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Was sind eigentlich Bitcoin Whales?


Überblick

  • Bitcoin Whales besitzen mehr als 25% aller verfügbaren Bitcoins
  • Durch ungleiche Verteilung kommt es zu einer enormen Volatilität
  • Fehlende externe Kontrolle kann zu Preisabsprachen führen

Bezüglich der Verteilung der Bitcoins gab es bereits seit jeher unzählige Gerüchte. Dabei ist es mitunter kompliziert die Besitzverhältnisse festzustellen.

Allerdings ist klar, dass es einige wenige Individuen gibt, welche einen großen Teil der weltweit verfügbaren Bitcoins besitzen. Diese werden als Bitcoin Whales bezeichnet. Wir haben die sogenannten Bitcoin Whales näher betrachtet und ihren Einluss etwas genauer unter die Lupe genommen.

 

Bitcoin Verteilung
Bitcoin Verteilung; Quelle: https://bitinfocharts.com/top-100-richest-bitcoin-addresses.html

 

Was sind Bitcoin Whales?

Zunächst einmal muss man sich vor Augen führen, dass nicht jeder, der viele Bitcoins besitzt, als ein Bitcoin Whale einzustufen ist. Derzeit liegt die gesamte Markkapitalisierung der Kryptowährungen bei rund 220 Mrd. USD, der Anteil von Bitcoin daran beträgt rund 64%.

Bitcoin Whales besitzten derzeit rund 37,5 Mrd USD in Bitcoin, was mehr als 25% aller derzeit verfügbaren Bitcoins entspricht. Es gibt derzeit rund 2.000 Wallets, welche 1.000 Bitcoins oder mehr besitzten, darüber hinaus gibt es 100 Wallets, welche sogar mehr als 10.000 Bitcoins ihr Eigen nennen. Dadurch, dass Bitcoin die persönlichen Daten der Nutzer schützt, ist es quasi unmöglich die einzelnen Individuen festzustellen.

Der semi-anonyme Status erschwert es Informationen zu den Whales zu erhalten. Dabei werden Zusammenhänge meistens erst ersichtlich, wenn beispielsweise die Whales einen großen Teil ihrer Bitcoins auf einmal verkaufen. Bei regulären Transaktionen an Börsen beispielsweise ist ein Einfluss der Bitcoin Whales eher vernachlässigbar.

Allerdings ist klar, dass unter den Bitcoin Whales Einzelpersonen, und Hedge Funds sind. In der jüngsten Vergangenheit haben große Investoren Bitcoins gekauft und halten diese auf ihren Wallets. Darunter beispielsweise Coin Capital Partners, Falcon Global Capital und Bitcoin Investment Trust.

Eine eindeutige Definition zum Begriff Bitcoin Whales ist mithin nicht eindeutig. Zwar gibt es ein paar Faktoren und Eigenschaften, die bei vielen zutreffend sind, jedoch sind hier die Übergänge fließend. Die derzeit geeignetste Definition dürfte lauten: Bitcoin Whales sind Personen oder Personengruppen, welche durch ihren Anteil am Markt für Preisfluktuationen sorgen können.

Hierbei ist zusätzlich noch anzumerken, dass die größten Whales sicherlich die Kryptobörsen sein dürften – sie haben den größten Anteil an Kryptowährungen in ihren Wallet.

Der Einfluss von Bitcoin Whales

Durch die große Anzahl an Bitcoins, haben die Whales entsprechend einen potenziell enormen Einfluss auf das Handelsvolumen der Kryptowährung und dementsprechend ihren Kurs. Die Ungleichverteilung ist dabei jedoch historisch gewachsen. Zu Beginn der Entstehung der ersten Kryptowährung gab es natürlich eine geringe Anzahl von Personen, die sich überhaupt dafür interessiertren. Daher befanden sich in den Anfangszeiten noch weitaus mehr Bitcoins in den Wallets einiger weniger, als es beispielsweise jetzt der Fall ist.

Mittlerweile haben sich sogar dezidierte Kanäle gegründet, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben die Transaktionen von Bitcoin Whales zu verfolgen. Der Twitterkanal von Whale Alert beispielsweise wurde 2018 gegründet und informiert seitdem über die neuesten Transaktionen der Whales. Mittlerweile hat der Kanal mehr als 150.000 Follower und vornehmlich will man diese darüber informieren, was die Big Player derzeit so treiben.

Während der Preis des Bitcoins in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen ist, hat auch Whale Alert dem Rechnung getragen. Ursrpünglich war die Schwelle für eine Whale-Transaktion wesentlich geringer, als es heutzutage der Fall ist. So werden mittlerweile nur Transaktionen mit einem Volumen von umgerechnet 50 Mio. USD als Whale-Transaktion bezeichnet.

Dadurch, dass Bitcoin eine digitale Währung ist und kein Wertpapier, welches von einer zentralen Institution verwaltet wird, ist eine Kontrolle durch eine Drittpartei de facto unmöglich. Beispielsweise wäre es theoretisch möglich, dass es unter den Whales zu Preisabsprachen käme. Bittrex beispielsweise, eine digitale Währungsbörse, wand sich in einem Schreiben an ihre Nutzer, dass ihre Konten gesperrt werden könnten, wenn sie sich zu Gruppen zusammenschließen, um die Preise zu manipulieren.

Die größten (bekannten) Bitcoin Whales

Zwar ist in den meisten Fällen recht wenig über die Whales in Erfahrung zu bringen, jedoch gibt es einige Investoren, welche bereits seit geraumer Zeit bekannt sind.

Die Winklevoss Zwillinge

Cameron und Tyler Winklevoss sind die Zwillinge, die Mark Zuckerberg wegen Diebstahl ihres geistigen Eigentums verklagten. 2008 einigten sich die Parteien auf 65 Millionen Dollar, weil Zuckerberg nachweislich ihre Idee für ConnectU zur Gründung von Facebook im Jahr 2004 gestohlen hatte. Angeblich investierten die Brüder daraufhin 11 Millionen Dollar in Bitcoin und wurden dadurch zu den einflussreichsten Figuren im Krypto-Space. Zum Zeitpunkt des Kaufs im Jahr 2013 waren 11 Mio. USD umgerechnet 1,5 Mio BTC.

Garvin Andresen

Garvin Andresen ist seit der Gründung von Bitcoin eine zentrale Figur auf dem Bitcoin-Markt.Er ist derzeit der Hauptentwickler des  Bitcoins Open-Source-Code und erhielt 200.000 Dollar in BTC für seine Beiträge zum Wachstum des Bitcoin-Netzwerks.

Roger Ver

Roger Ver ist einer der Early Adopter von Bitcoin und besitzt mehr als 100,000 BTC. Er ist der CEO von Bitcoin.com und ist auch weitläufig als Bitcoin Jesus bekannt. Mittlerweile bewirbt er vorwiegend Bitcoin Cash.

Fazit zu Bitcoin Whales

Bitcoin Whales sind und waren in einer für den Krypto-Markt wichtigen Position. Ursprünglich belief sich ein Großteil der Transaktionen auf die Wallets dieser Personengruppe. Im Laufe der zeit schrumpfte jedoch der Anteil der Bitcoin Whales am Gesamtaufkommen von Bitcoin. Mittlerweile beläuft sich der Anteil auf rund 25% und ausgehend von einer weitergehende Verbreitung und Akzeptanz von Kryptowährungen, könnte man darauf spekulieren, dass der Anteil weiter sinken dürfte. Allerdings darf man jedoch auch nicht vergessen, dass institutionelle Investoren auf den Markt drängen und entsprechend viel Kapital haben um eine wichtige Position auf dem Markt einzunehmen.

Im Hinblick auf den Einfluss der Whales ist anzumerken, dass dieser unstrittig ist und sich in der Vergangenheit in mitunter wilden Kursrallyes widergespiegelt hat. Mitunter kam es zu großen Abverkäufen, die sich stark im Bitcoinkurs gezeigt haben. Sollten die Bitcoins zukünftig jedoch stärker  unter den Eigentümern verteilt sein, dürften mögliche Manipulationen wesentlich schwerer durchzuführen sein.

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Autor
Kirill Seregin
Kirill beschäftigt sich bereits seit 2016 mit Kryptowährungen und sämtlichen Entwicklungen in diesem Segment. Er ist einer der Autoren des Bitcoin-Steuerguides, hat Rechtswissenschaften studiert und interessiert sich für den Einfluss von Kryptowährungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft.


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