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Bitcoin Crash – Was man als Anleger jetzt tun kann


Überblick

  • Bitcoin verliert innerhalb eines Tages fast 50% an Wert
  • Eine globale Rezession steht dieses Jahr bevor
  • Als Anleger hat man jetzt mehrere Möglichkeiten zu handeln

Der Corona Virus hat jetzt auch seine Wirkung auf Kryptowährungen gezeigt. Der Bitcoinkurs ist innerhalb eines Tages um mehr als 40% eingebrochen und man kann daher von einem Bitcoin Crash sprechen. Was man jetzt als Anleger für Möglichkeiten erfahren Sie in diesem Artikel.

 

Der endgültige Bitcoin Crash?

Wenn man bereits seit längerer Zeit Kryptowährungen wie Bitcoin besitzt, ist das erfahrungsgemäß nicht der einzige Crash. Bislang gab es zahlreiche gravierende Kursstürze in der Vergangenheit. Der zurzeit noch andauernde Crash kam zwar sehr schnell und quasi über Nacht und wird sicher auch nicht so schnell vorübergehen. Die Gründe des Bitcoin Crash 2020 haben wir bereits zuvor analysiert und zusammengefasst.

Jedoch sollte man bedenken, dass dieser Crash bei Weitem kein einzigartiges Event darstellt. Die Gründe für die Kursschwankungen sind dabei mannigfaltig und je nach Bitcoin Crash unterschiedlich.

Angesichts des Coronavirus wird der Kurs sich in den kommenden Wochen und Monaten womöglich nicht allzu schnell erholen. Nachdem Bitcoin verglichen mit den weltweiten Börsen glimpflich davonkam, geschah der Absturz im Vergleich zum Weltmarkt noch schneller. Angesichts der derzeitigen Situation in weiten Teilen der Welt wird eine Rezession praktisch zwangsläufig sein.

Die Regierungen der größten Industrienationen haben bereits signalisiert, dass enorme Mengen an Geldern in den Markt gepumpt werden, allerdings gestaltet sich die kurzfristige Zukunftsperspektive nicht allzu positiv.

Zwar wird die Welt sicher nicht untergehen, jedoch wird sich die Weltwirtschaft abkühlen und dadurch werden bei den Investoren auch mittelbar weniger liquide Mittel zur Verfügung stehen. Für Kryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin, die eine hohe Volatilität aufweisen und von vielen Experten also Risikoinvestment eingeschätzt werden bedeutet dies tendenziell ebenfalls nichts Gutes.

 

Bisherige Bitcoin Crashes

Wie bereits erwähnt gab es bislang schon zahlreiche Bitcoin Crashes und eigentlich wurde jedes Mal die Kryptowährung tot gesagt um dann anschließend jedoch wie Phoenix aus der Asche wieder steigen.

Historisch betrachtet gab es bislang insgesamt 13 Crashes bei denen der Bitcoin mehr als 30% seines Preises innerhalb weniger Wochen oder Monate einbüßte.

 

Bitcoin Crash 2017/2018

Der wohl bekannteste Crash dürfte Ende 2017 bis November 2018 stattgefunden haben. In diesem Zeitrahmen fiel der Kurs des Bitcoin von knapp 20.000 US-Dollar auf rund 3.500 US-Dollar. Verglichen mit der Dot-com Bubble Anfang der 2000er Jahre war dieser Crash sogar noch schlimmer – insgesamt verloren der Bitcoin mehr als 80% seines ursprünglichen Wertes.

 

Bitcoin Crash 2018

 

Zuvor gab es einen enormen Run auf Kryptowährungen, die Kryptowährung stieg um mehr als 2700% und andere Kryptowährungen verzeichneten sogar noch weitaus höhere Kursanstiege. Die Blase wuchs dementsprechend täglich und Bitcoin war auch dank der Medien in aller Munde und jeder wollte einen Stück vom Kuchen haben.

 

Bitcoin Crash April 2013

Innerhalb von drei Tagen verlor der Bitcoin mehr als 80% an Wert. In diesen drei Tagen vom 10. bis zum 12. April 2013 fiel der Kurs von rund 260 US-Dollar auf knapp 45 US-Dollar. Die Hauptursachen waren damals Probleme bei Mt. Gox und ein ebenfalls sehr schneller Anstieg des Kurses innerhalb kurzer Zeit.

Dadurch, dass Mt. Gox mit der großen Anzahl an Trades zu diesem Zeitpunkt nicht zurechtkam, sank der Preis noch schneller. Darüber hinaus kamen auch noch DDoS Attacken auf die Börse hinzu, die den Kurs weiter drückten.

2013 gab es noch nicht ansatzweise so viele Börsen wie heutzutage und Mt. Gox führte rund zwei Drittel aller Bitcoin Transaktionen durch. Diese Umstände ergaben einen äußerst gefährlichen Mix, der den damaligen Bitcoin Crash verursacht hat.

 

Bitcoin Crash Ende 2013 bis Anfang 2015

Nachdem der Bitcoin Crash im April 2013 überstanden war, erholte sich der Bitcoinkurs sehr schnell – in diesem Fall wohl etwas zu schnell. Im November 2013 war der Preis für einen Bitcoin um mehr als das Fünffache gestiegen und durchbrach die magische 1.000 US-Dollar Marke im Dezember.

Kurz darauf begann jedoch eine lange Konsolidierungsphase, welche mehr als ein Jahr andauerte. Wenig überraschend hat auch während dieser Krise Mt. Gox einen großen Anteil. Die Börse stoppte zunächst alle Einzahlungen und erklärte sich daraufhin für bankrott.

Durch ihre große Relevanz für Bitcoin zur damaligen Zeit kann man daher getrost von einer Katastrophe sprechen. Im Februar 2014 wurde bekanntgegeben, dass insgesamt Bitcoins im Wert von 460 Millionen US-Dollar verloren waren. Die Marktkapitalisierung der Kryptowährungen lag damals bei rund 6 Mrd. US-Dollar.

 

Der Bitcoin Crash 2020 im Vergleich

Wenn man den Bitcoin Crash dieses Jahres mit den anderen Crashes vergleichen möchte, muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Umstände heutzutage mit beispielsweise 2013 quasi nicht vergleichen lassen. Dies liegt an mehreren Faktoren.

Mittlerweile haben Kryptowährungen eine gewisse Relevanz erreicht, die sich auch in der Marktkapitalisierung widerspiegelt. Zwar ist man von einem Marketcap von mehr als 300 Mrd. US-Dollar Ende 2017 weit entfernt, jedoch beträgt der Wert heute rund 152 Mrd. US-Dollar was immer noch erheblich mehr ist als noch vor sechs Jahren beispielsweise.

Obwohl eine direkte Korrelation zwischen Bitcoin und der Realwirtschaft noch nicht eindeutig ist, sehen die meisten Experten in dem knapp 10% Kursverlust des Down Jones Industrial Average den ausschlaggebenden Grund für den fast 50% Bitcoin Crash. Anders als in der Vergangenheit verlief daher der Kurs des Bitcoin relativ ähnlich wie die Lage an der Wall Street.

Insbesondere die derzeitige geopolitische Lage wirkt sich auch auf den Bitcoinkurs aus. Die Corona-Pandemie, Streitigkeiten bezüglich des Ölpreises zwischen Russland und Saudi Arabien und auch der seit Anfang des Jahres schwelende Konflikt der USA und dem Iran tragen hierzu bei. In Zeiten globaler Konflikte oder Katastrophen sieht ein Großteil der Anleger eher vor  risikoreiche Investment ab.

Dementsprechend scheint auch der oft angestellt Vergleich zwischen Gold und Bitcoin als „digitales Gold“ noch nicht wirklich zu zutreffen. Der Goldpreis hat sich seit Anfang des Jahres recht Konstant gehalten und konnte sogar zwischenzeitlich Preissteigerungen von fast 15% verzeichnen. Gold ist 2020 immer noch im Plus, anders als Bitcoin und andere Investments. Klar dürfte damit zu diesem Zeitpunkt sein, dass der Bitcoin nicht vor dem Einfluss des Finanzmarkts unabhängig ist.

 

Wie man jetzt auf den Bitcoin Crash reagieren kann

Was kann man als Privatanleger angesichts der Krisensituation also derzeit unternehmen?

Angesichts der derzeitigen Lage gestaltet sich die kurzfristige Perspektive eher negativ. Wer jedoch von vorneherein der Meinung war, dass Kryptowährungen wie Bitcoin die Zukunft seien, dürfte sich auch von diesem unerwarteten Ergebnis nicht von seiner Haltung abwenden. Zu oft gab es wie bereits dargestellt in der Vergangenheit Crashes und jedes Mal hat sich der Bitcoin gefangen und stieg im Wert.

 

HODL

Diese Entwicklung findet bereits seit 2008 statt und hat sich in unregelmäßigen, jedoch vergleichsweise ähnlichen Szenarien wiederholt. Daher gehen sicherlich auch einige Investoren davon aus, dass es auch diesmal so laufen wird. Dementsprechend dürfte das allseits bekannte und beliebte Motto HODL auch in diesem Fall gelten.

Oftmals ist es am besten sich auch in turbulenten Zeiten nicht vom Kurs abbringen zu lassen. Falsches Handeln wie beispielsweise vorschnelles Abstoßen kann oftmals wesentlich schlimmere Auswirkungen haben, als wenn man einfach nichts unternimmt. Der Großteil der Trader, die versuchen den Markt zu schlagen und dadurch Profit zu erwirtschaften, scheitert. Zu wissen wann der richtige Zeitpunkt zum Kaufen oder Verkaufen ist, ist für den regulären Privatanleger ein äußerst schwieriges Unterfangen.

 

Bitcoin Verkaufen

Seinen Bestand an BItcoins jetzt zu verkaufen stellt die wohl drastischste Option dar, die man derzeit wählen könnte. Zwar hat man nach dem Verkauf das Geld sicher auf dem Konto, jedoch hätte man auch, abhängig vom Anlagehorizont, auch herbe Verluste zu verzeichnen.

Daher sollte man für diesen Schritt gute Gründe haben. Darunter könnten beispielsweise fallen, dass man nicht mehr von Konzept der Kryptowährungen als solches überzeugt ist. Dieses Argument erscheint jedoch etwas schwach, da es bereits in der Vergangenheit auch schon den ein oder anderen Bitcoin Crash gab und viele davon waren auch gravierender als der jetzige.

Allerdings könnte man jedoch auch auf weiterhin fallende Kurse spekulieren, zum jetzigen Zeitpunkt verkaufen und darauf hoffen später günstig nachkaufen zu können. Wie bereits angesprochen erscheint mir dies ein ziemlich hanebüchenes Unterfangen zu sein, da es extrem schwer ist, den kurzfristigen Kursverlauf vorauszuahnen. Daher werde ich persönlich von dieser drastischen Maßnahme Abstand nehmen.

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Bitcoin Kaufen bzw. Nachkaufen

Diese Option bietet sich für zwei mögliche Interessengruppen an. Einerseits diejenigen, die sich seit längerer Zeit für Kryptowährungen interessiert haben, jedoch bislang keine selbst besitzen. Für diese Personengruppe könnte die derzeitige Situation durchaus interessant sein, insbesondere im Hinblick auf den Aspekt des antizyklischen Handelns könnte man durch den derzeit verhältnismäßig geringen Preis langfristig profitieren.

Dabei gilt zu beachten, dass es sich auch hierbei um ein eher langfristiges Investment handeln dürfte. Angesichts der jetzigen Situation ist eine Erholung der Weltwirtschaft noch nicht in Sicht und daher dürfte ein Aufwärtstrend noch auf sich warten lassen.

Die zweite Personengruppe besteht aus denjenigen, die absolut überzeugt sind von der Idee der Kryptowährungen. Der jetzige Bitcoin Crash dürfte aus ihrer Sicht lediglich einen weiteren Stolperstein auf dem Weg zum Erfolg darstellen. Durch den abrupten Wertverfall hätte man dementsprechend einen zusätzlichen Anreiz nachzukaufen und seinen Bestand an Bitcoin zu vergrößern.

 

Fazit zu dem Bitcoin Crash 2020

Der Coronavirus und die Panik an den Märkten hat auch vor dem Kurs den Bitcoin nicht Halt gemacht. Innerhalb eines Tages sackte der Kurs um knapp 50% ab und hinterließ bei den Anlegern schlechte Laune. Wir befinden uns mitten in der Krise und daher ist es wichtig einen kühlen Kopf zu bewahren und seine nächsten Schritte genau zu planen.

Historisch betrachtet, stellt der diesjährige dabei kein Novum dar. In der Vergangenheit gab es zahlreiche abrupte Kursverluste und diese wird es auch in naher Zukunft höchstwahrscheinlich auch geben. Wenn man davon ausgeht, dass sich Geschichte wiederholt, dann spekuliert man auf Konsolidierung des Kurses.

Ob und wann der Kurs sich erholt ist dabei die Preisfrage, die derzeit eigentlich niemand zuverlässig beantworten kann. Mittlerweile haben zu viele Faktoren außerhalb der Sphäre der Kryptowährungen einen Einfluss auf den Kurs des Bitcoin. Es sollte mithin klar sein, dass eine Krise der Weltwirtschaft sich auch auf den Bitcoin auswirkt.

Angesichts der Tatsache einer globalen Pandemie, welche es seit geraumer Zeit nicht mehr gab, ist es schwierig verlässliche Ratschläge zu geben ohne wie ein Hellseher zu erscheinen. Ich persönlich gehe davon aus, dass sich sowohl die globale Lage, als auch der Bitcoin langfristig konsolidiert. Wirtschaftsexperten befürchten eine globale Rezession in diesem Jahr, allerdings haben die zuständigen Regierungen und die EZB bereits Schritte unternommen und der Wirtschaft ihre Unterstützung zugesichert. Dies dürfte sich mittelbar auch auf den Kurs des Bitcoin positiv auswirken.

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Autor
Kirill Seregin
Kirill beschäftigt sich bereits seit 2016 mit Kryptowährungen und sämtlichen Entwicklungen in diesem Segment. Er ist einer der Autoren des Bitcoin-Steuerguides, hat Rechtswissenschaften studiert und interessiert sich für den Einfluss von Kryptowährungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft.


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