Überblick
- Renditen von bis zu 30 % mit Platincoin?
- Wie funktioniert das System?
- Wo kann man mit der Kryptowährung handeln?
Platincoin wirbt auf seiner offiziellen Webseite mit der Möglichkeit eines passiven Investments auf Grundlage der Blockchain-Technologie und mit einer jährlichen Rendite von bis zu 30 %.
Wir haben das Angebot und den Token genau unter die Lupe genommen und nüchtern analysiert, ob es sich um ein legitimes Investment handelt.
Über Platincoin
Zunächst einmal möchten wir darauf eingehen, wie die Entwickler von Platincoin das Projekt selbst bewerben. Dafür haben wir die Webseite aufgerufen und uns dort die ersten Informationen beschafft.
Bereits am Anfang der Internetseite findet man eine Art Nachrichtenticker mit den neuesten Mitgliedern. Dabei werden jedoch nur die Vornamen ausgeschrieben, die Nachnamen werden nicht angegeben.
Das Kernversprechen von Platincoin wird ebenfalls direkt deutlich. Das Angebot ermöglicht Investoren, zu investieren und von einer Rendite von bis zu 30 % zu profitieren.
Diese Möglichkeit erstreckt sich hierbei auf einen Zeitraum von 10 Jahren. Darüber hinaus findet man auch ein Werbevideo zu dem Angebot bei YouTube.
In dem Werbevideo werden die zahlreichen Vorzüge des Platincoin vorgestellt. Laut Angaben des Teams ist Platincoin ist die erste Kryptowährung der Welt, die entwickelt wurde, um passives Einkommen und Cashflow aus mehreren Quellen zu generieren. Sie kann auch in einem großen Maßstab eingesetzt werden und man findet sie auch an vielen internationalen Börsen.
Der Einstieg soll dabei denkbar einfach sein: einfach das Smartphone mit der Blockchain verbinden und schon „prägt“ man die Kryptowährung als passives Einkommen.
Auf der Internetseite des Anbieters wirbt man außerdem mit bereits mehr als 600.000 Nutzern in 120 verschiedenen Staaten und einer Marktkapitalisierung von mittlerweile 13 Millionen Euro.
Erfreulicherweise findet man außerdem noch weitere Details zu der Kryptowährung auf der Internetseite. Hierbei liefert das Team Fakten zu den technischen Aspekten, die wir in Kurzform wiedergeben wollen:
- Codebase: Litecoin 0.14.2
- Hash-Algorithmus: CryptoNight
- Konsensverfahren: Proof-of-Work
- Frequenz neuer Blöcke: ~ 90 Sekunden
- Blockgröße: 4 MB
- Vorab erzeugte Münzen: 600 Millionen
Mittlerweile scheint es außerdem eine Platincoin-Debitkarte zu geben, die man auch für alltägliche Zahlungen nutzen kann:
Wie verdient man mit dem System?
Bereits unter der vorherigen Überschrift haben wir den Begriff der „Prägung“ angesprochen. Diese Prägung ist ein zentraler Aspekt im Konzept von Platincoin.
Hierbei kann man durch das Investieren von eigenen Vermögenswerten in Platincoin mithilfe des sogenannten „Power Minter“ neue Platincoin erzeugen. Hierfür muss man sich zunächst bei dem Anbieter registrieren und ein Konto erstellen.
Daraufhin wählt man einen Power Minter aus und muss Geld einzahlen und die neu erworbenen Münzen auf die Farm-App transferieren. Neue Münzen können alle 23 Stunden geprägt und an Ihr Haupt-Wallet geschickt werden, wo man sie anschließend sofort ausgeben kann.
Es scheint also, dass man vornehmlich die App als attraktive Alternative zum technisch anspruchsvollen und kostenintensiven Mining bewerben möchte.
Beim Mining von Bitcoin ist hinlänglich bekannt, dass damit enorm hohe Kosten an Strom einhergehen und zusätzlich stellt die derzeit riesige Nachfrage nach Mining-Equipment eine zusätzliche Einstiegshürde dar.
Das Geschäftsmodell von Platincoin basiert auf der Bereitstellung des PLC-Secure-Box-Systems, das eine sichere Speicherung des privaten Schlüssels des Benutzers bietet und das PLC-Mining unterstützt. Man kann praktisch auf seinem Smartphone Kryptowährungen generieren und kann dadurch letztlich enorme Stromkosten einsparen.
Platincoin Whitepaper
Darüber hinaus befindet sich auf der Internetseite des Anbieters ein Whitepaper zu dem Projekt. Dieses umfasst 22 Seiten und liefert detaillierte Informationen zu Platincoin.
In dem Whitepaper an sich werden auch Informationen zu technischen Grundlagen des Systems geliefert, diese fallen jedoch vergleichsweise kurz und allgemein gehalten aus.
Vielmehr fokussiert man sich in erster Linie auf das Bewerben der Vorzüge des Projektes. Dabei kommt man jedoch nicht umhin, den Eindruck zu gewinnen, dass es sich in erster Linie um eine Art Werbeprospekt handelt.
Insbesondere zu anderen bekannten Whitepapers wie dem von Ethereum findet man eher unkonkrete Angaben zu dem Projekt an sich. Im Whitepaper bildet man abermals die bereits auf der Webseite angeführten Daten ab.
Allerdings findet auch die PLC Secure Box im Whitepaper Erwähnung. Diese soll eine Ergänzung zu der App darstellen und soll es dem Nutzer ermöglichen, Kryptos durch Mining zu generieren.
Weiterhin kommt das Team zum Ende des Whitepapers zu dem Schluss, dass Platincoin eine bahnbrechende Plattform sei, die auf den trendigsten und viel sprechenden Ideen und Technologien beruhe.
Unglücklicherweise hat man als Nutzer nur Zugriff auf weitere Informationen bzw. auf das System, wenn man sich tatsächlich ein Konto bei dem Anbieter anlegt. Daher findet man weder auf der Internetseite noch im Whitepaper konkrete Zahlen zu den einzelnen Produkten des Anbieters.
Wo kann man mit der Kryptowährung handeln?
Gemäß offiziellen Angaben von CoinMarketCap kann man derzeit Platincoin bei den folgenden Krypto-Börsen handeln:
- Bithumb Global
- Bibox
- P2PB2B
- HitBTC

Die Anzahl der Krypto-Börsen ist derzeit auf Grundlage dieser Daten als relativ beschränkt einzuschätzen. Dies wäre jedoch kein Problem für Trader, wenn eine ausreichende Liquidität am Markt gewährleistet wäre.
Zur Zeit der Veröffentlichung dieses Artikels lag der Durchschnittspreis je Platincoin bei den aufgeführten Börsen bei rund 2,20 US-Dollar je Platincoin und das gesamte Handelsvolumen in den vergangenen 24 Stunden lag bei knapp 340.000 US-Dollar.

Dementsprechend könnte es durchaus ein schwieriges Unterfangen sein, seine gesamten Platincoin zu traden, wenn man ein entsprechend hohes Volumen besitzt.
Insgesamt befinden sich zurzeit etwas mehr als fünf Millionen Platincoin im Umlauf. Im Vergleich zu den eingangs erwähnten 600 Millionen bereits erzeugter Münzen ist das ein überaus geringer Wert.
Das Unternehmen hinter der Kryptowährung besitzt dementsprechend den mit Abstand größten Anteil an Coins.
Kritik an Platincoin
Wie bereits dargestellt, wird nicht eindeutig ersichtlich, wie die Nutzer eine Rendite von bis zu 30 % erzielen können. Womöglich liefert der Anbieter, nachdem man sich registriert und Geld eingezahlt hat, weitere Informationen, jedoch ist derzeit sogar die Registrierung zum Zeitpunkt unserer Recherche nicht verfügbar – womöglich ist das System ja aufgrund der gewaltigen Nachfrage überlastet.

Fazit zu Platincoin
Im Zuge unserer Recherche sind wir auf zahlreiche kritische Stimmen bezüglich des Anbieters gestoßen. Darunter beispielsweise auch die Einschätzung der Stiftung Warentest, die Platincoin als Investment mit hohem Risiko bezeichnet.
Insgesamt erscheint uns das Angebot angesichts der bereits dargestellten Aspekte zumindest fragwürdig. Das Versprechen der Rendite von bis zu 30 % konnte unserer Ansicht nach nicht faktenbasiert belegt werden und das Whitepaper des Anbieters war ebenfalls eher Werbung für das Projekt, als eine Erklärung der technischen Aspekte und Funktionsweise.
Abschließend gilt es zu sagen, dass jedes Investment selbstverständlich auf eigenes Risiko erfolgt. Angesichts der derzeitigen Situation gibt es jedoch zahlreiche andere Optionen für Krypto-Anleger, die weniger risikoreich sind und dennoch eine ansprechende Rendite generieren können. Hierbei sei beispielhaft das Staking erwähnt, welches sich mittlerweile enormer Popularität erfreut.