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Dan Held analysiert Satoshi: Bitcoin ist eher digitales Gold als digitales Geld


Überblick:

  • Bis heute ist die Identität des Bitcoin-Gründers unbekannt
  • Es ist unklar, ob der Bitcoin ursprünglich als digitales Gold oder Geld dienen sollte
  • Eine Studie soll nun belegen, dass der Bitcoin als langfristige Geldanlage fungieren soll

Der Bitcoin hat den Währungsmarkt wie kein anderes Wertmittel revolutioniert. Der Weg vom physischen FIAT-Geld zu digitalen Währungen wurde mit der Entwicklung des Bitcoins geebnet und der Grundstein für den Boom der Kryptowährungen gelegt. Lange Zeit wurde Satoshi Nakamoto für seine Idee des Transaktionsaustausches auf der Blockchain gefeiert – doch womöglich war das gar nicht seine Intention.

Nicht wenige Krypto-Enthusiasten sehen in Bitcoin einen direkten Konkurrenten zum VISA-Netzwerk. Daher muss der Bitcoin auch immer wieder den Vergleich mit anderen digitalen Zahlmethoden antreten. Jedoch scheint dies nie die Intention des legendären Bitcoin-Entwicklers Satoshi Nakamoto gewesen zu sein.

Die Geschichte hinter Bitcoin

Im Oktober 2008 veröffentlichte ein unbekannter Nutzer unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto ein Whitepaper, welches die Idee einer digitalen Währung mit der Bezeichnung „Bitcoin“ beinhaltete. Bereits wenige Monate später wurde mit „Bitcoin Core“ die Urversion der heute sehr populären Kryptowährung veröffentlicht. Um die Identität des unbekannten Nutzers ranken sich bis heute viele Mythen. Es ist nicht einmal bekannt, ob Satoshi Nakamoto eine einzelne Person oder eine ganze Gruppe ist, die sich hinter dem Pseudonym versteckt. Verschiedene Personen behaupten bis heute, der wahre Erfinder des Bitcoins zu sein.

Aufgrund der Performance und Transparenz wurde häufig angenommen, dass der Bitcoin als Konkurrent zum bis dato führenden VISA-Netzwerk gelten sollte. Viele Krypto-Enthusiasten sahen in Nakamoto einen Revolutionär, der mit dem Bitcoin ein Werkzeug schaffen wollte, welches eine Alternative zu den regulierten Transaktionsnetzwerken und Geldmitteln darstellen sollte. Dan Held, seines Zeichens Business Development Director bei der Kryptobörse Kraken, behauptet in einer eigens durchgeführten Studie, dass Nakamoto kein Zahlungsmittel, sondern ein Wertobjekt, wie beispielsweise Gold oder Silber, erschaffen wollte.

Digitales Geld oder digitales Gold – was wollte Nakamoto erreichen?

In vielen Wallets von Krypto-Investoren befinden sich Bitcoins, die bereits mehrere Jahre dort verweilen und langfristig gehalten werden. Glaubt man Dan Held, ist dies auch der ursprüngliche Gedanke des geheimnisvollen Bitcoin-Gründers gewesen. Held will in einer Studie herausgefunden haben, dass Nakamoto keine Währung, sondern ein Wertmittel erschaffen wollte. Dazu analysierte er Schriften von Satoshi Nakamoto in Foren, Dokumentationen und dem offiziellen Whitepaper. Das Ergebnis der Studie war eindeutig – Der Bitcoin sollte kein reines Transaktionsmittel sein, sondern eher als digitales Gold fungieren.

Damit widerspricht der Business Development Director von Kraken jedoch auch der von Craig Wright propagierten Meinung, dass der Bitcoin ein digitales Bezahlnetzwerk ist, dass als Konkurrent zum VISA-Netzwerk auftreten sollte. Dies ist dahingehend interessant, da Wright seit Jahren behauptet, hinter Satoshi Nakamoto zu stecken. Trotz mehrfacher Versuche, konnte er bis heute noch keinen eindeutigen Beweis vorlegen, dass seine Behauptungen wirklich der Wahrheit entsprechen. Er behauptet jedoch, dass der Bitcoin nie als digitales Gold galt und er mit der derzeitigen Entwicklung der digitalen Währung als Wertanlage nicht einverstanden ist.

Wright untermauert seine Behauptungen damit, dass in den Anfangszeiten des Bitcoins die Währung ausschließlich für illegale Aktivitäten im Darknet und von regierungsfeindlichen Personen verwendet wurde. An diesem Punkt hätte er sich in die Anonymität verabschiedet, da er mit diesem Verlauf nicht einverstanden war. Er wollte seine digitale Währung ausschließlich als Geldmittel für die breite Masse platzieren. Erst im Laufe der Zeit habe sich der Bitcoin vom Zahlungsmittel zum Wertobjekt gewandelt. Nun, da der Bitcoin in der breiten Masse der Bevölkerung angekommen ist, wolle er an seinem ursprünglichen Plan festhalten und den Grundgedanken der digitalen Währung unter den Nutzern verbreiten.

Held widerspricht Wright in seinen Ausführungen

Dan Held kommt in seiner Studie zu einem völlig anderen Schluss und widerlegt die Ausführungen von Craig Wright in vielen Punkten. Auf Twitter teilt er seine Ergebnisse mit seinen Followern und liefert entsprechende Belege, die gegen Wrights Sichtweise sprechen. Held untermauert dies mit Aussagen, die von bestätigten Accounts von Satoshi Nakamoto in Foren stammen. Dort behauptet der unbekannte Nutzer, dass er den Bitcoin entwickelt hat, um eine Art digitales Gold zu erschaffen.

Auch die Tatsache, dass Nakamoto im offiziellen Whitepaper des Bitcoins seine Währung als Bargeld (engl: „Cash“) bezeichnet – und somit die Vermutung nahe liegt, dass auch Satoshi ein digitales Transaktionsmittel meint – konnte Held plausibel begründen. Der Begriff des Bargeldes wurde in der Cypher-Community, der auch Satoshi angehörte, in einem anderen Kontext verwendet und beschreibt Geld, das in einem Push- und nicht in einem Kredittransfer übermittelt wurde. Es ist davon auszugehen, dass auch der legendäre Bitcoin-Gründer von der Bedeutung in seinem Whitepaper Gebrauch machte und das Bargeld in diesem Kontext meinte.

Fazit: Geld oder Gold? Es bleibt ein Geheimnis

Dan Held konnte stichhaltig belegen, dass Satoshi den Bitcoin offenbar mit der Absicht entwickelt hat, es als digitales Gold zu verwenden. Entgegen der weitläufigen Meinung, die Kryptowährung sei als Konkurrent zu Netzwerken wie VISA zu verstehen, sah der bis heute unbekannte Entwickler sein Projekt eher als digitale Wertanlage, die langfristig gehalten werden soll.

Die Ergebnisse der Studie von Held widersprechen jedoch auch den Ausführungen des vermeintlichen Bitcoin-Gründers Craig Wright, welcher behauptet, die Währung gegründet zu haben, um sie in direkter Konkurrenz zu regulierten Bezahlsystemen zu platzieren.

Die Wahrheit kennt vermutlich nur Satoshi Nakamoto selbst und solange dieser sich nicht eindeutig zu erkennen gibt, bleibt der wahre Verwendungszweck des Bitcoins wohl nur eine Vermutung.

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Autor
Jens Kerkmann
Jens interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.


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