Überblick:
- Twitter mit größtem Quartalsanstieg seit 2014
- neue Features als treibender Faktor für den Erfolg
- Bitcoin soll in Zukunft als Währung auf Twitter fungieren
Laut einem Aktionärsbrief stieg der Umsatz von Twitter im zweiten Quartal um ganze 74 % im Vergleich zum Vorjahr, wobei sich das Unternehmen auf „einen breiten Anstieg der Nachfrage von Werbetreibenden“ beruft.
Im vorhergegangenen Quartal war der Umsatz um immerhin 28 % gestiegen. Das Wachstum beschleunigte sich deshalb merklich, weil das Unternehmen zuvor ein Quartal hinter sich ließ, in dem der Umsatz um fast 19 % zurückging, was nun zum stärksten Wachstum seit 2014 führte.
Nach einem Verlust von 1,38 Milliarden US-Dollar im Vorjahresquartal wies Twitter am Donnerstag einen Umsatz von 1,2 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn von 65,6 Millionen US-Dollar aus.
Die Zahl der monetarisierbaren täglich aktiven Nutzer – also der Twitter-Nutzer, die sich Werbung auf der Seite ansehen – wuchs laut dem Unternehmen um 11 %.
Abo-Service und Live-Audio-Möglichkeiten wurde gut angenommen
Im Quartal führte Twitter seinen ersten Abonnement-Service ein, der den Nutzern Zugang zu einem Undo-Tweet-Button und anderen Funktionen bietet.
Das Unternehmen veröffentlichte außerdem die Audio-Chat-Funktion „Spaces“ auf mobilen Geräten für alle Nutzer mit einer Mindestanzahl von 600 Followern.
Zudem kündigte es unlängst eine „Tip Jar“-Funktion an, die es Nutzern ermöglicht, Geld an andere User der Seite zu senden.
Gleichzeitig weist Twitter in dem Aktionärsbrief darauf hin, dass die Änderungen mit dem Release der Apple iOS 14.5 Version deutlich geringer als erwartet ausfallen.
Gerade in Bezug auf die Neuheiten zum Tracking hatte sich Twitter hier deutlich mehr erwartet.
Weites Wachstum im dritten Quartal erwartet
In Bezug auf die Prognose teilte Twitter zudem mit, dass es einen Umsatz von 1,22 bis 1,30 Milliarden US-Dollar für das dritte Quartal erwartet.
Analysten hatten bisher hingegen mit 1,17 Mrd. Dollar Umsatz gerechnet. Für das gesamte Jahr 2021 rechnet Twitter mit einem Anstieg der Mitarbeiterzahl und der Gesamtkosten um mindestens 30 %, wobei der Umsatz schneller wachsen soll als die Kosten.
Ungeachtet der nachbörslichen Bewegung ist die Twitter-Aktie seit Anfang 2021 um rund 29 % gestiegen, während der S&P 500-Index im gleichen Zeitraum um 16 % zugelegt hat.
Ebenfalls nach Börsenschluss meldete Snap, das wie Twitter einen Großteil seiner Einnahmen durch Werbung generiert, bessere Ergebnisse als erwartet wurde, was zu einem Anstieg der Aktie um mehr als 13 % führte.
Facebook hingegen stieg zum Vergleich um gerade einmal 2 %, während die Google-Muttergesellschaft Alphabet um 1 % zulegte.
Twitter-Zukunft von Bitcoin geprägt
Twitter CEO Jack Dorsey bestätigte den Investoren, dass Bitcoin ein „großer Teil“ der Zukunft des Unternehmens sein wird, da er viele Möglichkeiten sehe, die Kryptowährung in bestehende Twitter-Produkte und -Dienste zu integrieren – einschließlich Handel, Abonnements und andere neue Ergänzungen wie das Twitter Tip Jar und die Super Follows.
Dorsey ist bereits seit Jahren ein überzeugter Bitcoin-Befürworter, hatte sich bisher allerdings recht zurückhaltend bezüglich des Bitcoin-Einsatzes auf Twitter gezeigt.
Allerdings hat Dorsey die Kryptowährung häufig öffentlich angepriesen und sogar gesagt, dass sie ihn an die „frühen Tage des Internets“ erinnere und dass es für ihn zu Lebzeiten „nichts Wichtigeres“ gäbe, an dem er arbeiten könne.
Kürzlich hat Dorsey zusammen mit US-Rapper und Produzent Jay Z einen 23,6-Millionen-Dollar-Bitcoin-Fonds gestartet und Pläne angekündigt, sein anderes Unternehmen Square über Bitcoin in den Markt der dezentralen Finanzdienstleistungen zu führen.
Square erwarb in diesem Jahr auch eine Mehrheitsbeteiligung an Jay-Zs Musikdienst TIDAL, mit Fokus darauf, wie Blockchain-Technologien und Kryptowährungen das Musikgeschäft verändern könnten.
Zudem pries Dorsey den Bitcoin gegenüber den Investoren auf dem Twitter Earnings Call für das zweite Quartal an und teilte dort mit, dass er dem Unternehmen helfen könnte, sich schneller in Bezug auf seine Produkterweiterungen zu bewegen.
Gleichzeitig erklärte er, dass Bitcoin selbst der beste Kandidat sei, um die „native Währung“ des Internets zu werden.
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