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Aave erreicht neuen Meilenstein bei Dezentralisierung


Übersicht:

  • Aave überträgt Governance an Token-Halter
  • 2020 ist ein sehr erfolgreiches Jahr für das Projekt
  • Mehr Dezentralität und neue Funktionalitäten

Am 28.10.2020 gab das Projekt offiziell bekannt, dass die Entwickler, die Admin Keys des Protokolls an die Governance-Verantwortlichen übertragen haben. Mit diesem Schritt erhält die Community die volle Kontrolle über die Zukunft des Protokolls.

Vorausgegangen war die Zustimmung zum ersten Aave Improvement Proposal (AIP). Demzufolge haben die LEND-Halter der Migration des Utility Token LEND auf den AAVE Governance Token mit einer Rate von 100:1 zugestimmt.

Dadurch wurden den Token-Inhabern die Governance-Rechte verliehen. Ab sofort entscheiden allein sie über zukünftige Funktionalitäten des Protokolls.

Aave folgt mit diesem Schritt dem Beispiel einer Reihe anderer DeFi-Projekte wie Compound oder Uniswap. Auch sie haben die Protokollverwaltung an die User übertragen und den Dezentralisierungsgrad deutlich erhöht.

Was ist Aave

Aave ist ein dezentrales Protokoll auf Ethereum für die Schaffung von Geldmärkten. Auf der Plattform können Nutzer Vermögenswerte leihen oder verleihen.

Kreditgeber verdienen Zinsen, indem sie Kreditpools mit Liquidität versorgen. Hingegen können Kreditnehmer Darlehen erhalten, wenn sie Sicherheiten in einem Smart Contract hinterlegen (Collateralized Debt Position).

Aave ist das finnische Wort für Geist. Den Namen verdankt das Vorhaben seinem finnischen Gründer Stani Kuchelov. So wie ein Geist soll auch der DeFi-Service vollkommen transparent und unangreifbar sein. In 2017 ging die Plattform im Rahmen einer ICO unter dem Namen ETHLend mit dem Token LEND an den Start.

Die DeFi-Anwendung erhielt Bekanntheit auf dem DeFi-Markt durch sogenannte Flash Loans. Diese Flash-Kredite zeichnen sich dadurch aus, dass sie ohne das Hinterlegen von Sicherheiten funktionieren.

Die Voraussetzung dafür ist, dass die Transaktion innerhalb einer einzigen Ethereum-Transaktion vollzogen wird. Wenn die Liquidität im selben Block zurückgezahlt wird, wird das Darlehen wie geplant ausgeführt.

Aave

2020 – ein sehr erfolgreiches Jahr für Aave

Im August 2020 sorgte Aave für Aufsehen, als das Projekt plötzlich über Nacht das Ranking im Total Value Locked anführte. Dies war hauptsächlich der Nachricht geschuldet, dass die in London ansässige Geschäftseinheit Aave Limited eine Lizenz für den Betrieb eines E-Geld-Instituts erhalten hat.

Aave möchte mit diesem Schritt dazu beitragen, DeFi massentauglich zu gestalten und die Einbindung neuer Benutzer zu erleichtern. Diese Lizenz ist mitunter ein großer Schritt in diese Richtung und wird die FinTech-Welt mit der DeFi-Welt enger verzahnen.

Bereits vorher, im Jahr 2020, produzierte das Projekt positive Schlagzeilen. Der Launch einer neuen Version verlief erfolgreich und die Ankündigung des neuen Governance-Konzepts Aavenomics ließ viele Investoren aufhorchen.

Aavenomics sieht im Wesentlichen vor, mit einem neuen Token die Governance zu verbessern und das Aave-Ökosystem dezentraler und sicherer zu machen.

Dies sollen mehrere Anreize und Belohnungen für Token-Besitzer sicherstellen. Dies umfasst auch einen Staking-Mechanismus, der Nutzer belohnt, wenn sie zur Sicherheit beitragen (Safety Mining).

Aavenomics

Vor wenigen Wochen ging die neue Governance auf dem Ethereum-Mainnet live. User können ihre AAVE nun in einem Sicherheitsmodul staken und dafür belohnt werden, indem sie das Protokoll sichern.

Mit der Übergabe der Verantwortung für die Admin Keys an die Governance erreicht das Projekt einen wichtigen Meilenstein der Dezentralisierung.

Der Schritt war nun möglich, nachdem monatelange Tests und Optimierungen sichergestellt hatten, dass Governance-Entscheidungen reibungslos durchgeführt werden können.

Dezentralisierung als Basis für neue Funktionalitäten

Dieser Schritt zeigt, wie immer mehr DeFi-Projekte die dezentrale Governance ernst nehmen. DeFi-Anwendungen, die dezentrale Governance betreiben, werden nicht von einem zentralisierten Entwicklerteam regiert. Stattdessen ermöglichen sie es den Nutzern, über zukünftige Änderungen und die Richtung des Protokolls abzustimmen.

Doch nicht überall, wo DeFi draufsteht, ist auch Dezentralität drin. Aave ist nun eines der DeFi-Projekte mit einem sehr hohen Dezentralisierungsgrad.

Dieser Meilenstein bei Aave soll mehr Entwickler dazu anregen, zur Code-Basis des Aave-Protokolls beizutragen und dem Projekt zu helfen, in Zukunft auf eigenen Füßen zu stehen. Auf dieser Grundlage wird es hoffentlich viele neue kreative Funktionalitäten geben.

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Autor
Anton Eisert
Anton Eisert ist Diplom-Kaufmann und war lange Jahre in der Automobilindustrie tätig. Dabei lernte er wie man komplexe Dinge normalen Nutzern zugänglich macht. Anton ist fasziniert von der Idee einer Welt ohne Banken. Seine Begeisterung für DLT motiviert ihn, seinen Lesern Themen, wie DeFi oder Staking, näherzubringen.


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