Übersicht:
- Was ist die Dfinity Blockchain?
- Cloud Computing einfach erklärt
- Governance Token „Internet Computer Protocol“ (ICP)
- Fazit: Dfinity Blockchain könnte Erfolg haben
Kryptowährungen bieten immer vielseitigere Anwendungsfälle und nehmen schrittweise Einzug in unseren Alltag. Auch wenn dieser Fortschritt von vielen weitgehend unbemerkt passiert, so entstehen dennoch zunehmend neue gute Projekte.
Viele dieser Technologien basieren auf der Blockchain und können somit neue Lösungsansätze für bewährte Probleme liefern. Die Dfinity Blockchain möchte dabei als einer dieser Vorreiter gelten und Cloud Computing durch die Blockchain neu definieren.
Bisher galten Bitcoin und Ethereum als die wichtigsten Kryptowährungen weltweit. Durch Bitcoin konnte eine Basis geschaffen werden, welche als Wertspeicher und digitales Gold zählt.
Durch Blockchain 2.0 und Smart Contracts entstand die zweite Generation an Kryptowährungen. Diese ermöglichten die Umsetzung von intelligenten Verträgen auf der Blockchain. Zahlreiche weitere Kryptowährungen konnten somit entstehen und von der Ethereum Blockchain profitieren.
Mittlerweile gehen digitale Währungen längst über die Anwendung für einfache Transaktionen hinaus. Durch geschickte Programmierung können viele Probleme neu gelöst werden und neue Technologien entstehen.
Ein Beispiel für solche Anwendungen ist das dezentrale Internet und Cloud Computing.
Was ist die Dfinity Blockchain?
Die Dfinity Foundation existiert bereits seit dem Jahr 2016 und hat ihren Sitz in Zürich. Jedoch befinden sich Geschäftsstellen der Organisation ebenfalls in Palo Alto und San Francisco.
Es handelt sich um eine Non-Profit-Organisation, welche die Kosten für Cloud Services enorm senken möchte. Die Gründung erfolgte durch Dominic Williams.
„Die DFINITY Foundation ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Zürich, Schweiz, und beaufsichtigt Forschungszentren in Palo Alto, San Francisco und Zürich.“ – Dfinity Webseite
Um die Finanzierung des Projektes zu ermöglichen, kann das Unternehmen auf namhafte Investoren bauen. Darunter befinden sich Andreessen Horowitz und Polychain Capital, welche bereits viele erfolgreiche Projekte aus dem Kryptosektor ermöglicht haben.
Darunter befinden sich auch Libra und Coinbase im Portfolio von Andreessen Horowitz. Die erste Finanzierung im Jahr 2018 betrug 61 Millionen US-Dollar.
Ziel der Unternehmung ist die Schaffung einer dezentralen Cloud, welche Smart Contracts auf der Ethereum Blockchain ausführt.
Der Internet Computer soll dabei unendliche Kapazitäten bereitstellen und zu den Netzwerken der dritten Generation gehören. Zu den Innovationen zählen besonders die eigenen Netzwerkprotokolle in Verbindung mit Kryptografie.
So sollen die Smart Contracts sowohl in Ethereum und der Dfinity Blockchain ausführbar sein. Entwickler von dezentralen Anwendungen können somit in beiden Netzwerken arbeiten.
Dfinity Blockchain Nervensystem (BNS)
Zu den wichtigsten Bausteinen des Netzwerkes zählt das Dfinity Blockchain Nervensystem (BNS). Es handelt sich dabei um eine künstliche Intelligenz, welche sich in ein System einarbeitet und sehr hohe Autorität besitzt.
Sie übernimmt dadurch die Rolle eines unparteiischen und dezentralen Superknoten. Somit kann es auch Aufgaben lösen, welche ansonsten die Teilnahme von Dritten benötigen würden.
Jede Neuerung im System unterliegt zuerst der Überprüfung durch das BNS. Dieses entscheidet dann über die neuen Vorschläge.
Als Stimmen zählen dabei die Neuronen, welche durch alle Teilnehmer im Netzwerk entstehen können. Das BNS entwickelt sich dabei stetig weiter und versucht, bessere Entscheidungen zu treffen.
Jede Person kann dabei Stimmen in Form von Neuronen erstellen. Dies erfolgt, indem der Nutzer eine bestimmte Menge an Dfinity Token für einen gewissen Zeitraum einfriert.
Die Gewichtung der Stimme entspricht dabei proportional der Höhe der Einlage. Die Beteiligten an der Wahl erhalten anschließend eine Belohnung, welche der Höhe der Einlage entspricht.
Eine weitere Neuerung gegenüber anderen Blockchains ist das Beheben von Sicherheitslücken in Echtzeit. Während die meisten Projekte im Falle einer fehlerhaften Situation eine Hardfork der Teilnehmer befürchten müssen, kann Dfinity das Ereignis einfach rückgängig machen.
Somit wäre ein Hack weniger gefährlich und im schlimmsten Fall könnten die gestohlenen Guthaben annulliert werden.
Dfinity Team
Das Team besteht aktuell aus 115 Mitgliedern, welche die Dfinity Foundation bilden.
Dominic Williams
Dominic Williams ist Gründer und CEO von Dfinity Blockchain. Durch seine Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Kryptografie konnte er bereits mehrere wissenschaftliche Arbeiten zum Thema veröffentlichen. Darunter befindet sich das Threshold Relay, welches in der Dfinity Blockchain Verwendung findet.
Jan Camenisch
Als forschender Wissenschaftler hat Jan Camenisch bereits über 120 Arbeiten zu den Themen Kryptografie und Privatsphäre veröffentlicht.
Vor seiner Zeit bei Dfinity verbrachte er 19 Jahre bei IBM als führender Research Member. Er wirkte unter anderem an der Entwicklung des Identity Mixers mit, einem kryptografischen Protokoll zur Authentifizierung.
Johan Granström
Zu den führenden Entwicklern zählt auch Johan Granström, welcher bereits bei Google tätig war. Dort wirkte er an YouTube und dessen Algorithmus für das Matching von Audio und Video mit. Er hält einen Doktortitel der Uppsala Universität und veröffentlichte bereits eine eigene Programmiersprache.
Eine detaillierte Auflistung aller Mitarbeiter befindet sich auf ihrer Webseite. Das Team wird durch die starke Expertise als eines der stärksten im Bereich der Kryptografie weltweit bewertet.
Im Gegensatz zu vielen anderen Projekten möchte Dfinity zudem nicht als Konkurrenz für Ethereum zählen, sondern vielmehr als Unterstützung dienen. So soll ein Ökosystem geschaffen werden, welches beide Netzwerke optimal miteinander verbindet und ergänzt.
Cloud Computing einfach erklärt
Das Speichern und Verarbeiten von riesigen Mengen an Daten ist eine der größten Herausforderungen im digitalen Wandel.
Dieser Prozess benötigt in der Regel enorme Rechenleistung und beansprucht sehr viel Zeit. Zu den führenden Unternehmen gehören auch Amazon und Alibaba, welche Cloud Services für ihre Kunden anbieten.
Um die Zeit für die Verarbeitung und Auswertung so gering wie möglich zu halten, müssen ständig neue Methoden entstehen.
Nur so kann die rasant wachsende Menge an Daten auch effizient genutzt werden. Diese finden häufig in den Bereichen von künstlicher Intelligenz, Medizin und Industrie 4.0 Verwendung.
Die Dfinity Blockchain möchte mit dem Projekt „The Internet Computer“ das Internet neu definieren und aufsetzen. Es handelt sich dabei um eine neue Technologie, welche nicht hackbar ist und in hoher Geschwindigkeit funktioniert. Diese ist zudem autonom und unabhängig von den großen Firmen aus den Branchen Technologie & Software.
„Unsere Mission ist es, den Internet Computer aufzubauen und damit das Internet als Computer neu zu erfinden.“ – Dfinity Webseite
Eine erste erfolgversprechende Anwendung konnte bereits für Aufsehen sorgen. Mit LinkUp präsentierte die Dfinitiy Foundation auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos das erste Produkt.
Bei diesem handelt es sich um eine dezentrale Version von LinkedIn, welches vollständig ohne zentralisierte Cloud Services auskommt.
Hingegen basiert die Anwendung auf dem Internet selbst und benötigt keine Speicherlösung von Amazon oder Microsoft. Die Entwicklung der Plattform dauerte dank einer eigens entworfenen Programmiersprache namens Motoko lediglich rund drei Wochen.
Falls Dfinity weiterhin mit ähnlichen Projekten die Kosten der Nutzer reduzieren kann, so dürfte sich dies auch auf den Erfolg des Unternehmens auswirken.
Dfinity Token – das Internet Computer Protocol (ICP)
Die Dfinity Blockchain kann dabei auf einen eigenen Token bauen, mit welchem Transaktionen im System vorgenommen werden.
Während im Bitcoin Netzwerk etwa eine Stunde bis zum Abschluss einer Transaktion vergehen kann, benötigt diese bei Dfinity nur circa drei Sekunden. Dadurch kann eine erheblich höhere Anzahl an Transaktionen erfolgen und das Netzwerk ist damit auch höher skalierbar.
Die Sicherheit im Netzwerk ist unter anderem durch das Threshold Relay gewährleistet. Bei diesem handelt es sich um eine Technologie, welche die Verarbeitung und Organisation des Dfinity Netzwerkes übernimmt.
Als Basis für die Auswahl von geeigneten Knotenpunkten dient ein Mechanismus, welcher per Zufall eine Gruppe zum Validieren bestimmt.
Grundlage im Netzwerk ist der Dfinity Token, welcher für alle Vorgänge auf der Blockchain benötigt wird. Indem Benutzer eine geringe Gebühr an Gas bezahlen, können sie eigene intelligente Verträge erstellen. Dies ist vergleichbar mit der Ethereum Blockchain und den Gebühren in Form von Gas.
Zudem muss zur Eröffnung eines Depots eine bestimmte Menge Dfinity Token vorhanden sein. Somit können Benutzer selbst als Knotenpunkte agieren und das Netzwerk verwalten.
Ebenso dienen die Token dazu, um Vorschläge für neue Verbindungen des Systems einzubringen. Vergütungen im System basieren ebenfalls auf dem Dfinity Token.
Dfinity Token kaufen
Ursprünglich beabsichtigte Dfinity, im Jahr 2018 durch ein Initial Coin Offering die Token zum Verkauf anzubieten. Jedoch erwies sich dieses Vorhaben wegen der strengen Regulierungen als nachteilig und das Ereignis fand dadurch nicht statt.
Hingegen erfolgte anschließend ein Airdrop, welcher Dfinity Tokens im Wert von etwa 25 Millionen Schweizer Franken an Teilnehmer verteilte.
Dies geschah auch in der Absicht, alle Unterstützer aus den frühen Stadien zu bevorzugen. Später konnten ausgewählte Investoren dann Token in einem Vorverkauf erwerben.
Aktuell gibt es keinen öffentlichen Markt für den Dfinity Token und Investoren müssen sich nach wie vor gedulden. Lediglich der Handel mit Futures is möglich und bietet die Chance, auf den Kurs zu spekulieren.
Der Token ist jedoch bereits unter dem Ticker ICP auf Coingecko gelistet.
Da es sich um ein sehr großes Projekt handelt, könnte der Token jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den meisten seriösen Börsen Einzug finden. Als Marktführer für Altcoins könnte Binance-Altcoin-Exchange als einer der ersten Anbieter den Handel mit Dfinity Token eröffnen.
Ebenfalls zählt Bitfinex als eine der größten und sichersten Plattformen für Services rund um Kryptowährungen.
Für die Speicherung von Kryptowährungen eignet sich besonders ein Wallet, welches die Verwahrung getrennt vom Internet vornimmt.
Durch die Nutzung von Hardware lässt sich das Risiko erheblich senken und die Tokens können nicht Ziel einer Cyberattacke werden. Zu den beliebtesten Modellen zählt das Ledger Wallet der Firma Ledger.
Fazit: Dfinity Blockchain könnte Erfolg haben
Mit den rasant wachsenden Mengen an Daten müssen viele Unternehmen nach effizienten Lösungen suchen. Eine Möglichkeit für die Verwahrung bietet das Cloud Computing.
Bisher gelten Amazon und Microsoft als die größten Anbieter für die Speicherung von Daten. Jedoch geraten diese zunehmend in Kritik, da in vielen Fällen sensible Informationen an eine zentrale Instanz übergehen.
Da Kunden oft nicht wissen, ob und wie ihre Informationen an Dritte weitergegeben werden, besteht ein Bedarf an dezentralen Lösungen.
Der Skandal rund um Facebook und die Firma Cambridge Analytica zeigt, dass Daten mitunter zu den wertvollsten Gütern des digitalen Zeitalters zählen.
Zudem hat sich die Ethereum Blockchain als klarer Marktführer für dezentrale Anwendungen etabliert. Laut Stateofthedapps zählt Ethereum nach wie vor als die erste Wahl bei Entwicklern und kann somit die höchste Zahl an Projekten verzeichnen.
Ein Rückgang dieser Tendenz ist derzeit nicht erkennbar. Da das Update zu Ethereum 2.0 jedoch mehrere Jahre benötigen könnte, ist der Bedarf an Kooperationen derzeit entsprechend hoch.
Die Dfinity Blockchain kann hier als ein guter Partner im Bereich Cloud Computing agieren und das System noch wertvoller machen.
Durch die hohe Geschwindigkeit des Netzwerkes stellt auch die relativ langsame Ethereum Blockchain kein Problem für das Protokoll dar.
Die hohe Expertise des Teams ist zudem ein guter Indikator für einen möglichen Erfolg der Dfinity Foundation.
Da viele der Mitglieder bereits bei namhaften Unternehmen aus den Bereichen Technologie und Software tätig waren, bringen diese auch das nötige Fachwissen für ein Projekt in dieser Größe mit.
Auch die bisherigen Investoren in die Foundation zeigen, dass ein Interesse von institutionellen Anlegern bereits vorhanden ist.
Da noch immer kein offizielles Datum für die Veröffentlichung der ICP Token vorliegt, sollten Interessenten die News der nächsten Wochen im Auge behalten.