Hohe DeFi-Renditen könnten ETH 2.0 Staking gefährden

Überblick:

    • Keine guten Vorzeichen für ETH 2.0 Staking
    • Erlebt ETH 2.0 Staking den gleichen Boom wie DeFi?
    • ETH 2.0 Staking vs. DeFi

Der jüngste DeFi-Bericht des dritten Quartals 2020 von ConsenSys äußert sich besorgt über die Bedrohung für das ETH 2.0 Staking durch DeFi. Die stetig wachsende Nutzung dezentraler Finanzdienstleistungen, kurz DeFi, und deren ertragreiche Möglichkeiten könnten ein Hindernis darstellen. Laut diesem neuen Bericht könnte DeFi eine Barriere für das Partizipieren am Staking von ETH 2.0 sein, sobald Phase 0 endlich startet.

DeFi könnte ETH 2.0 Staking Schwierigkeiten bereiten

Der ConsenSys Q3 DeFi-Bericht gab einen tiefen Einblick in sich abzeichnende Trends. Der DeFi-Bericht warnt davor, dass das Staking der bevorstehenden Beacon Chain von Ethereum begrenzt werden könnte. Grund dafür sind die besseren Verdienstmöglichkeiten auf dezentralisierten Finanzprotokollen.

Aus dem Bericht geht ebenfalls hervor, dass ConsenSys den Beginn der Phase 0 des ETH 2.0-Upgrades noch vor Ende des Jahres für sehr wahrscheinlich hält. ConsenSys-Entwickler Ben Edgington sagte letzte Woche, dass der Start des ETH 2.0 Deposit-Contracts unmittelbar bevorsteht. Die Geburtsstunde der Beacon Chain könnte also innerhalb der nächsten sechs Wochen sein. Dies wird allerdings noch keine Skalierungsverbesserungen mit sich bringen. Für diejenigen, die 32 oder mehr ETH ihr Eigen nennen, bietet sich mit dem Beginn der Phase 0 bereits die Möglichkeit vom neuen Proof-of-stake-Konsens-Mechanismus zu profitieren.

Es gibt jedoch einige Nachteile: Die ETH-Besitzer müssen ihre Gelder in einem Depotvertrag für eine variable Rendite anlegen und haben keinen Zugriff mehr. Noch viel beunruhigender ist die derzeit noch nicht festgelegte Laufzeit. Niemand weiß bisher, wie lange die angelegten Ether nicht verfügbar sind.

ConsenSys ist eine im Jahre 2014 in New York City gegründete weltweite Community. Sie besteht aus Anwälten, Entwicklern, Geschäftsleuten, Medienvertretern und Programmieren, welche die Förderung von Blockchain-basierten Infrastrukturen und P2P-Anwendungen.

Das Buhlen um die Gunst der Anleger

Angesichts der zunehmenden Zahl von DeFi-Protokollen, die mit höheren Renditen um die Liquidität der Ethereum-Besitzer konkurrieren, warnte der Bericht davor, dass „ETH 2.0 ohne die erforderliche Mindestmenge an gestakten ETH, um sie ausreichend sicher und dezentralisiert zu machen“, zurückbleibt.

DeFi bezieht sich auf eine Vielzahl von dezentralen Finanzprodukten auf der Grundlage von Ethereum. Laut DeFi Pulse sind derzeit Kryptowährung im Wert von etwa 11 Milliarden Dollar in Form von DeFi im Umlauf.

TVL in DeFi

„Es ist nicht abwegig zu befürchten, dass die ETH-Besitzer (bestenfalls) einerseits abwarten, um zu sehen, wie früh die Erträge aus dem Staking mit denen aus den DeFi-Renditen vergleichbar sind. Andererseits könnten die ETH-Eigentümer (schlimmstenfalls) beschließen, ihre ETH bis zur Phase 1.5 (die wahrscheinlich noch mindestens ein Jahr entfernt ist) nicht ‘wegzusperren’, falls in der Zwischenzeit ein ähnlicher Bullenlauf stattfindet“.

ConsenSys geht davon aus, dass DeFi-Anbieter und -Protokolle liquide Token anbieten könnten, die den Wert der vom Investor gestakten ETH repräsentieren. Dieser Token könnte leicht eingelöst oder als Sicherheit für andere Protokolle verwendet werden. Bestes Beispiel dafür ist Wrapped BTC, eine auf Ethereum basierende Version von Bitcoin. Wrapped BTC wird in Smart Contract gestaket und im Austausch gegen Bitcoin ausgegeben. Hingegen sind die ETH, welche auf der Beacon Chain gestakt sind, für die Dauer der Laufzeit praktisch weggeschlossen.

Ist DeFi lukrativer als ETH 2.0 Staking?

Wie wahrscheinlich erwartet, gibt es darauf kein generelles Ja oder Nein. Die Antwort hängt von diversen Faktoren wie zum Beispiel Risikobereitschaft, eingesetztem Kapital und Dauer der Anlage ab. Bevor ETH 2.0 Staking verfügbar ist, kann niemand eine konkrete Aussage dazu treffen. Momentan scheint DeFi tatsächlich lukrativer zu sein. Hat sich der Proof-of-stake-Konsensus einmal etabliert, ist Staking sicherlich eine lohnenswerte Alternative. Viele Anleger sehen es eher als zusätzliche Option, ihr Portfolio zu diversifizieren, anstelle als Konkurrenz zu DeFi. Langfristig gesehen, steigt die Lukrativität beider Finanzdienstleistungen und sie laufen traditionellen Investmentformen den Rang ab.

Fazit

Die kommenden Wochen bis zum Startschuss für ETH 2.0 werden zeigen, ob die Befürchtungen von ConsenSys tatsächlich eintreten. Nehmen zu wenig Besitzer von mindestens 32 ETH am PoS-Konsensus teil, ist die notwendige Sicherheit nicht gegeben. Wagen jedoch viele Anleger den Schritt, ihre ETH auf unbestimmte Zeit zu staken, sind diese in der Zwischenzeit nicht verfügbar. Im Falle eines weiteren Kursanstieges von Ether wäre dies sehr ungünstig für die Staker, da sie keine Möglichkeit zum Verkauf haben.  

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Autor
Mathias ist Krypto-Enthusiast seit 2017. Dass BTC & Co. die Zukunft gehört, steht für ihn außer Frage.


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