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JPMorgan: digitales Bankengeld wird kommen, braucht aber noch Jahre

Übersicht:

  • JPMorgan veröffentlichte eine Studie zum Thema Blockchain im Bankenwesen
  • Laut der Investmentbank wird es noch mehrere Jahre dauern, bis die Technologien Serienreife erreichen
  • Mehrere Staaten und Banken intensivieren ihre Arbeit an einer digitalen Währung

Nachdem zuletzt Christine Lagarde von der Europäischen Zentralbank positive Signale in Richtung einer eigenen digitalen Währung gestreut hat, nimmt auch JPMorgan dieses Thema wieder auf.

Die amerikanische Investmentbank gehörte seit jeher zu den Banken, die sich grundsätzlich offen für eine eigene Kryptowährung gezeigt haben.

JPMorgan hält den Einzug der Blockchain-Technologie für absolut wahrscheinlich, auch wenn das noch Jahre dauern könnte.

Blockchain und Banking: Eine Verbindung mit Zukunft

Die Kryptowährung Ripple hat als eines der ersten Projekte einen direkten Bezug zum aktuellen Bankenwesen hergestellt. Ripple soll einerseits Transaktionen noch schneller als das VISA-Netzwerk übertragen und andererseits teure Währungswechsel vermeiden.

Dadurch würde unter anderem der länderübergreifende Geldtransfer erheblich vereinfacht und vergünstigt werden.

Modernes Banking könnte durch den Einsatz der Blockchain-Technologie auf ein völlig neues Level gehoben werden. Die Vorteile der Blockchain in Sachen Transparenz, Sicherheit und Funktionalität könnten bestehende Prozesse verbessern und neue Chancen und Möglichkeiten eröffnen.

Bereits heute testen große Banken, wie JPMorgan, Santander und die Deutsche Bank digitale Währungen in der Praxis. Aufgrund gesetzlicher Vorschriften ist dies jedoch aktuell nur in Feldversuchen neben dem regulierten Emissionsprozess möglich.

Ripple Logo
Ripple wurde für den Einsatz im Bankenwesen optimiert.

JPMorgan fertigt eigene Studie im Bereich Blockchain an

Die amerikanische Investmentbank JPMorgan mit Sitz in New York zeigte sich bereits in der Vergangenheit offen für den Einsatz der Blockchain-Technologie.

Dies untermauern unter anderem die bestätigten Gespräche mit dem Kryptounternehmen ConsenSys. Gleichzeitig arbeitet die Investmentbank an einer eigenen Plattform auf Basis des Ethereum-Netzwerks mit dem Namen Quorum.

Mithilfe von Quorum plant JPMorgan die Vereinfachung interner Transaktionen im Unternehmensnetzwerk.

Nun veröffentlichten die Amerikaner vor kurzem einen Bericht, der die Ergebnisse einer vorangegangenen Studie zusammenfasst.

Das 74-seitige Dokument beschreibt einige Szenarien, bei denen die Blockchain-Technologie reale Anwendungsfälle abdecken könnte.

Die Kernaussage ist nach Meinung von JPMorgan, dass die Grundlage für die massenweise Integration von Blockchain-Technologien im Bankenwesen bereits heute geschaffen wurde.

Sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus politischer Sicht gäbe es kaum noch Hürden, die eine Einführung verhindern könnten.

JPMorgan sieht die klarsten Anwendungsfälle für Blockchains vor allem in den Bereichen Zahlungen, Handelsfinanzierung und Verwahrungsdienste.

Viele gesetzliche Vorschriften, wie digitale Sicherheit, Datenschutz, Regulierbarkeit und Nachverfolgbarkeit, lassen sich auch bei Transaktionen auf der Blockchain umsetzen.

Der Bericht stützt seine Aussagen unter anderem auch auf bereits bestehende Projekte.

Beispielsweise wird der Plan der chinesischen Regierung benannt, die einen digitalen Yuan entwickeln wollen, der unter staatlicher Kontrolle steht. In eine ähnliche Richtung agiert auf die britische Bank of England.

Blockchain wird kommen, braucht aber noch Zeit

Gemäß der Ergebnisse von JPMorgan ist es keine Frage mehr, ob, sondern vielmehr wann die Blockchain-Technologie Einzug in das Bankwesen erhalten wird.

Dennoch mahnt die Studie auch, Entwicklungen in diesem Bereich nicht vorschnell zu tätigen. So ist JPMorgan etwa der Ansicht, dass der Libra Coin von Facebook einen höheren Grad an Zentralisierung erfordern wird.

Auch hat der Bitcoin bis heute noch nicht zweifelsfrei bewiesen, dass er einen Nutzen als Teil eines diversifizierten Portfolios erfüllt. Dazu sei er einfach noch zu volatil.

Zusammenfassend sieht JPMorgan den Einzug der Blockchain-Technologie in das moderne Bankenwesen als unabdingbar.

Aktuell erkennen die Macher der Studie ein Wettrüsten vieler Banken, Unternehmen und Staaten auf dem Weg zur eigenen Kryptowährung.

Da diese Entwicklungsphase jedoch nicht kurzfristig abzuschließen ist, schätzt JPMorgan die Serienreife dieser Projekte erst in mehreren Jahren als gegeben an. Konkret wurde die Entwicklungsphase mit einer Dauer zwischen drei und fünf Jahren beziffert.

China is developing its own central bank digital
currency, a digital yuan or “e-yuan,”
and other central
bankers have started to seriously examine a supranational
multi-currency-backed token as a replacement global
reserve asset. But the failed release of Facebook’s Libra
serves as a reminder that rapid adoption faces practical
challenges to attain scale.

Fazit: JPMorgan ordnet der Blockchain eine wichtige Rolle zu

Die New Yorker Investmentbank JPMorgan hat die Ergebnisse einer Studie in einem ausführlichen Bericht zusammengefasst und veröffentlicht.

Dem Dokument ist zu entnehmen, dass bereits eine politische Grundlage besteht, um die Blockchain-Technologie im Bankenwesen zu integrieren.

Das amerikanische Unternehmen offenbarte bereits in der Vergangenheit, dass es der Blockchain-Technologie positiv gegenübersteht.

Dass eine so große Bank solche Aufwände in eine großflächig angelehnte Studie investiert, deutet auch auf die voranschreitende Akzeptanz der Blockchain und der Kryptowährungen hin.

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Autor
Jens Kerkmann
Jens interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.


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