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MicroStrategy kauft Bitcoin für 489 Millionen US-Dollar

Überblick:

  • MicroStrategy vergrößert seinen Bitcoin-Bestand um 13.005 BTC
  • Insgesamt besitzt das Unternehmen BTC im Wert von fast 3 Milliarden US-Dollar
  • Offenbar immer noch nicht das Ende der Investitionspläne

MicroStrategy sorgte bereits in der Vergangenheit mehrfach durch seine milliardenschweren Bitcoin (BTC)-Investitionen für Aufsehen. Erst kürzlich wurde bekannt, dass das amerikanische Software-Unternehmen weitere BTC durch eine Schuldverschreibung über 500 Millionen US-Dollar kaufen wollte.

Diesen Plan setzte man nun wohl in die Tat um, denn das von Michael Saylor geleitete Unternehmen kaufte 13.005 BTC nach. Insgesamt hat diese Investition ein Volumen von umgerechnet 489 Millionen US-Dollar. Im Zuge der Transaktion wurden darüber hinaus noch weitere interessante Einzelheiten bekannt.

MicroStrategy besitzt nun über 100.000 BTC

Ohne es öffentlich ausgesprochen zu haben, dürfte es ein Ziel von Michael Saylor und seinem Unternehmen gewesen sein, die magische Grenze von 100.000 BTC zu überschreiten. Wie inzwischen bekannt wurde, kaufte der Software-Gigant weitere 13.0005 BTC, womit dieses Ziel erreicht wurde.

Die Investition tätige das Unternehmen zu einer Zeit, in der sich der Bitcoin in einer schwierigen Marktsituation befindet. Das an der Nasdaq gelistete Unternehmen spekuliert bereits seit einiger Zeit auf einen Wertanstieg der nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährung.

In den Wallets von MicroStrategy befinden sich aktuell BTC im Gesamtwert von circa 2,75 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen mit Sitz in Tysons Corner, Virginia ist mit großem Abstand die Nummer 1 unter den börsengelisteten Konzernen, die in BTC investierten.

Tesla, auf Platz 2 in dieser Liste, besitzt nicht einmal halb so viele BTC. Mit Square Inc befindet sich ein weiteres, bekanntes Unternehmen auf Platz 5 mit knapp über 8.000 BTC. Nach eigenen Angaben bezahlte MicroStrategy einen Durchschnittspreis von 37.617 US-Dollar pro BTC.

Einen positiven Einfluss auf den Kurs konnte die Nachricht nicht nehmen, denn der Bitcoin notiert aktuell deutlich unter dem genannten Durchschnittskurs.

Welche Pläne verfolgt Michael Saylor und gibt es einen Notfallplan?

Mitte Juni gab der Konzern Unternehmensanleihen im Wert von 400 Millionen US-Dollar heraus. Aufgrund eines immensen Ansturms erhöhte man das Angebot auf eine halbe Milliarde US-Dollar. Die besicherten Schuldverschreibungen besitzen eine Fälligkeit im Jahr 2028 und lockten Investoren mit einem jährlichen Zinssatz von 6,125 Prozent.

Kritiker, wie der Einkommensstratege Marc Lichtenfeld des Oxford Clubs, fragen sich, ob MicroStrategy überhaupt noch ein eigenes Geschäft hat oder eine alternative Anlageform in den Bitcoin darstellt. Mittlerweile ist der Aktienkurs des Unternehmens eng an den Kursverlauf des Bitcoins geknüpft.

Es scheint auch noch längst nicht so, als sei das Unternehmen mit seinen Investitionsplänen am Ende. Scheinbar steht in naher Zukunft eine weitere Milliardentransaktion an. Wie CEO Michael Saylor auf Twitter bekannt gegeben hat, soll bald eine weitere Milliarde US-Dollar in den BTC fließen.

Um diese Investition zu ermöglichen, will das Unternehmen Aktien in Form eines „At the market“-Wertpapierangebots verkaufen. Durch den Verkauf der „Class A Common Stocks“ will das Unternehmen Geld für „allgemeine Unternehmenszwecke, einschließlich des Erwerbs von Bitcoin“ einsammeln. Ob ein Teil, oder die gesamte Summe in BTC fließen soll, ist allerdings noch unklar.

Fraglich ist, ob die Verantwortlichen des Unternehmens einen Notfallplan besitzen, sollte der Bitcoin einbrechen und sich ein riesiger Verlust für MicroStrategy bilden. Unmittelbar nach der Ankündigung des neuerlichen BTC-Erwerbs stieg die Aktie des Unternehmens an.

Vermutlich wird Michael Saylor einen Großteil seiner geplanten Aktienverkäufe in Form eines „Notgroschens“ behalten, um etwaige Verluste auszugleichen. Eine offizielle Strategie oder Einsicht in die Investitionspläne gab das Unternehmen verständlicherweise nicht öffentlich bekannt.

Fazit: MicroStrategy geht mit Investitionsstrategie eine riskante Wette ein

Nachdem man Unternehmensanleihen im dreistelligen Millionenbereich ausgegeben hat, investiert MicroStrategy fast eine halbe Milliarde US-Dollar in Bitcoin. Zweifelsohne geht das Unternehmen damit eine riskante Wette ein. Mittlerweile hat Michael Saylor fast 3 Milliarden US-Dollar der Cash-Reserven seines Unternehmens in BTC gesteckt.

Sollten die Verantwortlichen Fehler bei ihrer Investitionsplanung gemacht haben oder die Notfallpläne nicht greifen, droht im Falle eines Bitcoin-Crashs ein existenzielles Desaster. Fakt ist, dass Michael Saylor das Unternehmen seit vielen Jahren großgezogen hat und er auch in diesem Fall alle Szenarien durchgespielt haben dürfte. Dennoch ist die „All in Bitcoin“-Strategie mit einer unklaren Weiterentwicklung verbunden.

Bereits in naher oder erst in ferner Zukunft dürften wir Klarheit darüber haben, ob die gewählte Strategie von Erfolg war.

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Autor
Jens Kerkmann
Jens interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.


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