“WOTOKEN”: Neuauflage des berühmten Plus Token Scams?

Überblick:

  • WOTOKEN Prozess beginnt in China
  • Krypto-Scam erbeutete mehrere Tausend Bitcoin
  • Erinnerungen an den PlusToken Scam werden wach

Ein neuer Krypto-Scam sorgt für Aufsehen, wieder ist es eine asiatische Plattform.

Das Projekt WOTOKEN soll durch Vortäuschung falscher Tatsachen über eine Milliarde US-Dollar eingesammelt haben.

In China kam es nun zum Prozess. Die Angeklagten erwartet eine Geld- und Haftstrafe.

WOTOKEN – PlusToken 2.0?

Der Kryptowährungs-Hype der letzten Jahre hatte nicht nur positive, sondern auch negative Aspekte. Wie überall, wenn es um viel Geld geht, zogen die größeren Investitionen von immer mehr Leuten auch Betrüger auf den Plan.

Während einige Kleinkriminelle sich damit begnügen, hier und da kleinere Beträge Bitcoin und Ethereum zu erbeuten, gibt es auch großangelegte Betrugsfälle. Einer dieser Fälle ist auch “WOTOKEN”. Wie jetzt bekannt wurde, sammelte WOTOKEN im Zeitraum 2018 – 2019 eine große Menge an Krypto-Funds ein und machte viele Anleger zu Betrugsopfern. Der Fall erinnert dabei sehr an PlusToken.

Was war der PlusToken Scam? 

plustoken

Einer der spektakulärsten Betrugsfälle bis jetzt war der PlusToken Scam. Auf dem Wallet von PlusToken konnten verschiedene Kryptowährungen, unter anderem Bitcoin, Ethereum und Litecoin eingezahlt werden. Auf diese Einzahlungen sollten die Investoren eine fixe Rendite erhalten.

Gleichzeitig wurden Nutzer dazu ermutigt, weitere Nutzer zu werben, um dadurch an deren Renditen beteiligt zu werden. Es war also ein klassisches Multi-Level-Marketing (MLM) System.

Bei dem PlusToken-Scam wurden Kryptowährungen im Gegenwert von mehr als einer Milliarde US-Dollar erbeutet. Ab einem gewissen Zeitpunkt waren die Nutzer nicht mehr in der Lage, ihre Krypto-Funds von der Website abzuziehen.

Was folgte war die Festnahme von sechs chinesischen Verdächtigen auf der Insel Vanuatu und ein großangelegter Abverkauf der gestohlenen Bitcoin, der kurzfristig für einen starken Preisrückgang verantwortlich war.

WOTOKEN – PlusToken 2.0?

hacker

Jüngste chinesische Berichte deuten darauf hin, dass diese Woche ein neuer Kryptowährungsbetrug, der dem berüchtigten PlusToken ähnelt, vor Gericht gebracht wurde. WOTOKEN soll mehr als 700.000 Benutzer betrogen haben und dabei Bitcoin und andere digitale Vermögenswerte im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar gestohlen haben.

Am 14. Mai startete vor dem Volksgericht des Landes Binhai in der Stadt Yancheng das Verfahren gegen sechs Angeklagte, die angeblich das WOTOKEN-Projekt betreiben. Konkret warf das Gericht ihnen vor, dass sie Multi-Level-Marketing-Aktivitäten organisiert und verwaltet haben.

Die chinesischen Behörden erfuhren zum ersten Mal im August 2018 von WOTOKEN. Alle Angeklagten hatten unterschiedliche Verantwortlichkeiten. Von der Rekrutierung des technischen Personals und der Einrichtung der Plattformen, bis hin zur Erstellung von  Online- und Offline-Werbekampagnen.

Wie funktionierte der WOTOKEN Scam? 

WOTOKEN behauptete, dass die Plattform als “intelligente Online-Brieftasche für Kryptowährungen” fungiere, die dem Inhaber vollautomatisch eine Rendite erwirtschaftet. Schon an dieser Stelle hätte sich jeder logisch denkende Mensch fragen müssen, wie diese Rendite denn zustande kommen soll.

Dies ist auch eine große Ähnlichkeit zwischen PlusToken und WOTOKEN. Expertin in der Branche, Dovey Wan, twitterte auch, dass einer der Drahtzieher des WOTOKEN-Scams ebenfalls bei PlusToken involviert war.

Zwischen Juli 2018 und Oktober 2019 registrierten sich mehr als 700.000 Nutzer auf der WOTOKEN-Plattform. Diese zahlten insgesamt 6.000 Bitcoins, über 2 Millionen Ether, 292.000 Litecoins, 56.000 BCH, 684.000 EOS und große Mengen mehrerer anderer weniger bekannter digitaler Assets ein.

Dies führt zu einer Gesamtsumme von ~7,8 Milliarden Yuan, was etwa 1,1 Milliarden US-Dollar entspricht.

Welche Strafe blüht den WOTOKEN Betrügern?

Durch die unterschiedlichen Vorstrafen der Angeklagten wird wohl auch die Verurteilung sehr unterschiedlich ausfallen. Während sie alle eine nicht bekannte Geldstrafe zahlen müssen, variieren die Gefängnisstrafen wohl von einem halben bis zu elf Jahren. Der Prozess wurde jedoch in der letzten Woche am 14. Mai ausgesetzt und soll diese Woche wieder aufgenommen werden.

Fazit: Krypto-Betrugsversuche haben Hochkonjunktur

Dadurch, dass Kryptowährungen immer mehr den Mainstream erreichen, gibt es grundsätzlich immer mehr Menschen, die in Krypto-Assets investieren. Viele von ihnen sind unerfahren mit dem Investieren allgemein. So haben Betrüger viele Möglichkeiten, die Leichtgläubigkeit und das Unwissen der Menschen auszunutzen. 

Dazu kommt bei vielen die blinde Gier. Als Faustregel gilt: Wenn enorme Renditen in kurzen Zeiträumen versprochen werden, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Betrugsversuch.

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Autor
Vollzeit Krypto- & Blockchain Experte seit 2017. Yannick hat sich primär auf Fundamentalanalysen und investigative Recherchen spezialisiert.


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