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10% aller Bitcoins liegen auf Handelsplattformen – ist das ein Problem?


Überblick

  • Zahlreiche Krypto-Handelsplattformen wurden in der Vergangenheit gehackt
  • Bitcoins selbst verwahren ist die beste Alternative
  • Wichtige Tipps für Nutzer von Krypto-Börsen

Zunächst einmal gilt es festzustellen, warum Krypto-Handelsplattformen nicht der ideale Ort sind um seine Bitcoins und auch anderen Kryptowährungen zu verwahren.

Börsen dienen in erster Linie natürlich dem Handel und Tausch von Kryptowährungen. Zu diesem Zweck sind die meisten Handelsplattformen auch gut geeignet. Allerdings lockt dies natürlich auch kriminelle Gestalten auf den Plan, die die Coins der Nutzer in ihren Besitz bringen wollen.

Daher kam es in den letzten Jahren immer wieder zu mehr oder weniger großen Hackerangriffen auf bekannte Handelsplattformen. Die Leidtragenden waren dabei in den meisten Fällen natürlich die Nutzer, welche ihre Kryptowährungen auf ihren Konten bei den Handelsplattformen ließen.

Laut einem ICO Rating Bericht von Ende 2018 erfüllen lediglich 46% der geprüften Börsen die gesetzten Sicherheitsanforderungen. Seit 2010 wurden insgesamt 31 Börsen gehackt und mehr als 1.3 Mrd USD in Kryptowährungen gestohlen.

Darüber hinaus finden sich auf den Handelsplattformen ebenfalls weitere persönliche Daten der Nutzer. Demnach könnten auch noch weitere Konten in Gefahr geraten.

Hot Wallets statt Cold Storage

Die Krypto-Börsen müssen für die anfallenden Handelstätigkeiten natürlich permanent liquide sein. Daher werden die Bitcoins auf Hot Wallets verwahrt. Dadurch können Auszahlungen wesentlich schneller durchgeführt werden, als es mit Cold Storages der Fall wäre.

Der Großteil der Münzen liegt zwar auf Cold Wallets, die nicht mit dem Internet verbunden sind, jedoch kann der potenzielle Schaden durch Diebstahl der Hot Wallets angesichts der mittlerweile durchaus hohen Preise für Bitcoins überaus beträchtlich sein.

Sind Krypto-Börsen per se unsicher?

Diese Fragen kann man nicht eindeutig beantworten. Dabei gibt es praktisch nicht die Möglichkeit zu vermeiden zu irgendeinem Zeitpunkt zumindest einen Teil seiner Kryptowährungen auf Krypto-Handelsplattformen zu lagern. Entweder beim Kauf oder Verkauf von Bitcoin und co. ist dabei der Transfer fällig, wenn man nicht gerade privat seine Kryptowährungen kauft oder veräußert.

Derzeit werden laut Ledger mehr als 2,7 Mio. USD pro Tag von Krypto-Handelsplattformen gestohlen. In dem größten Hack des Jahres 2018 wurden sogar auf einen Schlag gleich 500 Mio. USD von der Krypto-Börse Coicheck gestohlen.

Ledger-Bitcoin-Hardware-Wallet
Hardware Wallets bieten sich zur sicheren Verwahrung seiner Bitcoins an

Doch nicht nur durch Hackerangriffe kann es zu Verlusten kommen. Auch durch Fehler seitens der Börsen kann es beispielsweise zu Datenverlusten führen. Durch Konsolenfehler, welche durch Fehler in der Programmierung der Handelsplattformen entstehen, kann es zu zwischenzeitlichen Störungen der Anbieter kommen, die in einer Nicht-Erreichbarkeit oder im schlimmsten Fall eines Verlustes von Einlagen führen könnten.

Ratschläge für Nutzer von Krypto-Handelsplattformen

Dementsprechend empfehlen wird für jedes Konto ein anderes, sicheres Passwort um im Idealfall eine unterschiedliche Emailadresse zu verwenden. Mittlerweile stellen auch die meisten Krypto-Börsen eine 2FA zur Verfügung, welche man ebenfalls in Anspruch nehmen sollte.

Das gewählte Passwort sollte dabei kompliziert sein und Zahlen, Groß- und Kleinbuchstaben und im Idealfall auch Sonderzeichen enthalten. Einen 100%-igen Schutz gibt es mithin nicht, jedoch kann man seinerseits sicherstellen, dass man die notwendigen Schritte zur Sicherung seiner Konten erfüllt.

Die Investoren haben dabei natürlich immer die Option ihre Kryptowährungen direkt nach einem Trade auf ihr persönliches Cold Wallet zu verlagern. Anbieter wie Ledger haben derartige Wallets im Angebot und diese werden weitläufig auch als die zuverlässigste und sicherste Art der Lagerung von Kryptowährungen eingeschätzt.

Cold Wallets sind meistens USB-Geräte, die nicht mit dem Internet verbunden sind. Auf den Hardware-Gelbörsen befindet sich die Private Keys der Kryptowährungen und sich dadurch vor möglichen Attacken von Hackern geschützt. Hierbei gilt das oft beschworene Mantra: „Keine Private Keys – Keine Bitcoins“. Nur wenn man seine Kryptowährungen auf Hardware Wallets lagert, hat man die eindeutige Kontrolle über sie.

Wenn man gerne und oft Kryptowährungen bei Krypto-Handelsplattformen handelt, sollte man sich immer im Klaren darüber sein, dass man eine Balance zwischen Liquidität und Sicherheit finden muss. Daher empfiehlt es sich nur einen bestimmten Anteil seiner Bitcoins bei Börsen zu halten. Dadurch wirkt man einem möglichen Totalverlust vor, Investoren, die selten mit Kryptowährungen handeln, empfehlen wir von vorneherein direkt nach dem Handel ihre Einlagen auf ihr Hardware Wallet zu verlagern.

Reputation von Handelsplattformen

Eine weitere wichtige Rolle spielt außerdem auch die Reputation der Krypto-Börse. Bestimmte, große Anbieter sind bereits seit langer Zeit auf dem Markt etabliert und haben einen exzellenten Ruf. Bei Börsen wie beispielsweise Binance oder Bitpanda kann man davon ausgehen, dass die Bitcoins in sicheren Händen sind.

Bitpanda ist ein Unternehmen aus Österreich und sammelte im Rahmen seines Initial Exchange Offering mehr als 43 Mio. EUR ein. Das Unternehmen wurde bereits 2014 gegründet und bietet zahlreiche Ein- und Auszahlungsoptionen, hat eine hervorragende App, einen zuverlässigen Kundensupport und wurde bislang noch nicht gehackt.

Binance ist ebenfalls einer der besten Anbieter, wenn man mit Kryptowährungen handeln möchte. Obwohl das Unternehmen erst 2017 an den Markt ging, ist Binance mittlerweile die größte Börse für Kryptowährungen. Binance weist ein tägliches Handelsvolumen von mehr als 1.2 Mrd. USD auf und hat einen Kundensupport, der rund um die Uhr zur Verfügung steht. Außerdem kann man auch dem offiziellen Twitterkonto von Binance folgen, welches regelmäßig interessante Informationen und Statusupdates twittert.

Fazit zur Sicherheit von Kryptowährungen auf Börsen

Bezüglich der Sicherheit von Kryptowährungen muss man zwischen Risiko und Nutzen abwägen. Beim Handel von Kryptowährungen muss man zwangsläufig Bitcoins zur Börse transferieren. Dabei muss man sich immer im Klaren sein, dass die Coins zu diesem Zeitpunkt das Hardware Wallet verlassen und dadurch entsprechend weniger sicher sind.

Verglichen zur Lagerung auf einem Cold Wallet sind Bitcoin und co. bei Handelsplattformen selbstredend weniger sicher aufgehoben. Jedoch ist kommt es aber nicht tagtäglich zu Attacken auf Krypto-Börsen. Außerdem kann man selbst Vorkehrungen treffen um seine Einlagen vergleichsweise sicher zu machen.

Die 2FA-Authentifizierung und die Wahl eines anspruchsvollen Passworts beim Anbieter sind hierbei zwei einfache Schritte, die jeder Investor tätigen sollte.

Grundsätzlich sollte seine Kryptowährungen auf einem Hardware Wallet wie beispielsweise dem von Ledger sichern und seine Kryptowährungen wirklich nur für den Handel bei den Börsen ein- und nach dem Trade wieder auszahlen. Dadurch ist man auf der sicheren Seite, denn Krypto-Börsen sind definitiv nicht als Ort zur permanenten Lagerung von Bitcoin und co. zu empfehlen. Zu viele Hackerangriffe und anderweitige Schwachstellen wurden in jüngster Vergangenheit offen gelegt, als dass man seine Assets ruhigen Wissens für längere Zeit dort verwahren sollte

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Autor
Kirill Seregin
Kirill beschäftigt sich bereits seit 2016 mit Kryptowährungen und sämtlichen Entwicklungen in diesem Segment. Er ist einer der Autoren des Bitcoin-Steuerguides, hat Rechtswissenschaften studiert und interessiert sich für den Einfluss von Kryptowährungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft.


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