Überblick:
- Russland bringt Krypto- & Blockchain-Gesetz auf den Weg
- Auch ein Blockchain-Analyse Tool wird erschaffen
- Russland mit Ambitionen im Sektor Kryptowährung
Nachdem Russland ursprünglich Bitcoin-Zahlungen verbieten wollte, gibt es eine Kehrtwende.
Es gibt nicht nur ein neues Kryptowährungs-Gesetz, sondern auch Pläne für ein Analyse-Tool.
Dabei nimmt sich Russland ein Beispiel an Chainalysis und Coinbase.
Russland und Kryptowährungen
Russland legt nach seinem Bitcoin & Blockchain-Gesetz, dass das Nutzen von Kryptowährungen weitestgehend legitimierte, mit einem weiteren Krypto-Projekt nach. Die föderale Finanzaufsicht in Russland möchte ein Tool erarbeiten, um Investoren die Bitcoin und private Kryptowährungen wie XMR oder DASH halten, zu identifizieren.
Ein russischer Medienbericht gibt an, dass dieses Analysetool Unterstützung durch künstliche Intelligenz erhalten soll. Sie bezeichnen das System als “Transparente Blockchain”. Es soll nicht nur Transaktionen zurückverfolgen und Nutzer identifizieren, sondern auch illegale Aktivitäten aufdecken.
Das russische Kryptowährungen-Gesetz
Am vergangenen Freitag unterzeichnete Präsident Putin einen Gesetzentwurf, der die Transaktionen von digitalen Assets regeln soll. Dieser wurde am 22. Juli von der Duma verabschiedet. In Kraft treten soll das Gesetz am 1. Januar 2021.
Was das russische Krypto-Gesetz enthält:
- Definition des Begriffs “digitale Währung”, die besagt, dass darunter alle elektronische Währungen gefasst werden, die als Zahlungsmittel akzeptiert werden können, aber kein offizielles russisches Zahlungsmittel sind.
- Digitale Assets sind “digitale Rechte”, wie z.B. Geldforderungen und dürfen gehandelt werden.
Damit schafft Russland die Rahmenbedingungen für das Integrieren von Kryptowährungen in den wirtschaftlichen Alltag des Landes. Zuvor wollte die russische Regierung noch ein Verbot von Bitcoin durchsetzen. Nach eingängiger Recherche dürfte man in der Duma aber festgestellt haben, dass das nicht praktikabel ist.
Russland möchte Pseudonymität und Anonymität von Krypto verringern

Ebenso verhält es sich bei Ethereum, Transaktionen lassen sich zurückverfolgen. Anders ist es jedoch bei anonymen Kryptowährungen wie Monero, die mit speziellen Protokollen arbeiten und Stealth-Adressen und Transaktionen ermöglichen. Die Behörde plant die Anonymität zu reduzieren, die Frage nach dem “Wie?” bleibt vorerst offen.
Ein erster Prototyp wurde bereits zu der Bekämpfung des illegalen Drogenhandels getestet und war laut russischen Quellen ein Erfolg. Finanziert wird das Tool mit staatlichen Mitteln. Die russische Regierung schätzt, dass das Vorhaben etwa 10 Millionen US-Dollar kosten wird.
Die potenziellen Nutzer des Systems sind Regierungsbehörden, die Bank von Russland und Finanzinstitutionen.
Anonyme Kryptowährungen: Monero und DASH
Wie schon angedeutet, ist es um ein Vielfaches einfacher Bitcoin-Transaktionen zurück zu verfolgen, als es beispielsweise für Monero-Transaktionen (XMR) der Fall ist. Das liegt insbesondere an den Ring-Signaturen und Stealth-Adressen.
Ring-Signaturen ermöglichen es jemanden bei einer Transaktion seine Identität gegenüber den anderen Transaktions-Teilnehmern zu verbergen. Ringsignaturen sind anonyme, digitale Signaturen von einem Mitglied der Gruppe, aber sie verraten nicht, welches Mitglied die Transaktion unterzeichnet hat.
So kann die Identität des Absenders verborgen werden. Rechnerisch ist es unmöglich, festzustellen, welcher der Schlüssel der Gruppenmitglieder zur Erzeugung der komplexen Signatur verwendet wurde.
Stealth-Adressen sorgen für zusätzliche Privatsphäre. Es handelt sich um zufällig generierte Adressen, die nur einmal verwendet werden. Somit muss für jede Transaktion eine neue Adresse erstellt werden.
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ermöglichen es Ring Confidential Transactions (RingCT) den Transaktionsbetrag ebenfalls zu verbergen. Seit Anfang 2017 ist dies das Standard-Verfahren bei Monero-Transaktionen.
Coinbase, Chainalysis, Russland: Die Zukunft des Blockchain-Tracking
Das Staaten und private Unternehmen an Lösungen zum Verfolgen von Kryptowährungs-Transaktionen interessiert sind und diese auch aufbauen, ist nichts Neues. Neu ist aber das Pensum, mit welchem mancherorts vorgeprescht wird.
Früher in diesem Jahr überraschte Coinbase mit der Ankündigung, man werde zukünftig mit der amerikanischen Steuerbehörde IRS und der Anti-Drogen-Polizei DEA zusammenarbeiten und ihnen Daten liefern. Dazu erwarben die IRS und die DEA eine Lizenz zum Nutzen der Coinbase-Tools, um sie für ihre Zwecke einzusetzen.
Coinbase ist dabei nicht das einzige Unternehmen, dass sich mitunter auf diesen Aspekt der Blockchain-Technologie konzentriert, ebenso ist die Firma Chainalysis sehr aktiv in diesem Sektor.
Fazit: Russland bereitet sich auf Mainstream-Adaption vor
Es scheint fast so, als wäre die russische Regierung bullisch auf Kryptowährungen. Zumindest wird sie erkannt haben, dass ein Verbot von Bitcoin nichts ausrichten kann und hat sich dann Gedanken gemacht, wie man es regulieren kann.
Das Erschaffen eines Tools, dass beim Tracken von Kryptowährungs-Transaktionen hilft, passt ins Bild. Staaten auf aller Welt haben sich diesem Anliegen bereits gewidmet und sind dabei, Lösungen zu kreieren.