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Bitcoin Kauf von Tesla lässt ratlose Gesichter in der Finanzbranche zurück

Überblick:

  • Kritiker wettern gegen Teslas Bitcoin Kauf
  • Michael Saylor entkräftet Kritik
  • Welches Unternehmen investiert als Nächstes in Bitcoin?

Einigen Finanzexperten fällt es schwer zu verstehen, warum Tesla vor kurzem einen Bitcoin Kauf im Wert von 1,5 Mrd. US-Dollar getätigt hat. Und das, obwohl Bitcoin das am besten laufende Asset des letzten Jahrzehnts ist.

Erst gestern wurde bekannt, dass Elon Musk mit Tesla den für ihn unvermeidbaren Schritt gegangen ist und Teile seiner Firmenbilanz in die derzeit größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung investierte.

Innerhalb von wenigen Stunden schoss der Bitcoin Kurs regelrecht in die Höhe und scheiterte kurz vor dem 44 Tsd. US-Dollar Level. Doch was genau löst das Unverständnis unter den Finanzfachleuten aus? 

Kritische Stimmen werden laut

Im Gespräch mit der Financial Times sagte Jerry Klein, Geschäftsführer der in New York ansässigen Investment Management Firma Treasury Partners, dass es überhaupt keinen Grund dafür gäbe, Unternehmensgelder in Bitcoin zu stecken.

Ein weiterer von der Financial Times zitierter Kritiker, Campbell Harvey von der Duke University in Durham North Carolina, nannte Teslas Bitcoin Kauf „ungewöhnlich“ und „riskant“.

Er fügte hinzu, dass BTC nicht als Absicherung gegen Marktunsicherheiten dienen wird.

Die Kritiker von Teslas Bitcoin Kauf sagen, dass dieser Schritt die Aktionäre angesichts der Volatilität von Bitcoin potenziell in Gefahr bringt.

Einige verweisen auf historische Crashs wie den Bärenmarkt von 2018 und den 50-prozentigen Einbruch am Schwarzen Donnerstag im März 2020.

Diese Argumente scheinen jedoch Bitcoins etablierte „No Look Back“ Kursentwicklung nicht zu berücksichtigen. Diese Entwicklung besagt, dass der Kurs nach jedem Crash nicht zu einem Preisniveau vor dem vorangegangenen Allzeithoch zurückkehrt.

Die Zeiten, in denen man für dreitausend US-Dollar Bitcoin kaufen konnte, sind demnach vorbei.

Auch Bitcoins parabolischer Aufschwung nach den Tiefstständen taucht in diesen Anti Bitcoin Argumentationen nicht auf.

Zum Beispiel folgte auf den Absturz am Schwarzen Donnerstag im März 2020 ein fast achtfacher Anstieg des Kurses bis zum Ende des Jahres. Jeder, der in dieser Zeit BTC erworben hat, hat seine Investitionen zum aktuellen Zeitpunkt mindestens verdoppelt.

MicroStrategy CEO nimmt Kritikern den Wind aus den Segeln

Seit August 2020 hat das Business Intelligence Unternehmen MicroStrategy sukzessive Bitcoin erworben. Mittlerweile investierte die Firma rund 1,1 Mrd. US-Dollar für den Kauf von 71.079 BTC.

Beim aktuellen Preis ist der Vorrat an Bitcoin des Unternehmens fast 3,3 Mrd. US-Dollar wert – ein Gewinn von sage und schreibe 200 Prozent.

Historische Bitcoin Werte

Beim Blick auf die letzten zehn Jahre war Bitcoin der am besten performende Vermögenswert. Phänomenale fast neun Millionen Prozent Gewinn stehen zu buche. BTC übertraf damit alle anderen Anlageklassen bei Weitem.

Im Gespräch mit CNBC konterte MicroStrategy CEO und Bitcoin Maximalist Michael Saylor das Narrativ der Bitcoin Volatilität.

Er sagte, dass das Anlegen von Bargeldreserven einen stabilen Verlust von 75 Prozent des Unternehmenswertes über das letzte Jahrzehnt bedeutete, während die Investition in BTC eine volatile Wertsteigerung bot, die sich alle sechs Monate verdoppelte.

Saylor fügte weiter an, dass er doch lieber eine jährliche Wertsteigerung von 230 Prozent hat als 15 bis 20 Prozent Abschreibungen:

“Companies that are converting their dollars into Bitcoin are taking a non-performing asset [cash] and they are turning it into the best performing asset. Bitcoin has been appreciating at something like 230% year after year for a decade […] I’d rather have a volatile appreciation at 230% a year than a stable depreciation at a rate of 15 to 20% a year.”

Auch die milliardenschweren Konjunkturpakete der großen Volkswirtschaften im Zuge der Corona-Pandemie dürften weiteren Abwertungsdruck auf Fiat-Währungen ausüben. Allein in Europa wurden im viertel Quartal 2020 über eine Milliarde EURO gedruckt.

Umlaufmenge EURO

Bleibt Tesla allein auf weiter Bitcoin Flur?

Abgesehen von den Gegenreaktionen auf Teslas Bitcoin Investition, sind die Kritiker auch der Meinung, dass keine anderen Unternehmen in den Startlöchern stehen, um dem Beispiel von Tesla zu folgen.

Allerdings ist Tesla nur das jüngste, in einer wachsenden Reihe von Unternehmen, die Bitcoin in ihren Bilanzen halten. Den idealen Beleg dafür erbrachte wieder einmal MicroStrategy.

Anfang Februar veranstalteten Michael Saylor und sein Team ein online Bitcoin Bootcamp, zu dem sich 1.400 Firmen angemeldet hatten.

Ich gehe stark davon aus, dass nun einige Firmen mehr davon überzeugt sind, dass Bitcoin sich langfristig gesehen als vergleichsweise stabiler Vermögenswert etablieren könnte und wird.

Druck für Bitcoin Kauf auf Apple wächst 

Tatsächlich forderte der Großinvestor in Apple-Aktien RBC Capital Markets vor kurzem den iPhone-Hersteller auf, dem Beispiel von Tesla zu folgen und Bitcoin zu kaufen. RBC forderte Apple sogar auf, einen Schritt weiterzugehen und eine Bitcoin Börse einzurichten.

Laut einem Marktbericht von RBC Analyst Paul Steves könnte der Einstieg des Tech-Unternehmens in Bitcoin mehr als 40 Mrd. US-Dollar an jährlichen Einnahmen schaffen und Wellen in der gesamten Branche schlagen. Er stützte diese Vorhersage auf die Geschichte der Bitcoin Einnahmen vom Zahlungsunternehmen Square. Die Firma vermeldete im dritten Quartal 2020 mehr als 1,6 Milliarden Dollar an Einnahmen aus BTC. Square hat etwa 30 Millionen monatlich aktive Nutzer. Das ist nur ein Bruchteil von Apples Kundenbasis, die laut CEO Tim Cook im Januar bei 1,65 Milliarden Geräten lag.

Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 2,2 Billionen US-Dollar ist Apple das wertvollste Unternehmen der Welt. Die Firma mit dem angebissenen Apfel als Logo hat etwa 200 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln zur Verfügung – theoretisch genug, um 25 Prozent aller im Umlauf befindlichen Bitcoin zu kaufen.

Fazit – Bitcoin-Kauf spaltet die Finanzwelt

Teslas Bitcoin Kauf teilt die Finanzwelt in zwei Lager. Einerseits schlagen die Veteranen der Finanzbranche die Hände über dem Kopf zusammen und kritisieren den Schritt von Elon Musk.

Altbekannte Geschichten über die vermeintlich exorbitante Volatilität von Bitcoin wurden zur Argumentation vorgebracht. Doch schaut man sich die Zahlen etwas genauer an, müssen auch die Kritiker einsehen, dass Bitcoin innerhalb der letzten zehn Jahre der am besten performende Vermögenswert war.

Andererseits war dieser Schritt von Tesla ein weiterer in Richtung zur Mainstream-Adaption von Bitcoin im Speziellen und Kryptowährungen im Allgemeinen.

Was MicroStrategy seit August 2020 vorgemacht hat, daran knüpfte Tesla nun in diesem Jahr an. Welches Unternehmen folgt nun dem Beispiel des Elektroautomobilbauers? Wird es das gegenwärtig wertvollste Unternehmen auf der Welt – Apple – sein? Oder bleibt Tesla vorerst allein?

Ich denke, wir dürfen sehr gespannt darauf sein, wie es die kommenden Wochen und Monate weitergeht. Ganz egal, welcher Big Player als Nächstes das enorme Potenzial von BTC als Vermögenswert erkennt – The Hype is Real.

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Autor
Mathias Wagner
Mathias ist Krypto-Enthusiast seit 2017. Begonnen hat die Krypto-Reise mit Airdrops verschiedenster Projekte. Nach und nach tauchte Mathias immer tiefer in die Thematik rund um Kryptowährungen und die Blockchain ein. Er liebt es über die verschiedenen Projekte zu recherchieren und zu schreiben. Dass BTC, ETH & Co. die Zukunft gehört, steht für ihn außer Frage.


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