Überblick:
- Bank of America formuliert fünf Vorteile bezüglich des Gesetzes
- Bitcoin könnte ein wichtiger Faktor für die Zukunft El Salvadors werden
- der IWF äußerte sich weiterhin kritisch zum Gesetz
Das US-amerikanische Finanzdienstleistungsunternehmen Bank of America – eine der größten Banken der Welt – hat sich letzte Woche in einer offiziellen Mitteilung an seine Kunden für das Bitcoin-Gesetz in El Salvador ausgesprochen und dabei fünf Vorteile festgehalten.
Dies ist aktuell als „ungewöhnlich“ einzustufen, denn das Gesetz trifft auf den Widerstand mehrerer globaler Gremien. Es soll den Bürgern des Landes die offizielle Akzeptanz von Bitcoin als Zahlungsmittel für Waren und Dienstleistungen sowie für Überweisungen ins Ausland ermöglichen.
„Die Verwendung von Bitcoin für Überweisungen könnte die Transaktionskosten im Vergleich zu den traditionellen Überweisungskanälen reduzieren.“, so die Bank of America in der Mitteilung. Sie fügte außerdem hinzu: „Wenn die Verwendung von Bitcoin tatsächlich die Transaktionskosten senkt, dann könnte für jeden Dollar, den die salvadorianischen Diaspora nach Hause schicken, ein größerer Teil dieses Dollars bei den Empfängern ankommen, was deren verfügbares Einkommen erhöht und den Anteil der Überweisungen, die an Finanzvermittler verloren gehen, reduziert.“
Fünf Vorteile von Bitcoin
Laut Bank of America bietet die Zulassung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel folgende fünf Vorteile:
- 70 % der Bürger in El Salvador haben keinen Zugang zu einem Bankkonto oder gar zu Finanzdienstleistungen. Das bedeutet, dass die Verwendung von Bitcoin einige der mit der Eröffnung und Führung eines Bankkontos verbundenen Probleme lösen wird.
- Bitcoin könnte die Kosten für Überweisungen senken, die ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts von El Salvador ausmachen. Es könnte außerdem bedeuten, dass die Bürger über ein etwas höheres verfügbares Einkommen verfügen.
- El Salvadors Pläne, die geothermische Energie seiner Vulkane für das Bitcoin-Mining zu nutzen, könnten die Schaffung von kosteneffizienten, sauberen und erneuerbaren Energiezentren für einen solchen Betrieb anregen – was auch dazu beitragen könnte, ausländische Investitionen in die global umstrittene Aktivität anzuziehen.
- Die Einführung von Bitcoin könnte ausländische Direktinvestitionen in das Land locken, da ausländische Akteure auf das Wachstum des Ökosystems hoffen.
- Die Verwendung von Bitcoin kann die „finanzielle Digitalisierung“ anregen und den Zugang zu elektronischen Zahlungen mit „progressivem Touch“ ermöglichen.

Skeptische Meinungen globaler Akteure
Obwohl die Legalisierung von Bitcoin für El Salvador als Land eine Vielzahl von Vorteilen und Möglichkeiten mit sich bringen könnte, wird der Schritt von verschiedenen Seiten kritisiert. Ein Hauptkritiker ist der Internationale Währungsfonds (IWF), der den Status von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel in diesem Jahr wiederholt kritisiert hat.
Erst im Juli verlauteten IWF-Beamte, dass jedes Land, das Kryptowährungen als gesetzliches Zahlungsmittel einführt, dazu führen könnte, dass lokale Fiat-Währungen sehr volatil und damit instabil werden. Zudem erklärten sie, dass der IWF Kryptowährungen weiterhin mit Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in Verbindung bringt – trotz vieler gegenteiliger Meinungen führender Experten.
Die US-amerikanische Rating-Agentur „Moody’s“ hatte zudem nach dem Widerstand des IWF im vergangenen Monat das Rating der Regierung El Salvadors herabgestuft. Probleme gab es sogar von der Oppositionspartei des Landes, die das Bitcoin-Gesetz als „verfassungswidrig“ bezeichnete, woraufhin einige sogar kurzfristig Proteste organisierten. So bleibt es weiterhin spannend, wie sich die Situation entwickelt.
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