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Ripple CEO bezieht Stellung zur NYT Kritik nach Santander Bericht

Überblick: 

  • Die Santander Bank zögert noch bei der Verwendung von Ripple
  • Ripple muss sich reichlich Kritik anhören
  • Brad Garlinghouse äußert sich zu den Berichten der New York Times

Die Partnerschaft zwischen der „Kryptowährung für Banken“, Ripple (XRP), und der Großbank Santander gilt als eines der wichtigsten Bündnisse in der Kryptowelt. Lange galt es als sehr wahrscheinlich, dass die Santander Bank XRP als grenzüberschreitendes Zahlungsmittel implementieren möchte. Doch das in Spanien ansässige Kreditinstitut scheint bei der Verwendung der nach Marktkapitalisierung drittgrößten Kryptowährung noch Bedenken zu haben.

Berichten zufolge sieht Santander das verhältnismäßig geringe Handelsvolumen für kritisch. Ripples CEO, Brad Garlinghouse, nahm nun indirekt Stellung zu den Berichten, indem er auf eine Kritik der New York Times zu diesem Thema reagierte.

Santander plant offenbar keine zeitnahe Verwendung von Ripple

Die aus Santander stammende spanische Großbank ging bereits vor einigen Jahren eine Partnerschaft mit Ripple ein. Als einer der Pioniere plante die Bank den frühzeitigen Einsatz einer Kryptowährung im Bankenwesen. Schnell fiel die Wahl auf das Zahlungsnetzwerk von Ripple, welches sich für günstige und schnelle Transaktionen auszeichnen konnte. Bislang konnten die Pläne jedoch noch nicht in ein Proof of Concept überführt werden. Nun scheint es Berichten zufolge in naher Zukunft auch keine Implementation von Ripple in den Prozessen der Santander Bank zu geben. Konkret war bislang ein Einsatz von XRP in dem internationalen Zahlungsnetzwerk One Pay FX der Santander geplant.

Das spanische Unternehmen teilte mit, dass der XRP Token noch nicht genügend Marktaufmerksamkeit erlangte. Das Handelsvolumen ist gemäß den Berichten nicht hoch genug und der aktive Handel mit XRP sei schlicht zu gering. Santander legt den Fokus auf eine bedingungslose Nutzerzufriedenheit bei der Verwendung von One Pay FX. In diesem Zusammenhang testet die Bank verschiedene Währungs- und Bezahloptionen aus. Offenbar erfüllt Ripple derzeit nicht alle Anforderungen, die einen Einsatz in dem übergreifenden Zahlungsnetzwerk rechtfertigen. Nichtsdestotrotz arbeiten beide Unternehmen noch eng zusammen und Ripple sieht die spanische Bank nach wie vor als wichtigen und großen Kunden an.

Es ist daher nach wie vor denkbar, dass die von Brad Garlinghouse geführte Kryptowährung und das aus Santander stammende Finanzinstitut in Zukunft eine Lösung finden. Ripple war bereits aktiv an der Entwicklung der Plattform hinter One Pay FX beteiligt. Die genauen Hintergründe und die Rolle von Ripple in dem Projekt sind nicht vollends geklärt. Demnach ist nicht klar, ob der XRP Token in den Planungen überhaupt eine Rolle spielte oder ob der Einsatz von Beginn an nur unter bestimmten Umständen geplant war.

Ripple muss sich Kritik gefallen lassen

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Verantwortlichen hinter der Kryptowährung mit Kritik konfrontiert sehen. Bislang halten sich die Partnerschaften mit Finanzinstituten noch in Grenzen. Das mäßige Interesse an Ripple und dem XRP Token begründet CEO Brad Garlinghouse mit den vielen regulatorischen Hürden. Gleichzeitig will Ripple unter allen Umständen am XRP Token festhalten, wenngleich nach weiteren Innovationen im Zahlungsverkehr geforscht wird. Brad Garlinghouse zog in diesem Zusammenhang den Vergleich mit dem gigantischen Onlinehändler Amazon:

„Amazon begann als Buchhändler und verkaufte nur Bücher. Wir haben zufällig mit Zahlungen begonnen. In zwei Jahren werden Sie feststellen, dass sich Ripple auf die Zahlungen auswirkt wie Amazon auf die Bücher“, sagte der CEO gegenüber der Financial Times.“

Doch auch das neuste Projekt der Ripple Foundation ist noch kein voller Erfolg. Die Content-Plattform Coil, welche mit über 260 Millionen US-Dollar unterstützt wurde, erwirtschaftet offenbar bislang nur sehr geringe Erträge. Ein Autor der Plattform gab an, dass er mit seinen Texten und Inhalten nur etwa 15 US-Dollar im Jahr 2020 erzielen konnte. Etwas besser sieht es dagegen beim Ripple-Partner Flare Network aus. Dieser berichtete, dass er eine Funktion für intelligente Verträge in das Netzwerk von Ripple implementieren möchte. Eine solche Möglichkeit wäre sicherlich ein interessanter Anreiz für private Anleger und Banken, um den Token auch in der Praxis zu nutzen.

New York Times übt Kritik – Garlinghouse bezieht Stellung

Auch zu der Kritik aus anderer Richtung bezog der derzeit viel gefragte CEO von Ripple Stellung. Nathaniel Popper, Reporter der renommierten New York Times, nahm die Berichte rund um die noch zögernde Santander Bank auf und übte ebenfalls Kritik an Ripple. Popper zog Äußerungen von Garlinghouse aus dem Jahr 2018 heran, in denen Ripples CEO die Fortschrittlichkeit der Kryptowährung vorstellte und von Banken sprach, die auf Ripple setzen wollen. Wie zuvor erwähnt gibt es bis heute kaum Institute, die bereits XRP in ihre Prozesse integrierten und den Token aktiv nutzen. Der NYT-Reporter wertete die Aussagen daher als haschend und irreführend. Anleger könnten sich durch die positiven Worte des CEOs zu Investitionen genötigt fühlen, obwohl die Realität nicht die Worte von Garlinghouse widerspiegelt und somit hohe Verluste einfahren.

Brad Garlinghouse konterte die Kritik prompt und hob die langfristige Sicht seines Unternehmens hervor. Er hob den Dienst xRapid hervor, der bislang über 2 Milliarden US-Dollar transferierte. Gleichzeitig verwies er auf die Wichtigkeit grenzüberschreitender und kostengünstiger Zahlungen. Für den vollen Nutzen braucht das vergleichsweise noch junge Unternehmen weitere Zeit. Dass Ripple sich steigendem Interesse erfreut, beweisen Statistiken des Ripple-Explorers Bloxy. Demnach stieg das Transaktionsvolumen in diesem Jahr auf durchschnittlich 900.000 Transaktionen pro Tag. Spitzenwerte steigen sogar auf über 3 Millionen Transaktionen pro Tag an. Garlinghouse konnte es sich in seinem Twitter-Dialog mit Popper zudem nicht nehmen lassen, ihn auf eine falsche Markierung aufmerksam zu machen. Seitenhiebe dieser Art sind häufiger von dem in der Community beliebten CEO zu lesen.

Zusammenfassung: Santander zögert bei der Verwendung von XRP – Garlinghouse stellt sich der Kritik

Die Santander Bank und Ripple gingen vor einiger Zeit eine aufmerksamkeitserregende Partnerschaft ein. Mit der spanischen Großbank konnte die Ripple Foundationen einen starken Partner präsentieren. Beide Unternehmen arbeiteten zusammen an der Entwicklung des Zahlungsnetzwerks One Pay FX. Wie nun bekannt wurde, plant die Bank derzeit jedoch keinen Einsatz des XRP Tokens für grenzüberschreitende Zahlungen. Als Grund nannte das Unternehmen das noch recht geringe Handelsvolumen. Doch Brad Garlinghouse, CEO von Ripple, gab an, dass beide Unternehmen weiterhin eng zusammenarbeiten. Demnach ist eine zukünftige Verwendung des XRP Tokens nicht ausgeschlossen.

Auch in einer weiteren Sache gab Garlinghouse eine Stellungnahme ab. Der Reporter Nathaniel Popper der New York Times nahm die Berichte rund um die Santander Bank zum Anlass, um Garlinghouse für seine Aussagen in der Vergangenheit zu kritisieren. Insbesondere die positiven Meldungen rund um ein großes Interesse von Banken an Ripple, welches sich bis heute nicht vollends bewahrheitet hat, kritisierte Popper in aller Deutlichkeit. Garlinghouse relativierte die Kritik auf Twitter und wies erneut auf die langfristige Ausrichtung von Ripple hin. Es darf also weiterhin mit Spannung erwartet werden, wie sich die „Kryptowährung für Banken“ in der Zukunft entwickeln wird.

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Autor
Jens Kerkmann
Jens interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.


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