Coin-Ratgeber.de

Argentinien offen für die Einführung von Bitcoin

Überblick:

  • Trotz eigener Skepsis ist der argentinische Präsident für Bitcoin offen
  • Bitcoin könnte im Kampf gegen Inflation helfen
  • die argentinische Zentralbank äußerte sich zurückhaltend

Der argentinische Präsident Alberto Fernandez hat in einem kürzlich erfolgten Interview angedeutet, dass er der Idee, dass Kryptowährungen eine größere Rolle in der argentinischen Wirtschaft spielen, trotz seiner eigenen Skepsis aufgeschlossen gegenübersteht.

In dem Interview wurde Fernandez gefragt, ob er den Einsatz einer digitalen Zentralbankwährung in Betracht ziehen oder vielleicht sogar El Salvador nacheifern und Bitcoin als legales Zahlungsmittel einführen würde. „Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen […], aber es gibt keinen Grund, ‚nein‘ zu sagen“, sagte Fernandez. „Vielleicht ist das ein guter Weg, den man einschlagen sollte. Man sagt, der Vorteil sei, dass der inflationäre Effekt weitgehend zunichtegemacht wird.

Kryptowährungen eher Kupfer als Gold laut Goldman Sachs Offiziellen
Bitcoin könnte Argentinien gegen den Einfluss von ausländischen Währungen schützen.

Der Kampf gegen die Inflation

Die Inflation ist eines der heikelsten Themen in der argentinischen Politik. Fernandez hat vom ehemaligen Präsidenten und Geschäftsmann Mauricio Macri die zweitschlechteste Wirtschaft (nach Venezuela) der Welt geerbt – das behauptet zumindest der World Misery Index von Bloomberg. Nach den regierungseigenen Angaben zur Inflation würden 100 US-Dollar zu Beginn von Macris Amtszeit im Jahr 2015 heutzutage 661 US-Dollar entsprechen.

Das Land führte außerdem strenge Devisenkontrollen ein, was einen Boom auf dem Schwarzmarkt für ausländische Währungen nach sich zog – ganz anders als in der salvadorianischen Realität, wo der US-Dollar gesetzliches Zahlungsmittel ist. Fernandez milderte jedoch sein Interesse an Kryptowährungen wie Bitcoin als mögliche Absicherung gegen die Inflation, möchte gleichzeitig allerdings vorsichtig an das Thema herantreten.

Es handelt sich um eine globale Debatte, und ich muss gestehen, dass ich dieses Thema mit Vorsicht angehe. In meinem Fall ist es Vorsicht, weil es so unbekannt ist und weil es schwer zu verstehen ist, wie dieses Vermögen zustande kommt“, sagte er und bezog sich dabei auf den Wertanstieg von Bitcoin im Laufe der Jahre. „Viele Menschen in der Welt haben diese Bedenken und das ist der Grund, warum das Projekt oder das System noch nicht so weit verbreitet ist, wie es ist. Aber es ist etwas, das man in Betracht ziehen sollte“, so der Präsident von Argentinien.

Bitcoin Hürde
Noch ist die Zukunft von Bitcoin in Argentinien ungewiss.

Bitcoin-Interesse schon länger vorhanden

Das Interesse an Kryptowährungen hat in Argentinien in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen – vor allem, weil sie als Alternative gegenüber dem US-Dollar genutzt werden können, was die Anleger im Land vor der Abwertung des argentinischen Peso schützt. Neben Bitcoin sind auch Stablecoins wie DAI bei argentinischen Händlern besonders beliebt.

Doch bevor Bitcoin-Enthusiasten zu positiv auf die Entwicklung blicken, sollten die Worte des argentinischen Präsidenten an denen der Zentralbank des Landes gemessen werden. Anfang dieser Woche sagte der Präsident der argentinischen Zentralbank, Miguel Pesce, dass er glaubt, dass Bitcoin „kein echter Finanzwert ist und keine dauerhafte Rentabilität generiert“.

Somit bleibt also vorerst abzuwarten, ob überhaupt ein wirklicher politischer Wechsel bezüglich der Haltung gegenüber Kryptowährungen in Argentinien stattfindet – und wie effizient eine Einführung von Bitcoin und Co als Währungen realisiert werden kann.

Themen, die Dich auch interessieren könnten;

Schreibe einen Kommentar

Autor
Felix Rau
Als relativer Neuling in der Krypto-Branche interessiert sich Felix für alle Themen, die Neueinsteiger bewegen: Funktionsweisen, Hintergründe und das Potential hinter der noch recht neuen Blockchain-Technologie. Dabei liegt sein Fokus darauf, die verschiedenen Themen auch für Anfänger möglichst verständlich darzustellen und alle Zusammenhänge klar zu erklären.


Melden Sie sich zu unserem Newsletter an:
Melden Sie sich jetzt zu unserem Newsletter an und erhalten Sie alle brandneuen Informationen rund um das Thema Kryptowährungen bequem per Mail in Ihr Email Postfach. Garantiert kostenlos und ohne Spam!