Bitcoin Taproot Upgrade: Was es ist und was es bringt!

Überblick:

  • Bitcoin Taproot ist nach SegWit das wichtigste Upgrade
  • Die Schnorr-Signaturen sollen für bessere Performance sorgen
  • Höhere Dateneffizienz, günstigere Multisig-Transaktionen

Bitcoin als dezentralisierte Kryptowährung wird von der Gemeinschaft/dem Netzwerk ständig weiterentwickelt.

Ein Vorschlag, der jetzt realisiert wird, ist die Implementierung von Schnorr-Signaturen im sog. Taproot-Upgrade.

Wir erklären Dir, was es mit diesem Upgrade auf sich hat und inwiefern es Bitcoin mittel- und langfristig helfen wird. 

Bitcoin entwickelt sich weiter

Das Taproot-Upgrade ist das wichtigste Upgrade für Bitcoin in den vergangenen Jahren und hat vor gut einer Woche die Zustimmung des Bitcoin-Netzwerks gewonnen.

Das heißt, dass genügend Miner das Upgrade unterstützen. Damit ein Upgrade unterstützt wird, müssen mindestens 90 % aller Blöcke in einer Difficulty-Phase ihr Signal zum Unterstützen des Upgrades geben.

In diesem Fall entsprach das 1.815 von 2.016 Blöcken. Der Benchmark wurde bei Block 687.284 erfüllt und das Bitcoin Taproot-Upgrade kann nun kommen.

Es ist zwar nur eine kleine Anpassung, wird aber für die Skalierbarkeit von Bitcoin und die Datenschutz-Aspekte eine erhebliche Rolle spielen.

Bitcoin-Entwickler sind immer auf der Suche nach Wegen, die Nutzung von Bitcoin privater zu gestalten. Bekanntlich ist die beliebteste Kryptowährung zwar pseudonym, aber nicht anonym.

Was jetzt nach dem erfüllten Benchmark folgt, ist eine Wartezeit i.H.v. ca. 5 Monaten, in der die Miner und die Nodes die Bitcoin Core-Software updaten müssen, um die Aktivierungs-Logik für die Taproot-Soft-Fork zu implementieren.

Wird dann im November die Blockhöhe von 709.632 erreicht, aktiviert sich das Taproot-Upgrade automatisch. Dann haben alle Bitcoin-Entwickler die Möglichkeit, die neuen Tools, wie Schnorr-Signaturen, aktiv zu nutzen.

Was ist das Bitcoin Taproot-Upgrade eigentlich genau?

Bitcoin Joe Biden

Die Bitcoin-Blockchain besteht, wie Du sicher weißt, aus Code. Wenn Du eine Bitcoin-Transaktion tätigst, sind Deine Coins praktisch an ein Script geknüpft, welches der Blockchain mitteilt, welche Berechtigungen Du im Kontext der Bitcoin-Transaktion hast.

Mit einer privaten Signatur kannst Du dem Script etwa mitteilen, dass Du berechtigt bist, eine bestimmte Bitcoin-Transaktion durchzuführen.

Doch es sind auch komplexere Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk möglich, z. B. sogenannte MultiSignature-Transaktionen. Diese müssen von verschiedenen Teilnehmern signiert werden, um valide zu sein.

Die Script-Befehle dazu werden jedoch öffentlich auf der Blockchain gespeichert, was nicht nur zu unnötigem Datenmüll führt, sondern auch zu der Möglichkeit der Rückverfolgung dieser Transaktionen durch entsprechende Blockchain-Analyse.

Das Taproot-Upgrade ermöglicht es, MultiSignature-Transaktionen wie ganz gewöhnliche Transaktionen aussehen zu lassen. Die Teilnehmer müssen dazu ihre Public Keys „kombinieren“, um einen neuen Public Key abzuleiten.

Dieser Prozess wird durch die „Schnorr-Signaturen“ ermöglicht. Ein weiterer Vorteil neben mehr Privatsphäre sind die sinkenden Kosten für MultiSig-Transaktionen.

Vorgeschlagen wurde das Bitcoin Taproot-Upgrade ursprünglich im Jahr 2018 von Gregory Maxwell, einem der Core-Entwickler von Bitcoin und ehemaliger CTO von Blockstream.

Schnorr-Signaturen wurden von dem deutschen Mathematikprofessor Claus Peter Schnorr als kryptographisches Schema für digitale Signaturen entwickelt.

Dezentralisierte Weiterentwicklung: So wird im Bitcoin-Netzwerk abgestimmt

Das Bitcoin-Netzwerk besteht aus „Nodes“, wobei „Node“ und „Full-Node“ eine verschiedene Bedeutung haben. Ein Full Node ist laut Dokumentation ein Node, der Transaktionen und Blöcke vollständig überprüft.

Im Gegensatz dazu lesen manche Light Nodes lediglich die Blockheader aus und speichern nicht die gesamte Blockchain.

Dabei muss es zwischen allen Nodes immer einen Konsensus geben, das sind die Regeln, die das Netzwerk definieren. Über Abstimmungen wie die über das Taproot-Upgrade werden ausschließlich von diesem Netzwerk aus Nodes getroffen.

Stimmt eine bestimmte Anzahl von Nodes positiv ab (mehr als 90 % innerhalb einer Difficulty-Phase), wird das Upgrade in der Zukunft aktiviert.

Fazit: Der Bitcoin-Preis ist nicht alles

Wer in Bitcoin investiert ist, sollte sich nicht nur um den Preis kümmern, sondern auch um die stetigen Weiterentwicklungen des Protokolls.

Denn diese sind nötig, um zukünftige Anwendungsmöglichkeiten von Bitcoin zu schaffen oder zu optimieren. Das Taproot-Upgrade ist an sich nur eine kleine Änderung des Codes, wird aber trotzdem eine große Wirkung haben.

Gerade die gesteigerte Privatsphäre bei MultiSignature-Transaktionen wird vielen Anlegern gefallen. Es zeigt auch, dass das dezentrale Bitcoin-Netzwerk, bestehend aus all den Nodes, bestens funktioniert. Ich bin gespannt, wie das Upgrade im November verläuft und welche Weiterentwicklungen als Nächstes anstehen.

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Autor
Vollzeit Krypto- & Blockchain Experte seit 2017. Yannick hat sich primär auf Fundamentalanalysen und investigative Recherchen spezialisiert.


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