Coin-Ratgeber.de

FUD 2.0: Wie „Zeus Capital“ versucht den Chainlink-Kurs zu drücken

Überblick:

  • Manipulateure attackieren Chainlink (LINK)
  • Report über LINK sollte das Projekt entlarven
  • Keine stichhaltigen Informationen, keine Beweise

Der Krypto-Sektor ist immer für eine verrückte Geschichte zu haben.

Schon jetzt ein Klassiker sind die Ereignisse rund um die Firma “Zeus Capital” und dem Chainlink (LINK) Projekt. 

Zu Beginn des Sommers veröffentlichte ein ominöser Krypto-Fund unter dem Namen Zeus Capital LLP, einen 66-seitigen Report zu dem Chainlink-Projekt.

Zeus Capital und der Chainlink Report

zeus capital

Auf diesen 66 Seiten werden von Zeus Capital Gerüchte gestreut, Chainlink wäre ein Betrug und dass der Preis des LINK Tokens mittel- und langfristig auf Null gehen würde.

In der Krypto-Gemeinschaft, gerade in dem Lager der LINK-Marines, kam dieser Report natürlich nicht so gut an. Am 20. Juli gab es eine Erklärung der Firma Zeus Capital aus den USA, die bereits 2003 gegründet wurde. In dieser bestätigte die Firma, dass man mit dem LINK-Report nichts zu tun hat und die entsprechenden Akteure nur den Namen missbrauchten.

In dem Report selbst geht es um das Marketing und den Hype von Chainlink, die Tokenomics und auch um die Chainlink-Gründer selbst. Allerdings funktionieren die Links in den Quellen meistens nicht, es gibt keine verifizierbaren Informationen. Deshalb wussten Kenner der Branche schnell, welches Spiel hier gespielt wird.

Krypto-Kurse drücken durch FUD-Reports?

FUD ist ein Akronym und steht für die englischen Wörter Fear, Uncertainty und Doubt (dt.: Angst, Unsicherheit, Zweifel). Wenn “FUD” verbreitet wird, geht es immer darum, die Anleger eines bestimmten Assets zu verunsichern. Oftmals versprechen sich die Drahtzieher davon einen Abfall des Preises, entweder weil sie eine Short-Position halten, oder weil sie bei einem niedrigeren Preis kaufen möchten.

Das dürfte auch hierbei der Fall sein. Die Urheber des LINK-Reports sind offensichtlich short. Das heißt, sie würden direkt von einem Preisabfall von LINK profitieren. Der Fakt, dass sie sogar bezahlte Werbeanzeigen auf Social Media Plattformen wie Twitter schalten, bestätigt diesen Verdacht nur noch weiter.

Bisher hatte man damit allerdings noch nicht viel Erfolg und LINK schickt sich sogar an, durch die 10 US-Dollar-Grenze zu marschieren. Dadurch ernteten die FUD-Experten schon einiges an Hohn. Mancherorts schlossen sich sogar LINK-Anhänger zusammen und planten, den Preis entgegen dem Vorhaben von Zeus Capital künstlich zu pumpen. 

Daraufhin entstanden die ersten Gerüchte, das Ganze könne ein Spiel mit umgekehrter Psychologie sein – mit dem Hintergrund, dass die Akteure nicht short, sondern long sind. Ob das stimmt, ist natürlich schwer zu belegen. 

Was ist eigentlich Chainlink? 

Partnerschaft zwischen Chainlink und Google

ChainLink ist ein dezentralisiertes Orakel-Netzwerk, das Smart Contracts einer Blockchain mit Daten aus der realen Welt versorgt. Somit sollen bspw. Krypto-Anwendungen besser mit Anwendungen der traditionellen Finanzindustrie interagieren können. LINK ist die Verrechnungswährung des Chainlink-Netzwerkes.

Smart Contracts sind vorab festgelegte Vereinbarungen, die Informationen auswerten und automatisch ausgeführt werden, die sich nach “wenn; dann”-Funktionen richten. Dadurch, dass sie auf einer Blockchain laufen, sind sie unveränderlich und jederzeit überprüfbar. Das garantiert ein hohes Vertrauen beider Parteien in den Smart Contract. 

Eine Schwierigkeit besteht darin, sog. “Off-Chain-Daten”, bspw. über Preise oder ähnliches, von einer dritten Quelle zu nutzen und diese im Smart Contract zu implementieren. Dies wäre ein Angriffspunkt, denn wer garantiert, dass diese Werte richtig übermittelt werden? 

Die Lösung dafür sind Orakel, die auch von Chainlink genutzt werden. Orakel sind eine Middleware-Software, die als Vermittler fungieren. Sie dient als Vermittler zwischen der Datenquelle in der realen Welt und dem Smart Contract auf der Blockchain.

Zeus Capital // NEXO

Chainlink T-Systems

In der Geschichte spielt auch ein anderer Akteur noch eine potenzielle Rolle. Die Firma NEXO Finance wurde von Community-Mitgliedern bereits mit Zeus Capital in Verbindung gebracht, distanzierte sich aber von allen Vorwürfen. Die Firma wurde beschuldigt, hinter der Firma Zeus Capital zu stehen. 

Twitter-Nutzer fanden auf der Zeus Capital-Website eine Verbindung zwischen Zeus Capital. Eingebettet in den Quellcode der Zeus-Website waren mehrere Instanzen von Typeform-Links, die mit der Website von Nexo verbunden waren.

Typeform, mit dem Benutzer Formulare erstellen können, wird von Nexo auch auf der eigenen Website verwendet, damit sich Benutzer für ihren Newsletter anmelden können. 

Derselbe Link wurde von NEXO Finance für verschiedene Marketingzwecke verwendet, war jedermann leicht zugänglich und hätte von jedem kopiert werden können.

Fazit: FUD vs. Fakten

In dem Kryptowährungs-Sektor kann es mitunter schwierig sein, zwischen potentiellen Fehlinformationen und Fakten unterscheiden zu können. Neue Nachrichten erreichen den Markt im Sekundentakt, jeder kann jederzeit über Social Media mit diesen neuen Informationen umgehen und sie weiterverbreiten.

Dies wird natürlich auch von manipulativen Kräften genutzt, wie man an diesem Beispiel schön sehen kann. Allerdings müssen sich die Urheber der Aktion mittlerweile eingestehen, dass sie mit ihrem Report den Chainlink-Kurs wohl nicht beeinflussen können. LINK erreichte vorgestern einen Kurs von über 10 US-Dollar.

Dies könnte dich auch interessieren:

Schreibe einen Kommentar

Autor
Yannick "Cryptonator1337" Eckl
Vollzeit Krypto- & Blockchain Experte seit 2017. Yannick hat sich vor allem auf Fundamentalanalysen und investigative Recherchen spezialisiert. Auf Twitter folgen ihm mehr als 30.000 Krypto-Enthusiasten.


Melden Sie sich zu unserem Newsletter an:
Melden Sie sich jetzt zu unserem Newsletter an und erhalten Sie alle brandneuen Informationen rund um das Thema Kryptowährungen bequem per Mail in Ihr Email Postfach. Garantiert kostenlos und ohne Spam!