Überblick:
- Institutionelle Anleger treiben BTC Rallye an
- Akzeptanz von Bitcoin als Kapitalanlage wächst
- ATH kündigte sich in den letzten Wochen an
Zum ersten Mal in der Geschichte durchbricht die beliebtesten Kryptowährung der Welt Bitcoin (BTC) am 16. Dezember die Schallmauer des bisherigen Allzeithochs von 20.052 US-Dollars. Dieser historische Meilenstein kommt etwas mehr als zwei Wochen nach dem Brechen seines vorherigen Allzeithochs.
Dennoch unterscheidet sich diese Rallye auf dem Weg zum ATH von der des Jahres 2017. Mehrere Gründe könnten Bitcoin helfen, noch höher zu steigen. Dazu gehören die wachsende Nachfrage institutioneller Anleger, die zunehmende Wahrnehmung der Investoren, dass BTC ein Vermögenswert ist und stärkere Fundamentaldaten des Netzwerks.
Institutionelle Nachfrage treibt Bitcoin-Rallye zum Allzeithoch an
Im Dezember 2017 deuteten die Fakten darauf hin, dass Kleinanleger, aber auch Großinvestoren hinter der Bitcoin-Rallye standen. Zu diesem Zeitpunkt steckten die CME BTC-Futures noch in den Kinderschuhen und es fehlte an institutionellen Anlagemöglichkeiten. Daher wurde die Rallye hauptsächlich von Kleinanlegern angeheizt. Sie endete abrupt, da ein enormer, von Walen ausgelöster Abverkauf stattfand.
Dieses Mal erleben die auf institutionelle Anleger ausgerichteten Plattformen einen explosionsartigen Anstieg der Handelsaktivitäten. So verzeichnete der CME BTC-Futures-Markt kürzlich ein offenes Handelsvolumen von 1,27 Milliarden US-Dollar. Das macht CME zum zweitgrößte Player im globalen Bitcoin-Markt, knapp hinter OKEx.
Institutionelle Investoren investieren sehr wahrscheinlich nicht mit einer kurzfristigen Strategie in Bitcoin. Viele sehen ihn zunehmend als digitale Wertanlage und Alternative zu Gold. Bitcoin als digitales Gold zu bezeichnen, ist durchaus legitim, wie Coin Ratgeber bereits berichtete.
Bitcoins Ansehen als Wertespeicher steigt
Sowohl Institutionen als auch High-Net-Worth-Investoren beginnen, Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel und als Kapitalanlage anzuerkennen. MicroStrategy löste Anfang 2020 wohl einen neuen Trend aus. Das börsennotierte Unternehmen in den USA kaufte damals Bitcoin im Wert von 450 Millionen US-Dollar. Dieser Schachzug schien andere Institutionen veranlasst zu haben, es MicroStrategy gleichzutun und ihr Kapital in Bitcoin anzulegen.
Die Wahrnehmung von BTC als Absicherung gegen Inflation und als stabiles Wertaufbewahrungsmittel könnte BTC mittel- bis langfristig für den breiteren Finanzsektor interessant machen. Michael Saylor, CEO von MicroStrategy, sagte:
„Bitcoin ist das beste Wertaufbewahrungsmittel der Welt und das sich durchsetzende monetäre Netzwerk. Er ist die Lösung für das Wertaufbewahrungsproblem, mit dem jeder Einzelne, jedes Unternehmen und jede Regierung auf der Welt konfrontiert ist. Wenn diese Nachricht bekannt wird, wird sich die Welt zum Besseren verändern.“
Gleichzeitig hat die Performance von Bitcoin die von Gold in diesem Jahr wieder einmal in den Schatten gestellt. Gleiches geschah mit Standard & Poor’s 500 (S&P 500) und das, obwohl das Edelmetall und der Aktienindex in diesem Jahr ihre eigenen Allzeithochs gebrochen haben. Daher ist es keine Überraschung, dass die Wall Street den Bitcoin nun ernster nimmt als 2017. Ein weiterer Beweis dafür wurde am 3. Dezember enthüllt. S&P 500 gab seine Pläne bekannt, im nächsten Jahr seine eigenen Kryptowährungsindizes einzuführen.
Die Fundamentaldaten von Bitcoin sind stärker als je zuvor
Die BTC Fundamentaldaten sind besser und stärker als je zuvor. Das Bitcoin Netzwerk bewegt aktuell 500.000 US-Dollar pro Sekunde rund um den Globus. Mit anderen Worten: Bitcoin transferiert 4,627 Milliarden US-Dollar an Wert pro Tag.
Das Netzwerk ist darüber hinaus zehnmal sicherer als Ende 2017. Sowohl die Hash-Rate als auch die Mining-Schwierigkeit haben in diesem Jahr neue Höchststände erreicht. Die Hash-Rate zeigt an, wie viel Rechenleistung für die Validierung von Bitcoin-Transaktionen und die Sicherung des Netzwerks aufgewendet wird.
Kursverlauf deutete auf zeitnahes Allzeithoch hin
Im Hinblick auf den Kursverlauf der vergangenen zwei bis drei Wochen deutete einiges auf einen zeitnahen Durchbruch der 20 Tsd. US-Dollar Marke von Bitcoin hin.
Vor etwas mehr als zwei Wochen scheiterte Bitcoin an seinem bisherigen Allzeithoch von 20.052 US-Dollar aus dem Jahre 2017. Seitdem bewegte sich der Kurs immer in enger Reichweite zum ATH. Zudem kamen seit dem 1. Dezember 2020, dem Tag des vorherigen All Time Highs, zu keinen nennenswerten Abverkäufen von Bitcoin.
Somit war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Bitcoin den langersehnten Durchbruch der 20 Tsd. US-Dollar Schallmauer schafft.
Fazit
Fast auf den Tag genau vor drei Jahren durchbrach BTC für kurze Zeit die Marke von 20.000 US-Dollar. Heute, am 16. Dezember 2020, passierte nun das historische Ereignis: ein neues Allzeithoch. Zeitweise lag der Kurs sogar bei 20.836,54 US-Dollar. Zu verdanken hat Bitcoin diese Errungenschaft einer Vielzahl von Faktoren. Erstens stieg die Aufmerksamkeit und Akzeptanz von Bitcoin als digitale Wertanlage, besonders bei institutioneller Anlegen. Zweitens stieg die Bereitschaft von Großinvestoren enorm, ihre Kapitalanlagen in BTC zu investieren. Drittens sind die Fundamentaldaten von Bitcoin stärker als je zuvor und die Sicherheit des Netzwerkes um ein Vielfaches höher.
Mit derzeit keinem vorhandenen Widerstandslevel ist der Weg für noch mehr Bitcoin Momentum frei. Gleichwohl bewegt sich der Kurs in unbekanntem Terrain. Dass es zu einem Abverkauf nach dem Allzeithoch, wie vor drei kommt, bezweifle ich. Dafür sind mittlerweile zu viele Großanleger investiert. Deren Strategie ist auf Langfristigkeit ausgelegt. Viel Volatilität werden wir dennoch zu sehen bekommen. Viele der 2017er Kleinanleger, die aufgrund von FOMO bei den damaligen Höchstständen BTC gekauft hatten, erleben zum ersten Mal einen Kursgewinn.
Es wird sich zeigen, ob die Nerven aller Bitcoiner halten und sie BTC als Kapitalanlage sehen oder ob der Ruf des vermeintlich schnellen Geldes lauter schallt.