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FEW: Neuer prominenter Krypto Pump & Dump-Skandal

Überblick:

  • Krypto Pump-and-Dump sorgt für Aufruhr
  • FEW Airdrop an bekannte Influencer
  • 52 Influencer bekamen den FEW Airdrop

Airdrops sind bei DeFi-Projekten gerade voll im Trend.

Bestes Beispiel war der UNI-Airdrop von Uniswap.

FEW-Gründer wollte Erfolg des MEME-Airdrops nachahmen.

Pump & Dump – „FEW understand“


Der FEW Pump-and-Dump Fall erzeugte hitzige Diskussionen in der Krypto-Community. Eine Gruppe von rund 50 Leuten soll einen solchen P&D herbeigeführt haben, um sich persönlich zu bereichern. Entsprechende Leaks in Form von Chat-Protokollen aus Gruppenchats scheinen das zu bestätigen. Das Pump-and-Dump Schema ist den meisten Anlegern im Krypto-Sektor bereits geläufig. Dabei handelt es sich um die koordinierte Durchführung eines Plans zur Kursmanipulation eines vorher ausgewählten Assets von Gewissen “P&D Gruppen”. 

Die Mitglieder dieser Gruppen kaufen sich günstig in ein Krypto-Asset ein und geben die “Information”, dass eine gewaltige Kursentwicklung bevorstehen könnte, an die niedrigeren Ebenen der Gruppe weiter. So wird der Preis in die Höhe getrieben, am Ende verkaufen die Initiatoren den Großteil ihrer Coins/Tokens auf dem künstlich erzeugten Top und viele andere Händler sehen am Ende in die Röhre.

FEW: Koordinierter Pump&Dump

Pump and Dump Kryptowährungen
Quelle: Springer

Durch einen Leak eines Telegram-Chats kam es in kürzester Zeit zu hitzigen Diskussionen. Einige einflussreiche Persönlichkeiten aus der Krypto-Gemeinschaft, so belegen es die Screenshots, planten einen Pump&Dump mit dem FEW-Token. 

Dabei äußerten sich einzelne Teilnehmer dahingehend, dass man keine Ahnung habe, was mit dem FEW-Token passieren wird und man nur Influencer finden müsse, denen man einen Airdrop zukommen lässt. 

Damit wäre Motivation vorhanden, dass diese über FEW berichten und somit den Preis potentiell in die Höhe treiben. Ein anderer Teilnehmer des Chats schrieb: “Wir müssen Leute finden auf die wir dumpen können”.

Unklar ist, ob diese Telegram-Gruppe einzig und allein zu diesem Zweck erstellt wurde. Die zeitweise Anzahl von 500 Gruppenmitgliedern legt nahe, dass dem nicht unbedingt so sein muss. Die gut 50 Krypto-Influencer, die den FEW-Airdrop bekommen haben, sollte man allerdings näher unter die Lupe nehmen.

FEW: Möchtegern-Nachfolger von MEME

FEW entstand kurz nach dem UNI-Airdrop und dem heftigen Preisanstieg von MEME. MEME wurde ebenfalls via Airdrop an Leute verteilt, der in den letzten Wochen so stark zulegte, dass der Airdrop zeitweise über 700.000 US-Dollar wert war. Weitere Äußerungen in dem Gruppenchat belegen, dass MEME einer der Hauptgründe für „Sam Mr. Boson” (Ersteller der TG-Gruppe) war, FEW an den Start zu bringen.

Insgesamt wurden 42.000 FEW Token erstellt, wobei 40.000 Stück auf 52 Wallets verteilt wurden, 769 FEW pro Wallet. 

FEW Influencer: “Alles nur ein Spaß”


Nachdem die Geschichte in den sozialen Medien schnell die Runde machte und Teilnehmer der Aktion verunglimpft wurden, entschuldigten sich viele der Akteure und behaupteten, es sei alles nur ein Spaß gewesen. Die Glaubhaftigkeit dieser Äußerungen sind angesichts der Tatsache, dass sie den Plan wohl weiter verfolgt hätten, wären sie nicht erwischt worden, ist anzuzweifeln. Der Großteil der Krypto-Gemeinschaft kritisierte sie und wünscht sich ein höheres Level an moralischem Handeln.

Fälle wie dieser Schaden nämlich dem gesamten Krypto-Sektor. Nichts ist falsch daran, einen Token zu bewerben, der irgendeine Form von Mehrwert bietet. Nichts ist falsch daran, auf einen Preisanstieg solcher Coins und Tokens zu hoffen, um persönlich davon zu profitieren.

Falsch ist allerdings, einen offensichtlichen Shitcoin zu schaffen, an bekannte Krypto-Influencer zu verschenken, damit diese ihn bewerben und am Ende alle auf die angeworbenen Spekulanten zu dumpen.

Fazit: Nicht der erste und sicher nicht der letzte Krypto Pump&Dump

FEW ist nur ein weiteres Beispiel für die große Anzahl an Pump & Dumps im Krypto-Sektor, jedoch ein Beispiel für die Auswirkungen, wenn solche Pläne vorab publik werden. Generell sind Krypto-Assets die am meisten manipulierten Assets, die man überhaupt handeln kann. Durch fehlende Regulierungen sind Manipulationsversuche, die an den Aktienmärkten strafbar wären, hier in einem grauen Bereich. Dazu gehört auch das Wash-Trading und Spoofing einiger großen Krypto-Börsen.

Meiner Meinung nach werden wir in der nahen Zukunft mehrere solcher Versuche sehen, Token durch Airdrop-Distribution an einige Krypto-Influencer zu verteilen, damit diese dann den Preis pumpen und am Ende auf andere Retail-Spekulanten dumpen können. Als Anleger sollte man nicht Hals über Kopf in jeden neuen, ‘vielversprechenden’ Token investieren, nur weil der Lieblings-Influencer einen Tweet über ihn verfasste.

 

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Autor
Yannick "Cryptonator1337" Eckl
Vollzeit Krypto- & Blockchain Experte seit 2017. Yannick hat sich vor allem auf Fundamentalanalysen und investigative Recherchen spezialisiert. Auf Twitter folgen ihm mehr als 30.000 Krypto-Enthusiasten.


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