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Krypto Scams grassieren auf Youtube

Übersicht:

  • Krypto Scams auf YouTube nehmen rasant zu
  • Falsche Airdrop-Versprechen sorgen für großen Kryptobetrug
  • Kritik an YouTube wächst stetig

Die Videoplattform YouTube ist seit jeher eine beliebte Anlaufstelle für Betrügereien rund um Kryptowährungen. Nach den Gründen dafür muss man auch gar nicht lange suchen. Durch YouTube kann man innerhalb kürzester Zeit unzählige Menschen erreichen. Insbesondere hochwertig produzierte Videos werden schnell für bare Münze genommen. So erreichen die Scams schnell ahnungslose Anleger, die das gezeigte häufig nicht weiter hinterfragen. Doch die Stimmen gegen diese Betrügereien nehmen an Lautstärke zu. Mit Charles Hoskinson und Brad Garlinghouse adressieren erstmals große Persönlichkeiten aus der Kryptowelt ihre Kritik an YouTubes lascher Prüfung direkt an den Videodienst.

Gefälschte Videos nehmen zu – Immer mehr Krypto Scams auf YouTube zu finden

Man findet sie zuhauf auf YouTube: Krypto Scams. In Form von zusammengeschnitten Aussagen großer Persönlichkeiten aus der Kryptowelt oder durch aufwendig produzierte Werbevideos sollen unerfahrene Anleger zu Investitionen in Krypto Scams motiviert werden. Besonders beliebt bei den Betrügern sind sogenannte „Giveaway“-Scams. Mittels Reden bekannter Persönlichkeiten auf Konferenzen und Keynotes wird ein Airdrop eines neuen Kryptoprojekts angepriesen. Die Betrüger behaupten dann, dass sie eine gewisse Menge an Kryptowährungen vermehren können. Dazu sollen die Anleger Kryptowährungen an ein angeblich spezielles Wallet senden. Dort würden sich die Coins und Token verdoppeln und die Anleger erhalten den vollen Betrag wieder zurück.

Die Beschreibungen sind in der Regel von falschen Versprechen gespickt. Oftmals präsentieren die Betrüger gefälschte Transaktionen, die beweisen sollen, dass die doppelte Menge an den Versender zurücküberwiesen wird. Gemeinsam mit den aus dem Kontext gerissenen Aussagen von Personen wie Vitalik Buterin, Charles Hoskinson oder Brad Garlinghouse soll Vertrauen bei den ahnungslosen Opfern geschaffen werden. Sollte ein Anleger auf einen solchen Scam reinfallen und seine Kryptowährungen an das Wallet senden, erhält er die versprochene Gegenleistung niemals zurück. Insbesondere der CEO von Ethereum, Vitalik Buterin, und die Gründer der großen Kryptobörse Gemini, die Winkelvoss-Zwilinge, sind ungewollter Weise beliebte Redner für die Scams der Betrüger.

Besondere Aufmerksamkeit erreichte eine Rede Buterins vom Anfang des Jahres auf einer Londoner Konferenz. Das Video sollte suggerieren, dass der CEO der Kryptoplattform höchstpersönlich ein Giveaway der Transferwährung Ether (ETH) ankündigt. Die Videobeschreibung ließ dann verlauten, dass man eine beliebig große Menge ETH an eine Adresse schicken soll. Anschließend erhält man eine vervielfachte Menge ETH zurück – was allerdings nie geschah.

Krypto Scams auf Youtube
Solche Scam-Videos verbreiteten sich rasant auf YouTube (Quelle: YouTube)

Changpeng Zhao: „Wir werden rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen einleiten, wenn wir können.“

Die Masche scheint zu funktionieren, denn immer mehr Videos tauchen auf der Plattform YouTube auf. Mit fast 2 Milliarden monatlichen Nutzern gibt es auch ein entsprechend großes Publikum an potenziellen Opfern. Doch nehmen die Stimmen gegen diese Scams zu. Changpeng Zhao, CEO der großen Börse Binance, will beispielsweise versuchen, rechtliche Schritte gegen die Betrüger einzuleiten. Er selbst wird oftmals für Betrügereien verschiedenster Art ausgenutzt.

Ich bin darauf aufmerksam geworden, dass ein Betrug im Umlauf ist, bei dem meine Konferenz-Keynote als Giveaway eingesetzt wurde – dies ist ein Betrug. Bitte melden Sie es YouTube. Wir werden rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen einleiten, wenn wir können. – Changpeng Zhao, CEO Binance

Mit diesem Vorgehen ist er allerdings nicht allein. Brad Garlinghouse, einer der Mitgründer von Ripple (XRP) nimmt bei seiner Kritik auch YouTube in die Pflicht. Auch seine Kryptowährung wird häufig für die erwähnten „Giveaway“-Scams verwendet. Er bemängelt, dass YouTube zu wenig gegen diese Betrügereien unternimmt. Über sein Unternehmen Ripple Labs wurde eine Klage eingereicht, die YouTube zum Löschen der Krypto Scams bewegen soll.

YouTube zeigt sich bemüht, aber machtlos

YouTube selbst scheint sich dem Problem durchaus bewusst zu sein. Allerdings gestaltet sich der Kampf gegen die Scams offenbar schwierig. Den Betrügern spielt derzeit zudem in die Karten, dass YouTube aufgrund der Corona-Krise derzeit weniger Mitarbeiter zur Verfügung hat als üblich. Oftmals löschte YouTube auch rigoros Konten aus der Kryptoszene, die gar keinen Betrug publizierten. Den Mitarbeitern fällt es demnach schwer, Krypto Scams von hochwertigen Inhalten zur Informationsverbreitung zu unterscheiden. Brad Garlinghouse und Charles Hoskinson empfehlen daher allen, die sich mit der Materie auskennen, Krypto Scams gezielt zu melden. Dadurch könne die Aufklärung von YouTube gezielt verbessert werden.

Zusammenfassung: Krypto Scams auf YouTube nehmen zu – YouTube machtlos

CEOs großer Unternehmen, die Giveaways ankündigen und Nutzer auffordern, Kryptowährungen an unbekannte Wallets zu senden? Genau das sind die Inhalte sogenannter Krypto Scams auf YouTube. Betrüger propagieren die Vervielfachung von Kryptowährungen, sofern diese an eine bestimmte Wallet gesendet werden. Allerdings erhalten die Opfer dieser „Giveaway“-Scams nie eine Gegenleistung, sobald sie die Coins oder Token gesendet haben.

Viele bekannte Persönlichkeiten sehen YouTube in der Pflicht, gegen die Krypto Scams vorzugehen. Ether (ETH) und Ripple sind beliebte Kryptowährungen für solche Scams. Doch YouTube tut sich schwer damit, die Betrugsvideos zu entlarven. Daher empfehlen Experten dringend, jegliche Form von Betrug zu melden, um den Mitarbeitern von YouTube die Arbeit zu erleichtern.

Auch wir empfehlen dringend, jegliche Form von Informationen aus unsicherer Quelle auf YouTube zu hinterfragen. Ein aufwendig gestaltetes Video verspricht längst keine Richtigkeit der Informationen oder des angepriesenen Inhalts. Seien Sie wachsam und melden Sie etwaige Krypto Scams an YouTube.

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Autor
Jens Kerkmann
Jens interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.


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