hinter dem Cover Protocol einen zusätzlichen Seitenhieb.

Cover solle sich doch in Zukunft besser selbst um seine Schwachstellen kümmern.

Die Grap Entwickler gingen nicht näher auf die Hintergründe des Angriffs ein. Es ist durchaus möglich, dass er als Publicity-Gag gedacht war.

Die Grap Community hat den Hack größtenteils gefeiert. Einige gingen sogar so weit zu sagen, dass der Angriff Cover „gerettet“ hat, trotz der Auswirkungen, die der Angriff auf die Token-Inhaber hatte. Cover erfuhr immerhin, wer den Hack initiierte und erhielt alle Gelder zurück.

DeFi-Projekte erlitten 2020 eine Vielzahl von Angriffen

Die Flut erfolgreicher Angriffe gegen dezentrale Finanzprojekte im Jahr 2020 bleibt ein Grund zur Sorge. Der Bereich um dezentrale Finanzen trug zu einem enormen Teil aller Angriffe in der zweiten Jahreshälfte bei. Insgesamt ging die Kryptokriminalität im Laufe des Jahres zurück. 

DeFi war einer der Haupttreiber für die Dynamik des Kryptomarktes im Jahr 2020, besonders für Bitcoin. Dabei liegt es auf der Hand, dass die neue Finanzlandschaft ein Magnet für Betrüger und Hacker war.

Weitgehend ungeprüfte Smart Contracts gepaart mit geklonten Codes waren ein probates Mittel für Angriffe auf die Schwachstellen der DeFi Anbieter. Dadurch konnten oft Millionen von US-Dollar in digitalen Vermögenswerten gestohlen werden.

Ein Bericht von CipherTrace vom November 2020 stellte fest, dass DeFi in der ersten Jahreshälfte 45 % aller Diebstähle und Hacks ausmachte. Das führte zu einem Verlust von über 50 Millionen US-Dollar.

Diese Zahl stieg sogar auf 50 % in der zweiten Hälfte, laut dem Bericht. CipherTrace CEO Dave Jevans warnte vor einem möglichen regulatorischen Durchgreifen:

„DeFi Hacks machen jetzt mehr als die Hälfte aller Kryptowährungshacks im Jahr 2020 aus. Ein Trend, der die Aufmerksamkeit der Regulierungsbehörden auf sich zieht.“

Er fügte hinzu, dass der Mangel an Anti-Geldwäsche-Compliance für die Regulierungsbehörden von größerer Bedeutung ist:

„Gelder, die im größten Hack des Jahres 2020 gestohlen wurden – dem 280-Millionen-Dollar-Hack von KuCoin – wurden mit DeFi Protokollen gewaschen.“

Jevans glaubt auch, dass 2021 wahrscheinlich Klarheit von den Regulierungsbehörden bringen wird. Klarheit in Bezug auf die Maßnahmen, die von DeFi Protokolle zu erwarten sind, um die Folgen einer Nichteinhaltung der AML (Anti Money Laundering) und daraus resultierenden Sanktionen zu vermeiden.

Fazit

COVER ist trotz des schwerwiegenden Angriffs auf das Cover Staking Protocol nochmal mit einem blauen Auge davongekommen.

Daher freut es die Halter von Cover Token und die Liquiditätsanbieter, dass Cover selbst und die Handelsplattformen den Verlust entschädigen.

Binance ist bisher die größte Exchange, die sich an der Kompensation beteiligt. Ironischerweise entwarf Cover mit seinem DeFi Protokoll ein Versicherungsprodukt, das Nutzern dabei hilft, Ausfallrisiken von Smart Contracts zu reduzieren.

Wie bereits berichtet, fusionierte Cover mit Yearn.Finance Ende November. 

Ich hoffe sehr, dass die Betreiber von DeFi Projekten in Zukunft ein noch größeres Augenmerk auf die Sicherheit ihrer Produkte legen.

Ein weiterer Anstieg der Zahl erfolgreicher Hackerangriffe wirkt sich alles andere als positiv auf diesen recht jungen Finanzsektor aus.

Schreibe einen Kommentar

Autor
Mathias Wagner
Mathias ist Krypto-Enthusiast seit 2017. Begonnen hat die Krypto-Reise mit Airdrops verschiedenster Projekte. Nach und nach tauchte Mathias immer tiefer in die Thematik rund um Kryptowährungen und die Blockchain ein. Er liebt es über die verschiedenen Projekte zu recherchieren und zu schreiben. Dass BTC, ETH & Co. die Zukunft gehört, steht für ihn außer Frage.


Melden Sie sich zu unserem Newsletter an:
Melden Sie sich jetzt zu unserem Newsletter an und erhalten Sie alle brandneuen Informationen rund um das Thema Kryptowährungen bequem per Mail in Ihr Email Postfach. Garantiert kostenlos und ohne Spam!