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Kryptowährungen mit Hebelwirkung handeln: Was sollten Anleger beachten?

Übersicht:

  • Wie funktioniert der Handel mit Hebelwirkung?
  • Beispiel: Bitcoin mit Hebelwirkung kaufen
  • Allgemeinverfügung der BaFin zum Handel mit CFDs
  • Wo kann man Kryptowährungen mit Hebelwirkung handeln?
  • Fazit: Der Handel mit Kryptowährungen birgt viele Risiken

Bitcoin und andere Kryptowährungen nehmen weiter an Beliebtheit zu. Dies spiegelt sich auch in den Kursen wider, welche im Jahr 2021 neue Allzeithochs verzeichnen konnten.

Dabei locken die zum Teil sehr hohen Renditen auch Trader und Spekulanten in den Markt. Zahlreiche Anbieter ermöglichen es ihren Kunden zusätzlich, mit Hebelwirkung zu handeln.

Dabei wissen diese oft nicht genau, welche Mechanismen sich hinter den Angeboten verbergen. Bezeichnungen wie Features, Optionen und CFDs sind bei zahlreichen Margin-Brokern geläufig und versprechen hohe Gewinne.

Jedoch sind diese Finanzprodukte mit erheblichen Risiken verbunden, welche unter Umständen zum Totalverlust führen können.

Besonders im Kryptomarkt können solche Risiken oft nachteilig für den Trader ausgehen. Durch die hohe Volatilität können Positionen binnen Sekunden liquidiert werden.

Zudem handelt es sich im Kryptomarkt um einen sehr jungen Markt, welche oft durch die Emotionen der Anleger gelenkt ist. Dadurch entwickeln sich Kurse oft irrational und unterscheiden sich dadurch von anderen Assets.

Wie funktioniert der Handel mit Hebelwirkung?

Der Hebel bzw. Leverage ermöglicht es, das eigene Kapital um einen bestimmten Faktor zu erhöhen. Dies geschieht dadurch, indem der Kunde sich Geld von seinem Broker leihen kann. Er muss dies anschließend nicht zurückzahlen, jedoch ist seine Position an bestimmte Bedingungen geknüpft.

So darf sich der Kurs aus Sicht des Traders nicht über bzw. unter einen bestimmten Wert bewegen, da er andernfalls liquidiert wird. Dies bedeutet, seine Position wird automatisch geschlossen und er muss einen Verlust verzeichnen.

Die Grenze, ab wann eine Position automatisch als Verlust geschlossen wird, richtet sich dabei nach der Höhe des eingesetzten Hebels. Je höher dieser gewählt wird, desto geringer ist die Differenz zwischen Einstieg und Liquidierung. Im Gegenzug fällt die Differenz größer aus, je geringer der Hebel ist.

Für Dauer der Position fällt in der Regel eine Gebühr an, welche sich nach der jeweiligen Position richtet. Die Gebühren unterscheiden sich dabei jedoch bei vielen Brokern.

Der Handel mit Hebelwirkung kann auf Basis von Zertifikaten und echten Kryptowährungen erfolgen. In beiden Fällen muss sich der Trader zusätzliches Kapital leihen, welches er anschließend nutzen kann.

Geht seine Position auf und er schließt diese mit Gewinn, zahlt er automatisch das geliehene Kapital zurück.

Vereinfacht lässt sich das Leverage Trading mit einer Spekulation auf die Kursentwicklung vergleichen. Deswegen ist auch das Suchtpotenzial nicht zu unterschätzen. Zudem sind Anbieter dazu verpflichtet, auf die möglichen Risiken hinzuweisen.

Handel mit Hebelwirkung
Der Handel mit Hebelwirkung birgt hohes Risiko.

Beispiel: Bitcoin mit Hebelwirkung kaufen

Eine Person hat 10.000 US-Dollar in ihrem Trading Portfolio und möchte damit aktiv auf die Kursentwicklung von Bitcoin spekulieren.

Der aktuelle Kurs beträgt 50.000 US-Dollar und die Person erhält hierfür 0,2 BTC. Steigt nun der Kurs um 20 Prozent auf 60.000 US-Dollar, so beträgt auch der Gewinn 20 Prozent bzw. 2000 US-Dollar.

Entscheidet sich die Person für einen Trade mit Hebelwirkung, so ändern sich diese Werte. Bei einer Hebelwirkung vom Faktor zehn erhält die Person in diesem Fall nicht 0,2 BTC, sondern 2,0 BTC.

Dies entspricht einem Wert von 100.000 US-Dollar. Steigt der Wert eines Bitcoin anschließend auf 60.000 US-Dollar, so beträgt der Gewinn immer noch 20 Prozent.

Jedoch handelt es sich nun um 20 Prozent von 100.000, was einem Gewinn von 20.000 US-Dollar entspricht. Anschließend kann er das geliehene Kapital zurückzahlen und seinen Gewinn verbuchen.

Sollte sich der Kurs jedoch in die andere Richtung bewegen, kann dies zum Totalverlust führen. So kann der Kurs von Bitcoin beispielsweise auf 40.000 US-Dollar korrigieren.

Während dies beim Handel ohne Hebel einen Verlust von 20 Prozent darstellt, so kann eine gehebelte Position bereits liquidiert werden und der Verlust beträgt somit 100 Prozent.

Allgemeinverfügung der BaFin zum Handel mit CFDs

Ab dem 23. Juli 2019 gilt in ein Deutschland eine von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ausgestellte Allgemeinverfügung. Diese stellt bestimmte Bedingungen an den Handel mit CFDs (Contracts for Difference).

CFD sind Verträge zwischen zwei Parteien, mit denen sie spekulieren, wie sich der Kurs eines bestimmten Basiswerts kurzfristig entwickelt. Sie zeichnen sich insbesondere durch ihre Hebelwirkung aus und dadurch, dass sie es Anlegerinnen und Anlegern ermöglichen, schon mit einem verhältnismäßig geringen Kapitaleinsatz zu spekulieren.“ – BaFin, Definition zu CFD

Durch den Initial-Margin-Schutz ist die Höhe des Hebels in Relation zur Basiswertkategorie begrenzt. Zudem erfolgt die Glattstellung von offenen CFD-Positionen spätestens, wenn die Initial Margin nur noch 50 Prozent der ursprünglichen beträgt.

Eine weitere Maßnahme, um Kleinanleger vor hohen Verlusten zu bewahren, ist die Aufhebung der Nachschusspflicht. Eine Position kann somit nicht ins Negative fallen und der Anleger muss kein Kapital rückwirkend aufbringen.

Anbieter dürfen zudem keine Boni an Neukunden ausweisen, welche monetäre Zwecke erfüllen. Auch müssen alle Plattformen den Handel mit CFDs als riskant ausweisen und einen Disclaimer schalten.

Viele Anbieter, speziell mit Sitz im Ausland, halten sich jedoch nicht an die geltenden Bestimmungen in Deutschland. Bei der Wahl des richtigen Brokers können diese Kriterien bei der Entscheidung helfen.

Wo kann man Kryptowährungen mit Hebelwirkung handeln?

Es gibt zahlreiche Anbieter für den Handel mit Hebelwirkung. Diese unterscheiden sich jedoch grundlegend und bieten verschiedene Möglichkeiten.

Binance Handel mit Hebelwirkung
Binance zählt zu den Anbietern mit dem größten Handelsvolumen und bietet seinen Kunden auch den Handel mit Hebelwirkung an.

Als führende Plattform für den Handel mit Kryptowährungen bietet Binance-Altcoin-Exchange auch den Handel mit Hebel an.

Unter der Rubrik Futures können Kunden dort zahlreiche Kryptowährungen auswählen. Der Hebel ist teilweise bis auf den Faktor 125 möglich.

Als etablierte Plattform für das Social Trading zählt eToro als Marktführer in diesem Bereich.

Es handelt sich dabei nicht speziell um einen Krypto-Broker, sondern es befinden sich zahlreiche Assets im Angebot. So können Kunden durch CFDs auf steigende und fallende Kurse von Aktien, Kryptowährungen, Rohstoffe und anderen Wertpapieren spekulieren.

„CFDs sind komplexe Instrumente und bergen ein hohes Risiko, durch Leverage schnell Geld zu verlieren. 76% der Konten von Privatanlegern verlieren Geld, wenn sie CFDs von diesem Anbieter handeln. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.“ – eToro, allgemeine Risikoaufklärung

Auch der CFD-Anbieter Plus500 ist weltweit bekannt und seit langer Zeit am Markt. Kunden können dort kostenlos ein Demokonto eröffnen und dadurch mit Spielgeld auf echte Kurse spekulieren.

Es befinden sich alle gängigen Assets im Angebot des Anbieters, darunter auch Bitcoin und andere Kryptowährungen. Unsere Erfahrungen mit eToro haben gezeigt, dass dieser Anbieter ebenfalls eine gute Alternative zum Kaufen von Ethereum und anderen Kryptowährungen darstellt.

Der Handel mit Kryptowährungen kann sehr riskant sein und zum Totalverlust führen. Aus diesem Grund sollten vor einem Investment einige Regeln beachtet werden.

Als hilfreiche Tools haben sich die Technische Analyse und die Sentimentanalyse bewährt. Dadurch lassen sich geeignete Zeitpunkte zum Kaufen bzw. Verkaufen häufiger abschätzen.

Fazit: Der Handel mit Kryptowährungen birgt viele Risiken

Auch wenn Anbieter oft mit utopischen Gewinnen locken, so stellt der Handel mit Kryptowährungen (und anderen Assets) unabhängig von der Hebelwirkung ein hohes Risiko dar.

Je höher zusätzlich der Hebel gewählt wird, desto höher fällt auch das Verlustrisiko aus. Neben den finanziellen Aspekten spielen auch gesundheitliche Gründe eine wichtige Rolle.

Durch emotionalen Stress (wie der FOMO-Effekt) oder extremes Suchtverhalten, können sich über die Dauer Krankheitsbilder entwickeln.

Das reine Spekulieren auf schnelle und hohe Kursgewinne ist daher vom Investieren im eigentlichen Sinne zu unterscheiden. Um langfristig von einem Investment zu profitieren, ist etwa die DCA-Methode (Dollar-Cost-Average) sehr beliebt. Dabei erfolgt der Kauf in regelmäßigen Abständen, um langfristig einen guten Durchschnittspreis zu erzielen.

In bestimmten Situationen kann ein Hebel jedoch oft gute Chancen bieten. In diesem Fall sollte immer ein Risikomanagement zum Tragen kommen.

Dies bedeutet, dass bereits im Vorfeld die eingesetzte Summe sowie die Kursziele feststehen. Anschließend erfolgt der Trade genau zu diesen Konditionen und die Strategie wird während des Trades nicht geändert.

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Autor
Melvina Markmann
Melvina ist Blockchain-Enthusiast seit 2020. Das erste Mal entdecke sie das Potenzial der Technologie bei einem Podcast von Metakovan. Schnell tauchte Melvina dann immer weiter in die Thematik rund um NFTs, Kryptowährungen und die Technologie selbst ein. So hat sie sich ein breites Wissen über die Industrie angeeignet, das sie nun beim Schreiben und Editieren von Texten anwendet.


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