Überblick:
- El Salvadors größte Bank bietet Nutzung von Bitcoin
- eine Kooperation mit dem Zahlungsdienstleister Flexa ist bereits geplant
- das Konzept könnte auch in anderen Ländern angenommen werden
Die Verwendung von Bitcoin in El Salvador hat nicht den besten Start gehabt, äußerte sich doch gerade der Internationale Währungsfonds (IWF) kritisch zur Einführung von Bitcoin als nationale Währung. Dennoch suchen die Finanzinstitute des Landes nach den besten Möglichkeiten, um das Gesetz einzuhalten.
Bancoagrícola, das größte Finanzinstitut von El Salvador, gehört zu den ersten Banken, die Bitcoin-kompatible Technologielösungen anbieten und ist aktuell bereits dabei, die eigene Infrastruktur so anzupassen, dass es dank einer Partnerschaft mit dem digitalen Zahlungs-Start-Up „Flexa“ Bitcoin-Dienste anbieten kann.
Bitcoin und Banken: Bancoagrícola und Flexa kooperieren
Laut einer offiziellen Pressemitteilung von Flexa wird die Integration beider Parteien es den Salvadorianern ermöglichen, grundlegende Bankdienstleistungen zu nutzen – unabhängig davon, ob sie Bitcoin oder US-Dollar wählen. Das Start-up erwähnte, dass Bancoagrícola begonnen hat, Bitcoin für Kredite, Kreditkarten und Handelswaren sowie Dienstleistungen zu unterstützen, um das Bitcoin-Gesetz so schnell wie möglich zu erfüllen.
Das Bitcoin-Gesetz, das im Juni von Präsident Bukele eingeführt und wenige Stunden später vom Pro-Bukele-Kongress des Landes verabschiedet wurde, sieht vor, dass Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt wird und von jedem Wirtschaftsakteur, der über die für seine Verwendung erforderlichen Mindestmittel verfügt, akzeptiert werden muss.
Da Bitcoin außerhalb der Bankenstruktur funktioniert, schuf die Regierung die landeseigene Chivo-Wallet – eine eigene Bitcoin Wallet – und verteilte 30 US-Dollar in BTC an alle Salvadorianer, die die App heruntergeladen haben.
Die Chivo-Wallet ist ein Depot, das nicht direkt von einer Bank abhängig ist und den sofortigen und angeblich gebührenfreien Umtausch von Bitcoin in Dollar ermöglicht.
Aber Bancoagrícola möchte im Hinblick auf integrierte Finanzdienstleistungen noch einen Schritt weitergehen: Die Partnerschaft wird sogar dazu dienen, Bitcoin-Kompatibilität an den Verkaufsstellen von Bancoagrícola anzubieten, ohne dass die Chivo-Wallet verwendet werden muss.
Weitere Innovationen in der Planung
Bancoagrícola ist eine Tochtergesellschaft von Bancolombia, Kolumbiens führender Bank. In diesem Land arbeitet Bancolombia an einer Integration mit der in den USA regulierten Kryptowährungsbörse Gemini, um dank der seit 2019 geltenden regulatorischen Sandbox ähnliche Dienste anzubieten.
Die Kooperation mit Flexa wäre eine bisher weltweit einzigartige Innovation. Carlos Mauricio Novoa, COO von Bancoagrícola, äußerte sich über die kommenden Änderungen: Das Unternehmen freue sich über die Zukunftsaussichten und hoffe, die eigenen Dienstleistungen in dieser neuen wirtschaftlichen Phase, die im Land beginnt, weiter zu verbessern.
Wir freuen uns, das erste Finanzinstitut in El Salvador zu sein, das den Bitcoin-Zugang für unsere Kunden über unser gesamtes Angebot an Finanzprodukten ermöglicht und die finanzielle Inklusion fördert. Flexa hat uns maßgeblich dabei geholfen, die Erfahrungen unserer Kunden bei der Verwendung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador zu priorisieren; wir freuen uns darauf, noch lange Zeit gemeinsam mit ihnen innovativ zu sein.
Dank dieser Lösung hätten die Salvadorianer eine volle Bitcoin-zu-Fiat-Kompatibilität, auch wenn sie neben der von der Regierung geförderten Chivo-Wallet eine Wallet eines Drittanbieters verwenden. So soll eine freiere Nutzung von Bitcoin als Währung garantiert werden.
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