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Anzahl aktiver dApp-Nutzer im Q2 verdoppelt

Übersicht:

  • Anzahl der dApp-Nutzer über alle Plattformen hinweg im zweiten Quartal verdoppelt
  • Aktueller Marktbericht zeigt interessante Zahlen im Bereich dezentraler Anwendungen
  • Ethereum baut führende Positionen weiter aus

Dezentralisierte Anwendungen, kurz dApps, kommen gut an. Laut einer aktuellen Marktanalyse nutzen immer mehr Menschen und Unternehmen dApps auf der Ethereum Blockchain. 

Insbesondere seit dem Boom des DeFi (Decentralized Finance)-Sektors steigt die Nutzung dezentraler Anwendungen stark an.

Das gilt allerdings nicht nur für die führende Blockchain-Plattform Ethereum, sondern auch für andere Plattformen, wie EOS oder TRON.

Die steigende Nutzung zeigt einerseits die steigende Akzeptanz unter Entwicklern und Unternehmen, andererseits unterstreicht sie aber auch die ausgereifte und funktionierende Technologie hinter den dezentralen Anwendungen. 

Einschub: was sind dApps? 

Um zu verdeutlichen, warum die Meldung über die steigende Nutzung ein starkes Zeichen für die Blockchainwelt ist, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Funktionsweise dezentraler Anwendungen

Eine dApp beschreibt eine Anwendung, welche nicht zentral von einem Entwickler oder einer Organisation entwickelt wird, sondern dezentral entwickelt und an bestimmte Bedingungen geknüpft ist.

Gemäß der Definition basiert eine dApp auf einer Blockchain, ist als Open Source lizenziert, ist gemäß einem kryptografischen Verfahren verschlüsselt und dient der Erzeugung von Tokens. Innerhalb der dezentralen Anwendungen bestehen weitere Klassen, nach denen sich die dApps kategorisieren lassen. 

Bekannte Beispiele für dApps sind unter anderem die auf Ethereum basierenden CryptoKitties, das Smart Contract Interface xcontract oder die dezentralen Marktvorhersagen von Augur.

Die einzelnen Projekte, beziehungsweise vielmehr der Code hinter den jeweiligen Anwendungen, ist frei für jeden zugänglich. Zudem lassen sie sich nicht zentral durch einen Entscheider weiterentwickeln.

Eventuelle Änderungen an den dezentralen Anwendungen erfordern immer den Konsens aller beteiligten Entwickler oder der Community. Die Sicherheit der Blockchain sorgt daher auch für die bevorzugte Verwendung von dApps im dezentralen Finanzsektor. 

Nutzung dezentraler Anwendungen verdoppelt sich innerhalb weniger Monate 

Während sich bereits seit einiger Zeit ein stetiger Anstieg im Bereich der Nutzung von dApps beobachten ließ, verdoppelte sich die Nutzung im zweiten Quartal 2020 gemäß eines aktuellen Market Reports.

Die Website DAPP.com beobachtete in dem nun veröffentlichten Bericht eine Verdopplung der Nutzung von den auf Ethereum basierenden dezentralen Anwendungen.

Laut DAPP.com nutzten kumulativ über eine Million Menschen dApps auf der Ethereum-Plattform. Als Grund dafür gilt der große Erfolg dezentraler Finanzanwendungen. DeFi-Anwendungen verzeichnen in den Monaten April bis Juli ein Transaktionsvolumen von 5,7 Milliarden US-Dollar.  

Einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des DeFi-Sektors lieferte unter anderem der Governance-Token COMP von Compound. Der große Erfolg katapultierte den Token auf ein neues All Time High bei 372,79 US-Dollar. 

Bis zum 15. Juni 2020 gab es durchschnittlich 7.682 aktive dApp Nutzer auf der Ethereum-Plattform. Der COMP-Token ließ diese Zahl kurz darauf auf durchschnittlich 11.230 aktive Nutzer schnellen. 

Am 21. Juni erreichte zudem der gesamte DeFi-Sektor ein tägliches Allzeithoch bei 608.230.230,58 Millionen US-Dollar. Nach wie vor führend als Plattform für dApps ist Ethereum. Bereits zu Jahresbeginn vereinte Ethereum 55 Prozent aller dApps auf der eigenen Blockchain.  

Zudem verdeutlicht ein Blick auf die Entwicklung neuer dApps, dass viele Entwickler im zweiten Quartal ihre Zeit in bestehende Anwendungen investiert haben.

Das lässt sich daran erkennen, dass über alle Blockchain-Plattformen hinweg lediglich 99 neue dApps entwickelt und veröffentlicht wurden. Im ersten Quartal waren es noch 135 neue dApps.

Auf Ethereum fallen allein 45 der 99 dezentralen Anwendungen. Tron, auf Platz zwei, konnte 33 neue dApps verzeichnen. 

Insgesamt konnte das nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Kryptoprojekt, Ethereum, seinen Vorsprung gegenüber den Konkurrenten EOS und Tron weiter ausbauen.

Derzeit kann nicht davon ausgegangen werden, dass in naher Zukunft ein Herausforderer Ethereum von dem Thron der führenden Plattformen für dApps stoßen kann. 

Die Top-Performer im DeFi-Sektor 

Der COMP-Token sorgte, wie zuvor erwähnt, für einen sprunghaften Anstieg der täglichen Nutzer. Innerhalb des stark wachsenden DeFi-Sektors ist jedoch der BAT Token die unangefochtene Nummer eins.

BAT (Basic Attention Token) findet unter allen Token die häufigste Anwendung in DeFi-Anwendungen. Gemäß dem Market Report von DAPP.com generierten dApps auf Basis des BAT Tokens einen Umsatz von 931 Millionen US-Dollar.

Das ist mehr als das kombinierte Volumen der großen Konkurrenten Ether und Dai. Etwas abgeschlagen auf Platz zwei folgt der US-Dollar Coin (USDC). BAT ist ein Token des bekannten Brave Browsers und dient unter anderem für Spenden oder zur Vermietung von Werbeflächen innerhalb des Browsers. 

Zusammenfassung: Nutzerzahlen dezentraler Anwendungen verdoppeln sich im zweiten Quartal 2020 

Ein aktueller Market Report der Website DAPP.com zeigt, dass sich die Nutzung von dApps über alle Blockchain-Plattformen hinweg im zweiten Quartal 2020 verdoppelt hat.

Das liegt unter anderem an der voranschreitenden Ausbreitung von Anwendungen aus dem Bereich dezentraler Finanzprodukte. Allen voran konnte die führende Blockchain-Plattform Ethereum seine vorherrschende Stellung untermauern. 

Die von DAPP.com veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die Technologie dezentraler Anwendungen Anklang in der Nutzerschaft findet. 

Obwohl sich die Nutzung im zweiten Quartal verdoppelte, ging die Anzahl neuer dApps leicht zurück. Das lässt darauf schließen, dass auch die Entwickler ihre Energie in die Weiterentwicklung bestehender Anwendungen stecken.  

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Autor
Jens Kerkmann
Jens interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.


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