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Bitcoin: Das Rettungsboot für die drohende Hyperinflation?


Überblick:

  • Corona-Krise verursacht Chaos an den Finanzmärkten
  • Depression hat begonnen, langfristig droht eine Hyperinflation
  • Federal Reserve hält mit Billionen an Rettungsgeldern dagegen

Die weltweite Corona-Krise und die Turbulenzen an den Finanzmärkten sind nach wie vor sehr stark.

Die Volatilität von Indexes und Aktien erreichte bereits ein sehr hohes Maß.

Zentralbanken weltweit erschaffen neues Geld, um den Schaden zu begrenzen.

Corona Krise & Finanzmarkt Crash

Das Coronavirus wütet auf der ganzen Welt und es scheint, als hätte die Pandemie die nächste Finanzkrise eingeleitet. Der aus China stammende COVID19-Virus verbreitete sich seit Anfang des Jahres im Rest der Welt und traf einige Länder, wie bspw. Spanien und Italien, besonders hart. 

Viele Länder beschlossen eine Ausgangs- oder Kontaktsperre um das Virus einzudämmen. Dies geht mit geschlossenen Betrieben, Werken, Restaurants etc. einher, die wirtschaftlichen Schäden sind jetzt noch nicht abzusehen. Die weltweiten Finanzmärkte brachen bereits deutlich ein, auch Bitcoin blieb nicht verschont. Arbeitslosenzahlen in vielen Ländern steigen und niemand weiß so genau, was als Nächstes kommt. 

Langfristig besteht die Möglichkeit, in eine Hyperinflation zu rutschen. Was eine Hyperinflation ist, wie sie entsteht und was wir aus der Geschichte über sie gelernt haben sollten, behandeln wir in diesem Artikel. 

Was ist eigentlich eine Hyperinflation? 

hyperinflation

Hyperinflation ist ein Begriff, der rasche, übermäßige und außer Kontrolle geratene allgemeine Preissteigerungen in einer Wirtschaft beschreibt. Während die Inflation ein Maß für das Tempo des Preisanstiegs bei Gütern und Dienstleistungen ist, ist Hyperinflation eine rasch steigende Inflation, die in der Regel mehr als 50% pro Monat beträgt.

Obwohl eine Hyperinflation für hoch-entwickelte Volkswirtschaften ein seltenes Ereignis ist, ist sie im Laufe der Geschichte schon oft in Ländern wie China, Deutschland und Russland aufgetreten.

Eine Hyperinflation tritt auf, wenn die Preise über einen bestimmten Zeitraum um mehr als 50% pro Monat gestiegen sind. Zu Vergleichszwecken liegt die US-Inflationsrate, gemessen am Verbraucherpreisindex (CPI), laut dem Bureau of Labor Statistics in der Regel unter 2% pro Jahr.

Der CPI ist lediglich ein Index der Preise für einen ausgewählten Waren- und Dienstleistungskorb. Die Hyperinflation führt dazu, dass Verbraucher und Unternehmen aufgrund der höheren Preise mehr Geld für den Kauf von Produkten benötigen.

Was ist der Unterschied zu einer Inflation?

Während die normale Inflation in Form von monatlichen Preiserhöhungen gemessen wird, wird die Hyperinflation in Form von exponentiellen täglichen Erhöhungen gemessen, die sich auf 5 bis 10% pro Tag belaufen können. Eine Hyperinflation tritt auf, wenn die Inflationsrate über einen Zeitraum von einem Monat 50% übersteigt.

Eine Hyperinflation kann eine Reihe von Folgen für eine Wirtschaft haben. Die Menschen können Güter horten, darunter auch verderbliche Waren wie Nahrungsmittel, weil die Preise steigen, was wiederum zu einer Verknappung der Nahrungsmittelversorgung führen kann. 

Wenn die Preise übermäßig steigen, verlieren Bargeld oder auf Banken eingelegte Ersparnisse an Wert oder werden wertlos, da das Geld weit weniger Kaufkraft hat. Die finanzielle Situation der Verbraucher verschlechtert sich und kann zum Bankrott führen.

Außerdem könnten die Menschen ihr Geld nicht mehr einzahlen, was dazu führt, dass Banken und Kreditgeber ihr Geschäft aufgeben. Auch die Steuereinnahmen können sinken, wenn Verbraucher und Unternehmen nicht zahlen können, was dazu führt, dass die Regierungen keine grundlegenden Dienstleistungen anbieten.

Wie entsteht eine Hyperinflation? 

weimarer republik 1923

Die Hyperinflation ist in Zeiten schwerer wirtschaftlicher Turbulenzen und Depressionen aufgetreten. Eine Depression ist eine längere Periode einer schrumpfenden Wirtschaft, was bedeutet, dass die Wachstumsrate negativ ist. Eine Rezession ist typischerweise eine Periode negativen Wachstums, die sich über mehr als zwei Quartale oder sechs Monate hinzieht. 

Eine Depression hingegen kann Jahre dauern, weist aber auch eine extrem hohe Arbeitslosigkeit, Firmen- und Privatkonkurse, eine niedrigere Produktionsleistung und eine geringere Kreditvergabe oder Kreditverfügbarkeit auf. Die Reaktion auf eine Depression ist in der Regel eine Erhöhung der Geldmenge durch die Zentralbank. Das zusätzliche Geld soll die Banken ermutigen, Konsumenten und Unternehmen Kredite zu gewähren, um Ausgaben und Investitionen zu schaffen.

Wenn die Erhöhung der Geldmenge jedoch nicht durch das Wirtschaftswachstum, gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP), unterstützt wird, kann das Ergebnis zu einer Hyperinflation führen. Wenn das BIP, das ein Maß für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft ist, nicht wächst, erhöhen die Unternehmen die Preise, um ihre Gewinne zu steigern und sich über Wasser zu halten. 

Da die Verbraucher mehr Geld haben, zahlen sie die höheren Preise, was zu Inflation führt. Wenn sich die Wirtschaft weiter verschlechtert, verlangen die Unternehmen mehr, die Verbraucher zahlen mehr, und die Zentralbank druckt mehr Geld, was zu einem Teufelskreis und einer Hyperinflation führt.

Hyperinflation in der Geschichte: Weimarer Republik

Die Hyperinflation war eines der Hauptprobleme der deutschen Weimarer Republik während der letzten Jahre des Bestehens. Im Oktober 1923 erreichte man eine monatliche Inflationsrate i.H.v. 29.500%. Etwa alle vier Tage verdoppelten sich die Preise für alle Güter. 

Menschen kauften mit Schubkarren voller Bargeld ein Brot ein, Kinder bauten aus wertlosen Banknoten Burgen im Garten und niemand wusste, was als nächstes geschehen würde. 

Die Republik bestand bis 1933 weiter, die Hyperinflation und der daraus resultierende wirtschaftliche Druck trug jedoch zum Aufstieg der Nazi-Partei und Adolf Hitler bei, der sich explizit auf die deutsche die wirtschaftliche Situation stützte.

Aktuelle Geldpolitik der FED

Die Federal Reserve ist die Zentralbank der Vereinigten Staaten von Amerika und steuert die Geldpolitik des Landes. Durch die Führungsrolle des US-Dollar ist ein Blick auf die Währung auch für Menschen aller anderen Länder sehr wichtig. 

Der DOW, S&P 500 und andere Indizes mussten in den letzten zwei Wochen herbe Verluste hinnehmen. Durch die anhaltenden Einschränkungen der Wirtschaft und die ohnehin überbewerteten Aktienkurse vieler Unternehmen deuten darauf hin, dass es einen langfristigen, starken Abschwung geben wird. 

Die FED reagierte darauf mit dem letzten Mittel, welches eine Zentralbank aufbringen kann. Das Schaffen von neuem Geld aus dem nichts. So gab es in den letzten Tagen mehrere Ankündigungen, dass die FED mehrere Billionen US-Dollar in die Märkte pumpen wird.

Dies ist jedoch ein gefährliches Unterfangen, da sich die Inflation stark erhöht und es sich in der Folge zu einer Hyperinflation ausweiten könnte. Am gestrigen Tag reagierten die Märkte kurzfristig positiv auf die FED Ankündigung, mussten die Kursgewinne kurz darauf allerdings schon wieder einbüßen.

Bitcoin als Rettungsboot?

Wie Bitcoin sich in einer Hyperinflation verhalten wird, ist sehr fraglich. Bis jetzt existierte Bitcoin nur in einem Bullenmarkt der traditionellen Finanzmärkte, nicht aber in einer Depression, Rezession oder gar während einer Hyperinflation.

Aktuell korreliert Bitcoin wieder stärker mit den nationalen Aktien-Indizes, jedoch hofft man in der Community auf eine schwindende Beziehung. In den letzten Tagen konnte man gut beobachten, wie er im Gleichschritt mit dem DAX/dem S&P 500 nach oben/unten marschierte. 

Man kann also davon ausgehen, dass wenn Bitcoin es nicht schafft, sich aus dieser Korrelation zu lösen, erstmal mit in den Abgrund gerissen werden wird. Der darauf folgende Kaufdruck dürfte jedoch enorm sein, da mehr und mehr Anleger sich für Bitcoin interessieren werden. Warum? Weil Bitcoin dezentralisiert ist, eine fixe Gesamtversorgung hat und sich nicht verbieten lässt. 

Fazit: Bitcoin wahrscheinlich die beste Lösung

Ich persönlich halte Bitcoin in den nächsten 10 Jahren neben Gold und Silber für das krisensicherste Investment. Von Aktien werde ich Abstand halten, da dieser Markt voraussichtlich zusammenbrechen und in eine Rezession fallen wird. Das Wertversprechen von Bitcoin ist eindeutig: Dezentralisiert, kryptographisch gesichert, limitiert, immer unter Kontrolle des Eigentümers – “Be your own bank”.

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Autor
Yannick "Cryptonator1337" Eckl
Vollzeit Krypto- & Blockchain Experte seit 2017. Yannick hat sich vor allem auf Fundamentalanalysen und investigative Recherchen spezialisiert. Auf Twitter folgen ihm mehr als 30.000 Krypto-Enthusiasten.


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