Überblick:
- Bitcoin wird weiterhin über 30.000 US-Dollar gehandelt
- Das ruft auch die Regulatoren auf den Plan
- EZB-Chefin Lagarde forderte heute die internationale Regulierung
Bitcoin hat eine 30 %-Korrektur erfahren, dennoch weiterhin weit über dem alten Allzeithoch.
Die Bitcoin-Regulierung könnte in diesem Jahr scheinbar forciert werden.
So äußerte sich Christine Lagarde (EZB) heute zu dem Thema und bezeichnete Bitcoin als „funny business“.
EZB möchte Bitcoin regulieren
Vor einigen Stunden gab es ein Interview im Rahmen eines Reuters Online-Event, an dem die Chefin der EZB (Europäische Zentralbank) Bitcoin als „hochspekulatives Asset“ und „funny business“ bezeichnete. Ihrer Meinung nach muss die Kryptowährung Bitcoin international reguliert werden, um Geldwäsche und andere Schlupflöcher für Kriminelle auszumerzen.
„Es muss eine Regulierung geben. Diese muss angewendet und vereinbart werden […] auf globaler Ebene, denn wenn es einen Ausweg gibt, wird dieser Ausweg auch genutzt […]“
Weiterhin führte sie aus, dass es in der Euro-Zone innerhalb der nächsten fünf Jahre einen digitalen Euro geben wird. Die EZB hatte sich, wie auch andere Zentralbanken, in den letzten zwei Jahren verstärkt um die Erarbeitung eines solchen Konzepts bemüht. In China ist die digitale Währung, DCEP, bereits aktiv.
Das alte Geldwäsche-Argument
Das Argument, dass Bitcoin für Geldwäsche und andere kriminelle Zwecke eingesetzt wird, ist nicht neu und wird von Politikern und Regulatoren ständig wiederholt. Dabei wird oft außer Acht gelassen, dass Bargeld immer noch das beliebteste Mittel für Kriminelle sind. So sind bspw. 500 Euro-Banknoten bei Kriminellen äußerst beliebt, was Entscheidungsträger dazu drängte, die 500 Euro-Scheine im Laufe der Zeit einzukassieren
Was ist eine „CBDC“?
Eine Central Bank Digital Currency (CBDC) ist die digitale Form einer FIAT-Währung. Seit dem großen Erfolg der Blockchain-Technologie und der Kryptowährungen sind auch Staaten oder supranationale Staaten wie die EU an einer solchen CBDC interessiert, ebenso wie bspw. der deutsche Bankenverband. Betrieben werden sie von den jeweiligen Zentralbanken, sollen aber keinen restlosen Ersatz von Banknoten und Münzen darstellen.
Was sind die Vor- und Nachteile von CBDC’s?
CBDC’s sind wesentlich effizienter als Bargeld, da die Ausgabe und Verwaltung sehr viel unkomplizierter ist. Darüber hinaus ist es bspw. laut IMF nicht nötig, ein Bankkonto zu besitzen, um eine CBDC benutzen zu können.
Doch natürlich gibt es auch Nachteile einer digitalen FIAT-Währung. So befürchten Experten Schwierigkeiten bei Überweisungen von Bankkonten auf ein CBDC-Wallet. Banken brauchen Kundengelder, um wirtschaften zu können, sollten sich die Verhältnisse hier deutlich verschieben und Menschen nutzen überwiegend CBDC’s, stehen diese vor einem Problem.
Darüber hinaus sind auch technische Schwierigkeiten und Sicherheitslücken denkbar, wie bei jeder anderen (experimentellen) Technologie. Zwar ist die Blockchain-Technologie, wenn sie richtig implementiert wurde, äußerst sicher. Doch die Blockchain ist nur ein Teil in einem größeren Schema, bestehend aus Banken, Zentralbanken, Unternehmen und Privatpersonen.
Fazit: Digitale Währungen werden kommen
China hat es bereits vorgemacht und die digitale Währung DCEP bereits im vergangenen Jahr gestartet. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es auch im Euro-Raum so weit ist. Auch in den USA interessieren sich Institutionen bereits für dieses Konzept. Während die Vorteile einleuchtend sind, gilt das auch für die Nachteile. Man kann nur hoffen, dass sich die zuständigen Planer und Programmierer wissen, worauf sie sich dort einlassen.