Überblick
- StellarFund verspricht 0,6 % Rendite pro Tag
- Einblicke in das offizielle Whitepaper
- Das nächste Bitconnect?
Ein Produkt, welches eine sagenhafte monatliche Rendite verspricht, klingt selbstverständlich überaus interessant. Wenn diese dann auch noch bei 18 % liegt, dann wird man erst recht hellhörig – StellarFund verspricht genau das. Wir haben das Angebot daher für Sie genau unter die Lupe genommen.
Stellarfund.io Hintergrundinfos
Auf der offiziellen Webseite von StellarFund wird das Projekt als Europäischer Kryptowährungsfonds mit Hightech-selbstlernender künstlicher Intelligenz beworben. Darüber hinaus beheimatet das Team auch die besten Analysten.
Das Geschäftsmodell beruht hierbei darauf, dass durch die künstliche Intelligenz das Geld von Kunden investiert wird. Das System soll hierbei immer die am meisten versprechende Richtung wählen und die Analytiker der Firma übernehmen die Moderation der gewählten Richtungen.
Jetzt kommt es zum spannenden Teil. Die Abwicklung der Finanzgeschäfte auf dem Kryptomarkt erfolgt und anschließend verteilt das Unternehmen die Gewinne unter den Kunden.
Im weitesten Sinne kommt hierbei ein Vergleich zu sogenannten Exchange Traded Funds in Betracht. Im Vordergrund steht hierbei eindeutig das passive Investieren.
Als Kunde soll man einfach die nötigen monetären Mittel bereitstellen und StellarFund übernimmt den Rest.
Nach eigenen Angaben beträgt die Größe des Fonds derzeit 2,8 Millionen Euro und das gesamte Kapital beläuft sich auf beachtliche 55,2 Millionen Euro.
Überdies gibt es insgesamt 16,995 Investoren. Nach Angaben des Fonds richtet sich das Projekt auch an Anleger, die zum ersten Mal am Kryptomarkt anlegen möchten.
Wie funktioniert der Fonds?
Das Prinzip erscheint Außenstehenden überaus unkompliziert. Zunächst müssen Investoren Geld bereitstellen, welches der Fonds am Kryptomarkt investiert.
Der Kerngedanke liegt hierbei auf der künstlichen Intelligenz, die Profit für die Nutzer generieren soll. Bei den algorithmischen Trades kommt diese zum Einsatz. Ähnlich wie bei der AI von beispielsweise BlackRock verwendet der Fonds diese auch innerhalb des Unternehmens.
Im offiziellen Whitepaper des Projekts wird außerdem noch ausschweifend auf die zahlreichen weiteren Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz hingewiesen.
Obendrein arbeiten laut eigenen Angaben rund hundert Analysten für das Stellarsystem, die für das Bereitstellen von Prognosen zuständig sind. Die dadurch entstehenden statistischen Daten werden zusammengefasst und in ein mathematisches Datenverarbeitungsmodul eingefügt.
Auf diesem basiert auch der Algorithmus der künstlichen Intelligenz, die dadurch verschiedene Aufgaben übernehmen kann. Darunter fallen unter anderem das Data Processing oder Qualitätsbestimmung der Prognosen.
Nach Abschluss all dieser Aktivitäten führt der Block die Erstellung einer einzigen Handelsprognose durch. Diese basiert auf allen Daten und spiegelt die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Aktionen für die ausgewählten finanziellen Richtung wider.
Die Rolle der Analysten bei StellarFund
Auch die Analysten spielen im System von StellarFund eine überaus wichtige Rolle. Dabei erstellt jeder Analyst in dem System eine eigene Bewertung.
Die Genauigkeit ist von der Genauigkeit der zur Verfügung gestellten Daten abhängig. Daher ist eine Vielzahl an Analysten notwendig und die monatliche Entschädigung erfolgt aus dem Reservefonds zur Vergütung von Analysten und Tradern.
Diese ist abhängig von dem Gesamtkapital des Projekts. Derzeit nimmt StellarFund jedoch keine neuen Analysten mehr auf.
Handelt es sich hierbei um einen Scam?
Die Frage, ob es sich bei dem StellarFund um einen Scam handelt, ist auf den ersten Blick nicht eindeutig zu beantworten.
Die Seite macht einen sauberen und glaubwürdigen Eindruck und die verantwortlichen Personen sind allesamt auch tatsächlich real.
So kann man alle mit LinkedIn verbunden Konten sehen und die meisten davon haben auch zahlreiche Freunde.
Wirft man einen Blick auf das offizielle Youtube Konto, stellt man jedoch fest, dass sämtliche Kommentare auf Russisch sind. Außerdem sind diese allesamt positiv und oft in zweifacher oder dreifacher Ausführung mehrfach unter das Video gepostet.
Das Unternehmen ist offiziell in Bratislava, Slowakei angemeldet und die Seite auch in sechs verschiedenen Sprachen verfügbar, jedoch sind viele offizielle YouTube-Videos auf Russisch und ohne englische Untertitel, was das Verständnis natürlich nicht wesentlich vereinfacht.
Vor allem drängt sich hierbei die Frage auf, warum eine slowakische Firma sich primär an russischsprachige Kunden richtet.
Fantastische Renditen
Plattformen, die Krypto-Lending betreiben, gibt es bereits seit einiger Zeit. Die Idee, dass man seine Kryptowährungen verleiht und dafür mit Zinsen entlohnt wird, ist daher nichts weltbewegend Neues.
Allerdings suggeriert StellarFund, dass man in der Lage sei als mittelfristiger Anleger 0,4 % oder 0,6 % Rendite als langfristiger Investor zu erzielen.
Diese Zahlen beziehen sich dabei nicht etwa auf Jahre oder Monate – als langfristiger Investor könne man hier 0,6 % Rendite pro Tag erwarten, einen Profit von 219 % über eine Laufzeit von 12 Monaten bedeuten würde.
Eine derartige Vervielfachung des Kapitals scheint überaus vielversprechend, insbesondere wenn man bedenkt, dass man beispielsweise mit Aktien im Durchschnitt lediglich rund 8,5 % Rendite erzielt.
Auch wenn man die deutlich höhere Volatilität von Kryptowährungen in die Rechnung mit einbezieht, erscheinen die angegebenen Zahlen zumindest fragwürdig.
Angesichts dessen wären sicherlich zuverlässige Zahlen seitens des Unternehmens durchaus hilfreich, um etwaige Zweifel bei den Anlegern zu beseitigen.
Konkret werden aber keine Zahlen ausgegeben und auch in dem offiziellen Whitepaper, welches 31 Seiten umfasst, wird nicht ins Detail gegangen, wie es zu einer solchen Traumrendite kommen kann.
Vielmehr wird in dem ersten Drittel des Papers auf die Vorzüge künstlicherer Intelligenz hingewiesen, die zwar evident sind, in dem Kontext jedoch nicht hilfreich erscheinen.
Primär die Funktionsweise der AI des StellarFund wird hier lediglich knapp angesprochen, jedoch nicht im Detail erläutert. Hier hätte das Unternehmen definitiv mehr Informationen bereitstellen können.
StellarFund Fazit
Anders als bei eindeutigen Scams wie dem PLUS Token Scam ist die Lage hier nicht eindeutig. Die angegebenen Zahlen sind natürlich schon sehr fernab meiner persönlichen Erwartungen, jedoch könnte ich mich natürlich auch irren. Allerdings wurden bei versprochenen 0,6 % Rendite pro Tag natürlich gleich Erinnerungen an das legendäre Bitconnect geweckt.
Die Webseite ist natürlich nicht eindeutig so laut und reißerisch gestaltet wie das legendäre Bitconnect, jedoch erscheint aus meiner Sicht eine gewisse Grundskepsis angebracht.
Eindeutig nachzuweisen, dass es sich hier um einen Scam oder Pyramidensystem handelt, ist natürlich etwas komplizierter.
Zunächst müsste man vermutlich zumindest den erforderlichen Mindestbetrag von 500 US-Dollar in das Projekt investieren. Allerdings bin ich geneigt hiervon definitiv abzuraten.
Im Bereich des Krypto-Lendings gibt es bereits nachweislich funktionierende Systeme, die zwar wesentlich weniger Rendite versprechen.
Jedoch sind diese geprüft und werden auch tatsächlich von vielen Investoren genutzt. Grundsätzlich plädiere ich in einer solchen Situation dafür lieber eine geringere Rendite in Kauf zu nehmen, dafür jedoch einen möglichen Totalverlust seiner Kryptowährungen zu minimieren.
Welche funktionierenden Krypto-Lendings kennst Du?
Hast Du dazu bereits einen Artikel verfasst?
Danke für den differenzierten Artikel zu Stellar! Sehr hilfeich.
Gruss Sui
Nochmals ich, sorry, habe die falsche Email-Adresse eingetippt – war zu schnell. 🙂
Hallo Sui,
die unserer Meinung nach besten Lending-Angebote für Kryptowährungen haben wir im folgenden Artikel verglichen: https://coin-ratgeber.de/bitcoin-kredit-krypto-lending/
Wir hoffen, dass du weitere nützliche Infos bei uns findest.
Viele Grüße
Melvina