DeFI treibt den LINK Kurs auf Rekordniveau

Übersicht:

  • Chainlink-Kurs schießt nach oben
  • DeFi gilt als zentraler Treiber
  • On-Chain-Metrik könnte Korrektur andeuten

Die Smart-Contract-Plattform Chainlink (LINK) sorgt derzeit für Furore. Das im Jahr 2017 veröffentlichte Projekt aus den Vereinigten Staaten präsentiert in aller Regelmäßigkeit starke Partnerschaften und findet Adaption in anderen Blockchain-Projekten. Der LINKToken, welcher bereits zu Beginn dieses Jahres gleich mehrfach hintereinander ein neues Allzeithoch erreichte, erfreut sich derzeit großer Beliebtheit unter den Anlegern. Innerhalb einer Woche stieg der Kurs um 40 Prozent. Trotz der Euphorie empfehlen Experten allerdings einen bestimmten Kennwert nicht aus den Augen zu lassen, der noch Einfluss auf den Kurs nehmen könnte. 

Chainlink – Die Zukunft der Blockchain? 

Chainlink stammt aus der Entwicklerschmiede des aus San Francisco stammenden Start-ups SmartContract Ltd. Die Smart-Contract-Plattform ist eine auf Ethereum basierende Middleware und bietet von Haus aus eine Blockchain-Interoperabilität. Dadurch können Entwickler intelligenter Verträge Blockchain-übergreifend ihre Smart Contracts platzieren, wodurch sich völlig neue Anwendungsfälle ergeben. Grundsätzlich ist es nicht die Technologie, die Chainlink so besonders macht, vielmehr ist es die Art und Weise, wie die Plattform externe Daten für die Smart Contracts bereitstellt. 

Mittels sogenannter Oracles können externe Informationen auf die Blockchain übertragen werden. Solche Informationen tragen die Bezeichnung Off-Chain-Ressources und sind in der Regel Bestandteile der intelligenten Verträge. Dies können beispielsweise Daten-Feeds oder Ereignisbasierte Informationen sein. Konkret könnte ein Smart Contract über den Ausgang eines Bundesligaspiels zwischen zwei Parteien vereinbart werden. Als Oracle dient dann das Ergebnis, welches von einem externen Anbieter für Statistiken per API übertragen wird.  

Externe Dienstleister können ihre Informationen über einen eigens dafür eingerichteten Marktplatz anbieten. Im Gegenzug erhalten sie LINK-Token, sobald ihre Daten in einem Smart Contract Verwendung finden. Um Manipulationen oder Bestechung eines Oracles durch eine Vertragspartei zu vermeiden, müssen bei Chainlink immer mehrere Oracles eine Information liefern. Die Chainlink-Plattform hat demnach das Ziel, den Einsatz von Smart Contracts für Unternehmen und Privatpersonen zu vereinfachen. 

Chainlink-Kurs auf Rekordniveau 

In der jüngeren Vergangenheit überzeugte Chainlink durch starke Partnerschaften mit großen Unternehmen. So ging das Projekt eine Kooperation mit dem Suchmaschinengiganten Google ein. Google setzt die Technologie hinter LINK in dem hauseigenen Data Warehouse ein. Die Blockchain-Projekte ICON und Polkadot integrierten Chainlink ebenfalls in ihrer Infrastruktur. Huobi, eine der größten Kryptobörsen der Welt, nutzt Chainlink zukünftig um Smart-Contract-Funktionen in dem eigenen Wallet Service. Die größte Aufmerksamkeit zog allerdings die Volksrepublik China auf sich, welche ebenfalls auf Chainlink setzt. Chinas Blockchain Service Network integriert LINKs Oracles in dem eigenen Smart-Contract-Network. 

“We’re attributing this short-term price spike to Chainlink’s scaled usage in the DeFi space,” Vance Spencer, co-founder of Framework Ventures

Der LINK-Token erreichte in Zuge dieser Meldungen und der allgemein positiven Stimmung nun ein neues Allzeithoch. Während andere Kryptowährungen derzeit in einem Seitwärtskorridor verbleiben, kennt der LINK-Kurs nur eine Richtung. Von zunächst 4,50 US-Dollar stieg der Kurs in den letzten Stunden auf über 6,25 US-Dollar. Demnach konnte das vorherige Allzeithoch vom 7. März dieses Jahres  bei 4,70 US-Dollar ein gutes Stück überboten werden. Genau genommen stieg der Kurs vom alten bis zum neuen All Time High um 32 Prozent an. Mit einer Marktkapitalisierung von etwas mehr als 2,4 Milliarden US-Dollar nähert sich LINK immer mehr den Top-10 der nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährungen. Vor Chainlink stehen derzeit berühmte Namen wie EOS (EOS) oder der Binance Coin (BNB).  

Decentralized Finance (DeFi) als Preistreiber

Vance Spencer, Mitgründer von Framework Ventures, einem der größten Holder von Link-Token, führt die derzeitige Rallye auf die Verwendung der Oracles in DeFi-Anwendungen zurück. Der Sektor dezentraler FInanzprodukte wächst stark und Chainlinks Oracles eignen sich ideal für den Einsatz in diesem Sektor. Große Namen aus diesem Bereich, wie das Kyber Network, AVA, das Opium Network oder Synthetix, setzen auch die Technologie hinter dem LINK-Token. Im Schnitt ging die SmartContract Ltd. rund zwei Partnerschaften pro Woche ein.

Chainlink Kurs 2020
Der Chainlink-Kurs der letzten 5 Wochen (Quelle)

Diese On-Chain-Metrik macht Anlegern sorgen 

Doch obwohl es kaum Grund zur Sorge gibt und Chainlink noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht hat, könnte eine Metrik auf eine baldige Korrektur hindeuten. Vor wenigen Tagen berichteten die Blockchain-Analysten von Santiment, dass das Verhältnis von Chainlinks Marktwert zum realisierten Wert (MVRV) auf einem besorgniserregenden Niveau angelangt ist. Mit anderen Worten bedeutet diese Erkenntnis, dass sich derzeit quasi jeder, der LINK-Token hält, in der Gewinnzone befindetGrundsätzlich ist dies nicht unbedingt ein sicheres Zeichen für eine Korrektur, dennoch könnten sich Investoren der frühen Stunde entscheiden, ihre großen Gewinne mitzunehmen. Dadurch könnte ein Ausverkauf anstehen. 

Nicht nur Santiment sieht eine solche Gefahr, sondern auch Glassnode, ein weiteres, auf Blockchain-Analysen spezialisiertesUnternehmenGlassnode erkannte einen massiven Zustrom von LINK-Token in die Wallets auf der großen chinesischen Börse BinanceEinem Bericht zufolge verschickten Anleger LINK-Token im Wert von 16 Millionen US-Dollar an nur einem Tag in über 5.000 Transaktionen. Auch diese Nachricht könnte ein Zeichen sein, dass viele Anleger nur auf einen kurzfristigen Gewinn aus sind. Die Vergangenheit zeigt allerdings auch, dass es bei vergangenen Hypes um eine Kryptowährung nur selten auch so viele positive Schlagzeilen wie im Falle Chainlinks gab. Demnach könnte der tatsächliche Wert von Chainlink unter Umständen auch noch gar nicht ermittelt worden sein.  

Zusammenfassung: Chainlink-Kurs springt von Allzeithoch zu Allzeithoch 

Wer die Entwicklungen rund um die Smart-Contract-Plattform Chainlink in den letzten Wochen und Monaten beobachtet hat, wird eine außergewöhnliche Entwicklung festgestellt haben. Im Wochentakt präsentierte das Projekt neue, starke Partnerschaften mit großen Unternehmen und Blockchain-Projekten. Insbesondere LINKs Technologie rund um die Oracles fand großen Anklang in der Szene. Viele Unternehmen und Projekte nutzten die Oracles bereits zur Erfassung externer Off-Chain-Ressources. 

Derzeit knackt der Kurs fast täglich ein neues Allzeithoch. Innerhalb weniger Tage stieg der Chart fast um einen mittleren zweistelligen Prozentbereich an und auch das bisherige All Time High aus dem März wurde bereits geknackt. Während in der Vergangenheit bereits einzelne, positive Meldungen einen Hype um eine Kryptowährung auslösen konnten, waren die Meldungen selten so nachhaltig positiv wie im Falle Chainlinks 

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Autor
Jens begleiteten Kryptowährungen und Blockchain bereits im Studium sowie jetzt im Berufsleben, u. a. als Autor für Ratgeberartikel aus dem Krypto-Space.


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