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Ripple lässt mit PayString neues Produkt eintragen

Überblick:

  • Inhalt des PayString-Antrags
  • Ripple transferiert Fiat-Geld
  • Ist PayString wirklich neu?

Was ist im Antrag für PayString enthalten?

Ripple, der in San Francisco ansässige Anbieter von Blockchain-basierten Zahlungssystemen, hat eine Marke für ein mögliches neues Produkt namens „PayString“ eingetragen. Dem Antrag, der am 6. November 2020 beim US-Patent- und Markenamt (USPTO) eingereicht wurde, wurde eine Woche später am 13. November 2020 stattgegeben. Er erhält in den USA die Einordnung in die allgemeinen Kategorien „Werbung und Wirtschaft“ sowie „Versicherung und Finanzen“. In der Fortsetzung der Patentanmeldung gibt es eine Erläuterung zum Logo. Das mehrfarbige Zeichen für das Branding hat die Form eines „stilisierten Kreis-Designs mit vier Linien, die von ihm abstrahlen“, so die Beschreibung im Antrag. Der Community bleibt derzeit nur übrig, darüber zu spekulieren, wofür das neue Markenzeichen Verwendung findet. Viele verlässliche Informationen darüber sind allerdings (noch) nicht im Umlauf. 

Die Patentanmeldung beschreibt Anwendungsfälle für elektronische Finanzdienstleistungen. Genauer gesagt, soll es sich um monetäre Dienstleistungen zum Empfang und zur Auszahlung von Überweisungen und Geldgeschenken in Fiat-Währungen sowie virtuellen Währungen über ein Computernetzwerk handeln. Zusätzlich soll in diesem Netzwerk der Umtausch von Fiat-Geld und digitalen Währungen möglich sein.

All dies passt zu Ripple’s bestehendem Geschäftsmodell. Basierend auf der Distributed-Ledger-Technologie stellt Ripple Zahlungen zwischen Institutionen wie Banken und Geldsendern bereit. Einige von ihnen nutzen bereits Ripple’s native Kryptowährung XRP. Die Patentanmeldung für RippleNet, das Hauptangebot der Firma, hat im Übrigen die gleiche Beschreibung wie PayString.

Ripple erwägt Geldtransfer von Fiat-Währungen 

Ripple muss unbedingt Genehmigungen einholen, um die Transaktionen des Handels oder des Versands dieser Fiat-Gelder überhaupt durchführen zu können. Die Einwilligung muss sowohl von den USA als auch von den Ländern, in denen PayString verfügbar sein soll, erfolgen. Ripple’s Hauptaugenmerk liegt auf dem Aufbau eines Netzwerks, das grenzüberschreitende Transfers mit der XRP-Kryptowährung durchführen kann. Mit der Einführung des Zahlungsdienstes Paystring kann Ripple durchaus mit Unternehmen wie PayPal und Venmo konkurrieren.

Ripple gab bisher keine Erklärungen zu diesem Thema ab. So hat PayPal in dieser Woche offiziell Transaktionen von Bitcoin, Litecoin, Ethereum und Bitcoin-Cash in den USA eingeführt. Das bringt PayPal im Ringen um die Gunst der Kunden und Nutzer gegen Square und Blockchain-basierte Unternehmen wie Ripple mit 1 : 0 in Führung. Ungeachtet dessen stieg der Kurs von Ripple mit dem Bekanntwerden der Patentanmeldung für PayString. Ein Zeichen, dass der Markt positiv darauf reagiert hat.Ripple XRP Chart

Kritik an XRP nimmt zu

XRP sah sich kürzlich mit harten Anschuldigungen des berühmten Analysten Peter Brandt konfrontiert. Er forderte unter anderem, XRP zu einem Wertpapier zu erklären, was die Reaktion der Investoren auf sich zog. Ripple hingegen bewies, dass es trotz aller Kritik weiterhin funktioniert, indem es die PayString-Entwicklung ohne offizielle Stellungnahme ankündigte.

Ist PayString wirklich ein neues Produkt von Ripple?

Medienberichten zufolge deutet das neue Markensymbol darauf hin, dass Ripple ein neues Zahlungsprodukt in der Pipeline hat. Aber das ist möglicherweise nicht der Fall.

Bei näherer Betrachtung ist das PayString-Markenzeichen mit dem PayID-Logo identisch. PayID war ein Open-Source-Zahlungsidentifizierungsdienst, der von Ripple im Juni dieses Jahres eingeführt wurde. Das neue, von Ripple eingeführte Markenzeichen für PayString ist nahezu identisch mit dem des zuvor eingeführten PayID-Dienstes. 

PayString PayID

Quelle: Ripple-Labors / USPTO

Mitglieder der Ripple-Community wiesen schnell auf die Ähnlichkeit der Logos hin und vermuteten, dass die neue Marke PayString ein Ersatz für PayID sei.

Laut einem Mitglied der Ripple Community stimmt die Beschreibung von PayString mit der Beschreibung der Markenanmeldung von PayID überein, die im Juni beim USPTO eingereicht wurde.

PayID PayID

links: Ripple’s PayID-Logo – rechts: PayID-Logo von NPP Australia

Eine Gruppe von 13 Finanzinstituten, zu denen auch NPP Australia gehört, verklagte das Krypto-Unternehmen im August wegen Markenverletzung ihres Zahlungsverkehrsprodukts, ebenfalls PayID genannt. 

Im Jahr 2018 hatte die NPP das PayID-Markenzeichen registriert. Dieses Gerichtsdokument umreißt die Art des Rechtsstreits. Aus einem weiteren Gerichtsdokument geht hervor, dass die NPP das Markenzeichen im Jahr 2018 eingetragen und Ripple wegen der Verwendung desselben Namens verklagt hatte. Ripple stimmte zu, das Logo zu ändern, um seinen Dienst in Australien weiter betreiben zu können.

Diese Ereignisse deuten darauf hin, dass die jüngste Umbenennung des Unternehmens nicht willkürlich war und in der Tat ein Ergebnis der Rechtsstreitigkeiten mit NPP war.

Fazit

Mit der erfolgreichen Patentanmeldung von PayString bleibt Ripple weiter seiner Agenda treu, der führende Blockchain-basierte Zahlungsdienstleister für Fiat- und Kryptowährungen zu werden. Auch wenn es bisher keine offiziellen Statements seitens Ripple’s zu PayString gibt, ist die Community sich vergleichsweise sicher über die neue Patentanmeldung. Logo und Schriftzug sind nahezu identisch zum vorherigen PayID-Markenzeichen. Ripple wurde allerdings wegen der Namensgleichheit zum PayID-Zahlungsdienst der NPP Australia hinsichtlich Markenverletzung angeklagt und wollte das Logo ändern.

Was sich nun genau hinter PayString verbirgt, bleibt Gegenstand von Spekulationen. Die Beschreibungen in der Patentanmeldung lassen zwar die Richtung erahnen, doch können wir uns erst nach einer offiziellen Stellungnahme von Ripple wirklich sicher sein.

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Autor
Mathias Wagner
Mathias ist Krypto-Enthusiast seit 2017. Begonnen hat die Krypto-Reise mit Airdrops verschiedenster Projekte. Nach und nach tauchte Mathias immer tiefer in die Thematik rund um Kryptowährungen und die Blockchain ein. Er liebt es über die verschiedenen Projekte zu recherchieren und zu schreiben. Dass BTC, ETH & Co. die Zukunft gehört, steht für ihn außer Frage.


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