Überblick:
- Coronavirus löst weltweiten Börsencrash aus
- Auch Bitcoin im März mit starkem Preiseinbruch
- Chainalysis Studie: Wie der Dump zustande kam
Die weltweite Corona-Krise und die Turbulenzen an den Finanzmärkten machten auch vor Bitcoin keinen Halt.
Im März 2020 fiel die größte Kryptowährung von 9.200 US-Dollar bis auf 3.700 US-Dollar.
Dies war der größte prozentuale Preiseinbruch in der Geschichte von Bitcoin.
Der Bitcoin Moster-Dump im März 2020
Während sich der Bitcoin Kurs aktuell wieder erholt und am heutigen Tag bereits mehr als 10% gut machen konnte, widmen wir uns der Frage wer oder was für den Dump verantwortlich war. Dabei stützen wir uns auf eine aktuelle Studie der Blockchain-Analysis Firma Chainalysis.
Bei all den Turbulenzen ist es wichtig zu verstehen, wie klein und illiquide der Bitcoin Markt im Vergleich zu traditionellen Märkten ist. Schon mit relativ wenig Funds können Kurse von Whales gedrückt werden, die sich auch dem leveraged Trading bedienen, um die Effekte zu maximieren. Die Chainalysis-Studie widmete sich u. a. der BTC Zuflüsse auf Krypto-Börsen, dem Verkaufsdruck und weiteren hilfreichen Indikatoren & Statistiken.
Krypto-Börsen verzeichnen enorme Bitcoin-Zuflüsse
Die Bitcoin-Zuflüsse geben Aufschluss darüber, welche Marktbewegungen bevorstehen könnten. So lässt sich natürlich auch in die Vergangenheit schauen, um nachträglich gewisse Preisbewegungen in Kontext zu setzen.
Seit dem 9. März erhielten die Krypto-Börsen in acht Tagen insgesamt 1,1 Millionen BTC, wobei der Höchststand am 13. März bei 319.000 BTC/Tag lag. Verglichen dazu ist der Durchschnitt pro Tag i.H.v. 52.000 BTC seit Jahresbeginn vergleichsweise niedrig.
Dadurch erhöhte sich natürlich auch die Anzahl der Bitcoin, die im Anschluss auf den Börsen verkauft werden sollten. Das führte zu einem enormen Verkaufsdruck und verursachte den Bitcoin Preisrückgang von fast 40%. Seitdem haben sich die Zuflüsse gemäßigt und liegen im Vergleich zum Schnitt seit Jahresanfang bei x2.
Die Abverkäufe wurden gut absorbiert und Bitcoin war in der Lage über 5.000 US-Dollar zu konsolidieren.
Die wichtigsten Fakten aus der Chainalysis-Studie im Überblick
- Zwischen dem 1. Januar und dem 8. März 2020 erhielten die Krypto-Börsen im Schnitt 52k Bitcoin/Tag
- Vom 9. März bis zum 16. März waren es 1,1 Millionen Bitcoin über 8 Tage, 712k mehr als im Durchschnitt
- 40.000 – 240.000 Bitcoin bleiben auf der Börse, d.h. zwischen 6 – 34% der zusätzlichen BTC wurde entweder noch nicht oder bereits verkauft
- Heiße Phase des Überangebots ist augenscheinlich beendet
Wer verkaufte mehr: Profis der Retail-Händler?
Chainalysis kam zu dem Schluss, dass hauptsächlich professionelle Händler und institutionelle Investoren für den Preissturz verantwortlich waren. Jedoch gab es auch einige Retail-Händler, die möglicherweise in Panik ihre Assets verkauften. Kleine Transfers zu Exchanges (0.1 – 10 BTC) verdoppelten sich in der Zeit seit dem 9. März.
Größere Transfers zwischen 10 und 1.000 Bitcoin machten allerdings den Großteil der gehandelten Funds aus. Dabei könnte es sich teilweise auch um Funds aus dem Plus Token Scam handeln. Dieser Scam mit Initiatoren aus China, von denen einige bereits verhaftet wurden, sammelte enorme Mengen Bitcoin und Ethereum ein.
Bereits im letzten Jahr konnte man nachvollziehen, dass Bitcoin aus diesen Funds in 100er BTC Paketen auf der Binance Börse verkauft wurden.
Fazit: Studie zum Bitcoin Verkaufsverhalten stimmt positiv
Die Studie von Chainalysis legt nahe, dass der größte Abverkauf erstmal abgeschlossen ist. Das würde bedeuten, dass Bitcoin weiter konsolidieren und bei entsprechender Nachfrage sogar wieder steigen könnte. Jedoch bleibt weiter fraglich, ob Bitcoin es schafft sich von der Entwicklung der Legacy-Märkte zu lösen und seinen eigenen Weg zu gehen.