Überblick:
- Binance weiter auf Expansionskurs
- Krypto-Börse startet nun eigenen AMM-Pool
- Damit partizipiert Binance den Uniswap-Hype
Es war nur eine Frage der Zeit, bis Binance diesen Schritt wagt.
Der Uniswap-Hype hört nicht auf und der Krypto-Sektor steht Kopf.
Binance-Nutzer können Zinsen und Erträge auf die AMM-Handelsgebühren erzielen.
Binance mit eigenem Automated Market Maker Pool
Uniswap ist derzeit in aller Munde und scheinbar möchten auch die großen, zentralisierten Mitspieler dieser Industrie das Spielfeld betreten. So kündigte Binance nun einen eigenen Automated Market Maker Pool (AMM) an:
„Wir hoffen, das Wachstum des DeFi-Marktplatzes zu fördern und unseren Nutzern durch einen zentralisierten AMM-Pool mit der Glaubwürdigkeit und Sicherheit, die Binance bietet, mehr Erträge und bessere Liquidität zu ermöglichen“.
Dieser AMM soll, wie auch das dezentralisierte Vorbild Uniswap, das Swappen von Tokens in „Echtzeit“ möglich machen:
Introducing #Binance Liquid Swap!
Instant liquidity via Automated Market Maker with 0.04% transaction fees for the first month.
Binance Liquid Swap advantages:
🔸High returns
🔸Low slippage
🔸Competitive fees$BUSD, $DAI, and $USDT pairs are available in the Swap Pool now!— Binance (@binance) September 4, 2020
Daneben wirbt Binance mit hohen Renditen für das Bereitstellen von Liquidität, niedrigem Slippage und einem konkurrenzfähigen Gebührenmodell.
Binance vs. Binance DEX
Doch fraglich ist, inwiefern ein zentralisierter Liquiditäts-Pool im Binance-Ökosystem Sinn macht. Im Kern stellt sich die Frage, wieso Binance den AMM nicht auf der dezentralisierten Binance DEX startet, sondern auf dem zentralisierten „Mutterschiff“.
Das Ziel eines solchen Pools ist es, im Vergleich zu dem klassischen Handelsmodell mit Orderbüchern niedrigere Gebühren und stabilere Preise bzw. Preise mit niedrigem Slippage bieten zu können.
Zunächst werden drei Handelspaare unterstützt, USDT/BUSDT, BUSD/DAI und USDT/DAI. Die Zinsen und Gebühren wurden noch nicht bekannt gegeben.
Was ist ein Automated Market Maker Pool?
Seit Uniswap spricht jeder nur noch von Liquiditätspools und Automated Market Makers. Ein Automated Market Maker ist eine Art von dezentralisierter Krypto-Börse. Wie bei normalen Börsen gibt es auch hier reguläre Handelspaare. Allerdings werden die Token hier nicht via Order-Bücher gehandelt, das heißt es gibt keine Kauf- oder Verkaufsaufträge.
Als Mittelsmann fungiert an dieser Stelle ein Smart Contract, von dem Token gekauft werden können. Der Berechnung des aktuellen Preises liegen mathematische Formeln zu Grunde.
Quasi eine Art ShapeShift, wobei es einen Liquiditätspool gibt, der von den Nutzern, nicht von einer Firma bereitgestellt wird. Für das Bereitstellen von Liquidität können Anleger Zinserträge erzielen und an den Handelsgebühren beteiligt werden.
Fazit: Binance AMM nur eine Marketing-Aktion?
Es sieht bisher so aus, als wäre das Ganze nicht viel mehr als eine schnell durchgeführte Marketing-Aktion. Der DeFi/Uniswap-Markt ist heiß und scheinbar wollte man bei der weltweit größten Krypto-Börse nicht nur Zuschauer sein.
Denn die Frage der Sinnhaftigkeit der Implementierung eines AMM auf der zentralisierten Exchange muss Binance sich definitiv gefallen lassen.
Ebenfalls die Kritik, dass Binance sich auf eine ständige Verfügbarkeit der normalen Börse konzentrieren solle, anstatt neue Produkte zu bauen und zu launchen.