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Die Rolle des Bitcoins in der aktuellen Finanzkrise

Übersicht:

  • Die Aktienkurse vieler Unternehmen und Indizes brachen zuletzt dramatisch ein
  • Die Angst vor dem Coronavirus sorgte für einen Verlust von mehreren Billionen Dollar innerhalb weniger Tage
  • Die Welt steht vor einer Finanzkrise und der Bitcoin könnte als „Sicherer Hafen“ fungieren

Der Coronavirus beherrscht die (Finanz-)Welt und schaukelt den traditionellen Finanzmarkt ordentlich durch. Der DAX und Dow Jones performten so schlecht wie seit der großen Finanzkrise im Jahr 2008 nicht mehr. Innerhalb weniger Tage entstand ein Verlust von mehreren Billionen US-Dollar und die großen Indizes verloren etwa 10 bis 15 Prozent. Da dem Bitcoin in diesem Zusammenhang oftmals die Funktion eines „Safe Havens“ nachgesagt wird, lohnt sich ein Blick auf die aktuelle Kursentwicklung der führenden Kryptowährung.

Die Welt am Rande einer neuen Finanzkrise

Die Angst vor dem Coronavirus zeigt erste Auswirkungen und hält die Weltwirtschaft in Atem. In China schließen viele Unternehmen ihre Pforten und der Export der Volksrepublik gerät ins Stocken. In den vergangenen Tagen zeigten sich die Konsequenzen in Form von massiven Kurseinbrüchen bei den großen Aktienindizes DAX und Dow Jones. Finanzexperten sprechen bereits von einer Finanzkrise. Die Aussagen werden von der Tatsache untermauert, dass die Kurse zuletzt im Zuge der Finanzkrise im Jahr 2008 ein ähnlich niedriges Niveau erreichten.

Indizes, wie der Dow Jones 30 Industrial, welcher unter anderem Firmen wie Apple, Microsoft und Walt Disney beinhaltet, verloren teilweise 12 bis 15 Prozentpunkte. Die 13,7 Prozent, die der Deutsche Aktienindex (DAX) in den letzten 7 Tagen verloren hat, klingen zwar verhältnismäßig milde, bedeuten aber einen Verlust von mehreren Milliarden Euro. Die Marktkapitalisierung des Dow Jones Hauptindex, der Dow Jones Industrial Average, liegt bei etwa 7 Billionen Dollar. Daher bedeuten die etwa 12,5 verlorenen Prozentpunkte einen Verlust von 1,3 Billionen Dollar innerhalb weniger Tage.

Eindeutige Zahlen: Kryptowährungen sind nur ein kleiner Teil des Kuchens

Mit Blick auf die genannten Zahlen wird deutlich, dass die Marktkapitalisierung von Kryptowährungen kaum mit traditionellen Finanzmitteln vergleichbar sind. Der Bitcoin besitzt eine Marktkapitalisierung von etwa 140 Milliarden Euro. Zieht man alle Kryptowährungen zusammen, decken deren Wert nicht einmal den aktuellen Verlust des DAX der letzten Tage. Daran lässt sich erkennen, dass Kryptowährungen trotz ihrer Medienpräsenz nur einen geringen Part in der Finanzwelt einnehmen.

Beeindruckend sind die Zahlen vor allem, wenn man die aktuellen Verluste der großen Aktienindizes in Form von Bitcoins darstellen würde. Die Kryptoexperten von Blockfolio haben diesbezüglich in einem Tweet aktuelle Zahlen veröffentlicht. Die Verluste der vergangenen Tage des traditionellen Finanzmarktes belaufen sich umgerechnet auf unglaubliche 694.573.873 BTC. Insbesondere mit Blick auf die Deckelung bei 21 Millionen BTC sind diese Zahlen natürlich nur hypothetisch zu betrachten. Dies entspricht etwa der 33-fachen Menge der maximal verfügbaren Coins.

Alle am amerikanischen Aktienmarkt gelisteten Unternehmen weisen eine Gesamtkapitalisierung von etwa 30 Billionen Dollar auf. Würde der Bitcoin keine Währung, sondern eine Firma sein, wäre sie gerade mal im Mittelfeld des Dow Jones angesiedelt. Das gesamte Finanzinstrument Bitcoin ist etwa vergleichbar mit Unternehmen wie McDonald’s oder dem Flugzeughersteller Boeing. Zwar sind auch diese Zahlen in Anbetracht der Tatsache, dass der Markt der Kryptowährungen noch recht neu ist, bereits sehr beeindruckend, jedoch im Gesamtvergleich spielen digitale Währungen nur eine kleine Rolle.

Ist der Bitcoin ein „Safe Haven“?

Aber wie reagierte die führende Kryptowährung auf die Verluste der vergangenen Tage? Überraschenderweise ähnlich negativ wie die großen Indizes. Der Bitcoin-Kurs verlor ebenfalls etwa 10–12 Prozent und entfernte sich somit der kürzlich durchbrochenen Grenze von 10.000 US-Dollar. Damit ereilte auch den Bitcoin eine größere Korrektur in den letzten Tagen.

Dies steht demnach entgegen der häufig angenommenen Behauptung, der Bitcoin sei ein sicherer Rückzugshafen im Falle einer Finanzkrise. Dies ist historisch betrachtet eher bei regionalen Krisen der Fall. Beispielsweise während der großen Unruhen in Ländern wie Venezuela oder Hongkong schichteten viele Anleger ihr Geld vom lokalen Markt in Bitcoin um. In flächendeckenden Krisen ist der Bitcoin (noch) nicht die erste Alternative für verunsicherte Anleger.

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Fazit: Auch der Bitcoin zeigt sich von der aktuellen Krise betroffen

Die Verunsicherung der Anleger aufgrund der weltweiten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus spiegelt sich in erheblichen Kurseinbrüchen wider. Zuletzt wurden Verluste in Billionenhöhe verzeichnet und der traditionelle Finanzmarkt sackte zusammen. Auch der Bitcoin zeigte sich nach starken Kurszuwächsen zu Beginn des Jahres leicht beeindruckt und verlor über 10 Prozent.

Die Zahlen zeigen jedoch auch, dass der Bitcoin, beziehungsweise der gesamte Kryptomarkt nur ein kleiner Teil des großen Ganzen ist. Mit der gesamten Marktkapitalisierung von etwa 250 Milliarden Dollar wären alle Kryptowährungen gemeinsam nur eine mittelgroße Firma im amerikanischen Aktienindex. Gleichzeitig beweisen die Verluste der führenden digitalen Währung auch, dass sie zumindest aktuell kein sicherer Hafen im Falle einer Finanzkrise ist.

Es bleibt dennoch abzuwarten, ob bei weiteren Verlusten des traditionellen Finanzmarktes eine Umschichtung in Kryptowährungen erfolgt.

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Autor
Jens Kerkmann
Jens interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.


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