Überblick:
- MicroStrategy plant weitere Bitcoin-Zukäufe
- 400 Millionen US-Dollar Kapitalaufnahme durch Schuldverschreibungen
- Bereits jetzt über 40.000 Bitcoin im Portfolio
Der Bitcoin-Kurs hält sich weiterhin stabil über 18.000 US-Dollar.
Nachricht über weitere Bitcoin-Investments von MicroStrategy stimmen optimistisch.
Michael Saylor (CEO) wird zur absoluten Ikone der Krypto-Szene.
Software-Unternehmen oder Bitcoin-Fund?
Gestern erreichte die Bitcoin-Gemeinschaft die nächste positive Nachricht. Während Bitcoin über 19.000 US-Dollar gehandelt wurde, verkündete die Firma Microstrategy, dass es Pläne für einen weiteren Zukauf von Bitcoin gibt. Dabei sollen sogenannte ‘Senior Notes’ (vorrangige Schuldtitel) für bis zu 400 Millionen US-Dollar verkauft und damit Bitcoin gekauft werden.
Diese Schuldverschreibungen können jedoch nur von “qualifizierten institutionellen Käufern” erworben werden. 2023 kann MicroStrategy die Schuldverschreibungen in Bargeld, Klasse-A-Aktien, oder eine Kombination aus beidem umwandeln.
MicroStrategy: Bereits 40.824 BTC im Portfolio
Die Firma MicroStrategy, insbesondere ihr CEO Michael Saylor, wurde in Windeseile zu einer Ikone in der Krypto-Gemeinschaft. Es war der 15. September, an dem Saylor bekannt gab, dass MicroStrategy bis zum Vortag insgesamt 16.796 Bitcoin gekauft habe. Für diese bezahlte das Software-Unternehmen rund 175 Millionen US-Dollar. Doch das war nicht der erste Kauf. Zu diesem Zeitpunkt besaß die Firma insgesamt 38.250 Bitcoin, der Wert belief sich auf 425 Millionen US-Dollar:
On September 14, 2020, MicroStrategy completed its acquisition of 16,796 additional bitcoins at an aggregate purchase price of $175 million. To date, we have purchased a total of 38,250 bitcoins at an aggregate purchase price of $425 million, inclusive of fees and expenses.
— Michael Saylor (@michael_saylor) September 15, 2020
Diese Nachricht hatte Sprengkraft und zusammen mit weiteren Nachrichten, wie bspw. die Einführung des Bitcoin-Handels auf PayPal, oder den großen Zukäufen des Grayscale Bitcoin Trust, konnten sie mit dafür sorgen, Bitcoin wieder nahe des Allzeithochs zu bringen.
Im Dezember folgte eine erneute Meldung über weitere Zukäufe, dieses mal 2.574 Bitcoin zu einem Preis von 50 Millionen US-Dollar. Somit kommt MicroStrategy auf aktuell 40.824 Bitcoin.
MicroStrategy has purchased approximately 2,574 bitcoins for $50.0 million in cash in accordance with its Treasury Reserve Policy, at an average price of approximately $19,427 per bitcoin. We now hold approximately 40,824 bitcoins.https://t.co/nwZcM9zAXZ
— Michael Saylor (@michael_saylor) December 4, 2020
Die gestrige Nachricht spielt jedoch in einer anderen Dimension. Gemessen an MicroStrategy’s Umsatz ist die Aufnahme von 400 Millionen US-Dollar durch die Schuldverschreibungen ein gewagtes Unterfangen. Man scheint wirklich überzeugt zu sein, dass der Bitcoin-Preis nicht all zu sehr sinken wird und gemessen an der Stimmung an den Märkten könnten sie damit richtig liegen.
Michael Saylor ist auch privat in Bitcoin investiert und hält über 10.000 Bitcoin. Diese erwarb er bereits vor dem Investment von MicroStrategy und informierte das Unternehmen darüber, bevor sie die Bitcoin-Einkäufe starteten.
Was sind “Senior Notes” (Schuldverschreibungen)?
“Senior Notes” ist ein Begriff aus der Finanzbranche und steht im Deutschen für vorrangige Schuldtitel. Dabei verpflichtet sich der Aussteller, in diesem Fall MicroStrategy, in der Zukunft eine bestimmte Geldsumme an die Gläubiger zu bezahlen. So können Unternehmen Schuldverschreibungen nutzen, um größeren Kapitalbedarf zu decken. Der Inhaber der Schuldverschreibung wird zum Gläubiger.
Fazit: Institutionelle Investoren sind endgültig an Bord
Lange hat man darauf gewartet, jetzt ist es endgültig so weit und institutionelle Investoren übernehmen das Bitcoin-Ruder. Während des kürzlichen Preisanstiegs waren sie die treibende Kraft, das Interesse der Normalverbraucher ist aktuell noch begrenzt, dürfte sich aber bei Preisen jenseits der 20.000 US-Dollar steigern. Neben MicroStrategy ist insbesondere der Bitcoin Trust von Grayscale für die größten Bitcoin-Investitionen verantwortlich.
Sollten mehr Firmen auf die MicroStrategy-Taktik setzen, wird sich Bitcoin gewaltig verknappen und der Preis könnte mittelfristig explodieren. Im Fall von MicroStrategy gibt es jedoch das Restrisiko, dass die SEC Einwände gegen das Vorgehen der Firma haben könnte. Ob und wie wahrscheinlich das ist, kann zur Zeit jedoch nur schwierig eingeschätzt werden.