Überblick:
- Cardano führt offiziell Smart Contracts für eine schnellere Abwicklung ein
- Erwartungen sollten zu Beginn nicht zu hoch gesetzt werden
- noch immer muss sich Cardano Kritik in verschiedenen Punkten gefallen lassen
Am 12. August erklärte ein Tweet von Cardano, dass das Upgrade bei Epoche 290 erfolgreich abgeschlossen wurde, wodurch die Erstellung und Ausführung von Smart Contracts auf der öffentlichen Blockchain zum ersten Mal möglich wurde. Trotz der Feier des schon länger angekündigten Meilensteins weist Cardano darauf hin, dass das Projekt noch in den Kinderschuhen steckt und erklärt in einem am selben Tag veröffentlichten Blog-Post, dass jetzt „die Mission” nun erst wirklich beginnen würde.
Cardano hat den Abschluss der Alonzo-Hardfork angekündigt und damit die lang erwartete Smart-Contract-Funktionalität eingeführt. „Dies ist der Punkt, an dem die Mission wirklich beginnt, da wir – die gesamte Gemeinschaft – damit beginnen, die Vision zu verwirklichen, auf die wir alle so lange hingearbeitet haben. Ein dezentralisiertes System zu schaffen, das wirtschaftliche Identität und Chancen für jeden und überall bietet.„, heißt es in der offiziellen Stellungsnahme.
Erwartungen zu Beginn reduzieren
Die Alonzo-Abspaltung ermöglicht das Schreiben von Smart Contracts für Cardano unter Verwendung von Plutus-Skripten, die das Entwicklerteam als eine “speziell entwickelte Smart-Contract-Entwicklungssprache und Ausführungsplattform unter Verwendung der funktionalen Programmiersprache Haskell“ beschreibt. Das Team hat seine Community zudem dazu ermutigt, vernünftige Erwartungen an Alonzo zu stellen, indem es erklärte:
„Es gibt hohe Erwartungen, die auf diesem Upgrade ruhen. Einige davon sind unangemessen hoch. Cardano-Beobachter erwarten vielleicht ein ausgeklügeltes Ökosystem von verbraucherfreundlichen DApps, die sofort nach dem Upgrade verfügbar sind. Hier gilt es, die Erwartungen zu steuern.“
Bei Cardano handelt es sich um eine öffentliche Blockchain, die von Ethereum-Mitbegründer Charles Hoskinson gegründet und von seinem Forschungsunternehmen IOHK entwickelt wurde. Während Cardano versprach, mit der Dominanz von Ethereum beim Hosten von dezentralen Finanz- (DeFi) und Web3-Anwendungen zu konkurrieren, hat das Projekt vor allem deshalb Kritik geerntet, weil es trotz seines Starts im September 2017 bisher keine Smart-Contract-Funktionalität geliefert hatte – was sich nun jedoch ändern wird.
Zu späte Smart Contract Funktionen?
Dominic Williams, Gründer der konkurrierenden Plattform Internet Computer, kritisierte Cardano für die lange Zeit, die das Protokoll für die Einführung von Smart Contracts benötigte und erklärte in einem Statement: „Es erstaunt mich, dass diese Chain seit zwei Jahren auf dem Markt ist und erst jetzt die Unterstützung für Smart Contracts hinzufügt – und die Leute sind mit diesem Fortschritt zufrieden.“
Cardano musste sich zudem Anfang September erneuter Kritik stellen, nachdem die erste DApp, die auf dem Testnetzwerk gestartet wurde, Probleme mit der gleichzeitigen Verarbeitung von Transaktionen hatte. Anthony Sassano, ein ausgesprochener Ethereum-Maximalist, tweetete diesbezüglich: „Ernsthaft 6 Jahre ‘peer-reviewed’ Forschung und eine 90 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung später und die erste Dapp auf Cardano kann nicht einmal gleichzeitige Transaktionsverarbeitung (aka genau das, was man für DeFi braucht).“
Cardano hat seitdem versucht auf die Kritik einzugehen und behauptet, dass DApps, die auf dem Protokoll aufgebaut sind, „nicht auf eine Transaktion pro Block beschränkt” seien. Trotz seiner Kritiker trieb der Hype um Candanos Upgrades seinen nativen Token ADA kürzlich in Rekordhöhen, wobei ADA laut CoinGecko von einem lokalen Tiefststand von 1,06 US-Dollar Ende Juli um 192 % auf 3,10 US-Dollar am 3. September dieses Jahres stieg. Ein Blick auf den Cardano Kurs zeigt, dass ADA auch mehr als 1.600% seit Anfang 2021 gestiegen ist.
Seit diesem Rekordhoch ist ADA jedoch gesunken und schwankte in der vergangenen Woche zwischen etwa 2,30 US-Dollar und 2,80 US-Dollar, was darauf hindeutet, dass viele Spekulanten auf Grund der kursierenden Gerüchte zunächst Cardano gekauft und auf Grund der aktuellen Nachrichten verkauft haben könnten. So bleibt der Hype rund um den Altcoin weiterhin spannend.