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Jörg Molt – Der deutsche Faketoshi


Überblick:

  • Deutschland hat seinen eigenen Faketoshi: Jörg Örtl alias Jörg Molt
  • Auf einer Konferenz in den USA behauptete Jörg Molt er wäre Co-Founder von Bitcoin
  • Twitter Community stellte den Hochstapler geschlossen bloß

Neben Craig Wright ist der deutsche Jörg Örtl (Jörg Molt) der wohl verrückteste Faketoshi.

Als Redner behauptete er auf einer Konferenz in den USA, dass er im Besitz von 250.000 Bitcoin sei.

Eine kurze Recherche zeigt, dass er ein Hochstapler, ehemaliger Hochzeits-DJ und Betrüger ist.

Kryptowährungen: Viel Geld lockt viele Betrüger an

Bitcoin

Die Kryptoszene war seit jeher eine kunterbunte Ansammlung der verschiedensten Leute, aus den verschiedensten Bereichen. Im Durchschnitt sehr intelligent, offen für Neues in der Welt und technisch versiert. Es gibt aber auch Akteure, auf die nahezu keine dieser Eigenschaften zutrifft.

Eine Szene, in der es auch um viel Geld geht, zieht selbstverständlich auch Hochstapler, Betrüger und sogar Schwerkriminelle an. Eine besondere Gattung der Personen, die dem Krypto-Umfeld schaden, sind die sogenannten „Faketoshis“.

Sie behaupten öffentlich, Bitcoin „mitentwickelt” zu haben, gar Satoshi Nakamoto höchstpersönlich zu sein und Unmengen an Bitcoin zu besitzen.

Während Craig Wright das Paradebeispiel ist, den weltweit die meisten Leute kennen, die sich schon mal mit Kryptowährungen beschäftigt haben, gibt es auch noch andere.

Jörg Molt – „Co-Founder von Bitcoin“ mit 250.000 Bitcoin

Auch Deutschland hat seinen ganz eigenen Faketoshi, Jörg Molt. Auf der kürzlich stattfindenden SIMS-Konferenz an der Symbiosis International University wurde er als Redner eingeladen und als „Mitbegründer von Bitcoin“ vorgestellt.

Man kann wohl behaupten, dass es für alle Beteiligten eine peinliche Aktion war. So behauptete der Hochstapler Molt beispielsweise 250.000 Bitcoin zu besitzen, was nach Hintergrundrecherche seiner Person mehr als nur schwer zu glauben ist:

Die Krypto-Community, die sich ansonsten bei vielen Themen uneinig ist, stürzte sich auf das Thema und kümmerte sich darum, den vermeintlichen Co-Founder von Bitcoin bloßzustellen.

Mit dabei war auch Andreas Antonopoulos. Jörg Molt hatte einst ein Selfie von sich und Andreas genutzt, um sich eine gewisse Legitimität zu verschaffen.

Als Andreas davon erfuhr, konterte er mit einer Reihe von Tweets in verschiedenen Sprachen. Sein Anliegen war der Community mitzuteilen, dass Jörg Molt ein Betrüger ist und er jeden Scammer ausrufen würde, der seinen Namen mit in den Schmutz ziehen möchte:

Schon direkt auf der Konferenz wurde Jörg Molt von Kenneth Bosak konfrontiert, der ihm und seinen Followern klipp und klar sagte, dass er ihn für einen Scammer hält:

Hintergrundinformationen: Wer ist Jörg Molt eigentlich? 

Er selbst beschreibt sich wie oben bereits erwähnt als Mitbegründer der Kryptowährung Bitcoin. Sucht man nach Belegen für diese Behauptung, wird selbstverständlich klar, dass dem zu 100 % nicht so ist und es sich um einen Hochstapler handelt.

Er hat bereits viele Leute betrogen und verschiedene Quellen behaupten, dass in verschiedenen Ländern strafrechtliche Ermittlungen gegen ihn laufen.

Sein richtiger Name soll Jörg Örtl lauten, Molt ist wahrscheinlich nur ein Alias. Es handelt sich um einen Hochstapler, der einen kunterbunten Lebensweg hatte – der jedoch nicht das Mitgründen von Bitcoin beinhaltet. Dies hat er bereits selbst auf einer seiner Websites bewiesen:

double spend jörg molt

DJ Sunlove der Hochzeits-Musiker

Neben Örtl und Molt gibt es weitere Namen, die mit der Person in Verbindung gebracht werden können, nämlich die Namen aus seiner Musik-Karriere als „DJ Sunlove„/“Deejay Molt“. Unter diesem Pseudonym war er um das Jahr 2014 als Hochzeits-DJ aktiv.

Satoshi School

Nachdem Jörg Örtl alias Jörg Molt früher bereits Berührungspunkte mit dem MLM System BitClub Network (BCN) hatte, gründete er irgendwann die Satoshi School.

Hier verkauft er Anfänger- und Fortgeschrittenen-Seminare, um seinen Kunden Handels- und Anlagestrategien zu verkaufen.

Darüber hinaus gibt es auch ein 5-Tage Deep Knowledge Blockchain-Trainingsprogramm, in dem man „direkt von einem der Mitentwickler des BitCoin und der BitCoin Blockchain“ lernen kann.

Meiner Recherche nach hat Jörg Örtl/Molt weder Hintergrundwissen im Technologie-, noch im Trading-Bereich.

Bitcoin Pension

Die Bitcoin Pension ist einer der dreisten Scams von Jörg Molt. Seinen Anhängern gaukelte er vor, sie könnten aus 0,1 BTC innerhalb von wenigen Jahren 5 BTC machen.

Dazu musste man nur 0,1 BTC an seine Wallet schicken und ihm die E-Mail-Adresse mitteilen. Nach Ablauf der Frist würde man dann die versprochenen 5 BTC erhalten. Die Differenz sollte zwischenzeitlich zum Beispiel durch Mining erwirtschaftet werden.

Fazit: Jörg Örtl (Molt) ist nicht Satoshi 

Man kann Jörg Örtl (Molt) als vieles bezeichnen. Eine unzutreffendere Bezeichnung als „Satoshi“ oder „Co-Founder von Bitcoin“ kann man jedoch kaum finden.

Dieser Mann und die Tatsache, dass er im Jahr 2019 tatsächlich noch auf einer großen Konferenz als Redner teilnehmen durfte, zeigt, dass die Krypto-Szene noch immer sehr jung ist.

Umso wichtiger ist es, dass man solche Betrüger öffentlich bloßstellt und andere vor ihnen warnt.

Ich kann grundsätzlich nur sagen, dass niemand, der Investment-Programme wie die „Bitcoin Pension“ anbietet und absurde Renditen verspricht, ein ehrlicher Geschäftsmann ist oder in jeglicher Art und Weise bei der Konzeption von Bitcoin beteiligt war.

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Autor
Yannick "Cryptonator1337" Eckl
Vollzeit Krypto- & Blockchain Experte seit 2017. Yannick hat sich vor allem auf Fundamentalanalysen und investigative Recherchen spezialisiert. Auf Twitter folgen ihm mehr als 30.000 Krypto-Enthusiasten.


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