Trotz des anhaltenden Krieges forciert die Ukraine ihre Bemühungen um eine Annäherung an die Europäische Union (EU). In dieser Woche wurde im Rahmen einer politischen Zeichensetzung bekannt, dass das Land in die EU aufgenommen werden soll.
Der Zusammenarbeit mit europäischen Institutionen und Vereinigungen kommt hier eine entscheidende Rolle zu. Dabei forciert die Ukraine ebenso ihre Tätigkeit im Bereich Blockchain-Technologie.
Wie ebenfalls diese Woche bekannt wurde, erweitert das Land seine transnationale Netzwerkpartnerschaft in diesem Bereich.
Der Beitritt der Ukraine zur Europäischen Blockchain Partnerschaft (EBP) unterstreicht die Bemühungen zur Integration des Landes in den (digitalen) Wirtschaftsraum der EU.
Europäische Blockchain Partnerschaft
Im April 2018 haben sich 21 EU-Mitglieder und Norwegen zusammengeschlossen und die Europäische Blockchain Partnerschaft gegründet.
Dabei sollen insbesondere europäische Blockchain-Projekte unterstützt werden. Zwischenzeitlich sind dem Bündnis weitere nicht EU-Staaten beigetreten, darunter Liechtenstein.
Mit der Ukraine folgt das dritte (noch nicht) EU-Land. Insgesamt zählt die Partnerschaft 27 Mitglieder.
Entsprechend der Digitalstrategie der Europäischen Union wird die Zukunft der öffentlichen Verwaltung in Zukunft durch die Blockchain-Technologie unterstützt.
„In Zukunft werden alle öffentlichen Dienste die Blockchain-Technologie nutzen. Blockchain ist eine große Chance für Europa und die Mitgliedstaaten, ihre Informationssysteme zu überdenken, das Vertrauen der Nutzer und den Schutz personenbezogener Daten zu fördern, zur Schaffung neuer Geschäftsmöglichkeiten beizutragen und neue Führungsbereiche zu etablieren, von denen Bürger, öffentliche Dienste und Unternehmen profitieren.“
Wiederaufbau durch Blockchain Partnerschaft
Durch die Teilnahme an der EBP Initiative erhoffen sich die Verantwortlichen in Kiew eine Unterstützung beim Wiederaufbau.
Entsprechend der Korrespondenz des Landes an die Kommissionspräsidentin der EU, Ursula von der Leyen, könnte die Blockchain-Technologie wesentlicher Bestandteil des Wiederaufbaus werden.
Dabei könnte die Technologie die grenzüberschreitende Bereitstellung von Dienstleistungen nach dem Ende des militärischen Konflikts erleichtern.
„Die EBP wird diesen Wiederaufbau beschleunigen und die weitere Eingliederung der Ukraine in die EU unterstützen.“
Bevor Russland Ende Februar seine militärische Invasion startete, war die Ukraine dabei, Kryptowährungen umfassend zu regulieren.
Dabei ist das Land die führende Nation unter den osteuropäischen Ländern, wenn es um die Adaption der Technologie geht. Und trotz Kriegszustand verabschiedete das Parlament im März dieses Jahres ein entsprechendes Gesetz. Darüber hinaus nutzt das Land seit Kriegsbeginn die Möglichkeit, Spenden in Form von Kryptowährungen zu empfangen.
Ukraine im Testmodus
Aktuell befindet sich die Ukraine noch in der Test- und Beobachtungsphase. Doch strebt die Ukraine eine schnellmögliche Vollmitgliedschaft in der EBP an.
„Der nächste Schritt ist die vollständige Blockchain-Integration der Ukraine und der EU auf der Grundlage von EBP/EBSI-Initiativen.“
Durch die Anwendung der Technologie möchte die Ukraine ihren Bürgern verschiedene öffentliche Dienstleistungen anbieten.
Dazu zählen die Überprüfung von Bildungs- und Identitätsnachweisen sowie die Unterstützung und Registrierung von Flüchtlingen beziehungsweise Asylsuchenden.
Die Smart-Contract-Funktion der Blockchain kann hier für beste Transparenz und eine Fälschungssicherheit garantieren.
Dabei könnte dieses Vorgehen nicht nur die hilfesuchenden Menschen unterstützen, sondern auch schwerfällige bürokratische Abläufe erleichtern und beschleunigen. Der Mehrwert, geschaffen aus der Krise, könnte so zum Antreiber des Fortschritts werden.
Partnerschaft durch Regulierung
Jegliche Zusammenarbeit auf europäischer Ebene ist begründet in einheitlicher, gemeinschaftlicher Entscheidung. Ebenso die Blockchain-Technologie und die entsprechenden Kryptowährungen müssen daher reguliert werden.
Nur dadurch kann ein einheitliches Vorgehen und eine wirkliche Nutzbarmachung der Technologie garantiert werden.
Mairead McGuinness, Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Finanzstabilität und Kapitalmarktunion bei der Europäischen Kommission, betonte kürzlich die Notwendigkeit,
„alle Krypto-Assets zu regulieren – egal ob es sich um ungesicherte Krypto-Assets oder sogenannte Stablecoins handelt.“
Die EU-Kommissarin gab ebenso bekannt, dass sie mit der französischen Regierung einen Vorschlag über „Markets in Crypto Assets“ (MiCA) diskutieren will:
„MiCA-Regeln werden das richtige Instrument sein, um die Bedenken in Bezug auf Verbraucherschutz, Marktintegrität und Finanzstabilität auszuräumen. Dies ist etwas, das angesichts der jüngsten Entwicklungen so dringend ist.“
Fazit: Blockchain Partner schaffen Fortschritt
Nachdem in der vorangegangenen Woche die US-Amerikaner erste Regulierungsbemühungen geäußert haben, zieht die EU wie so oft nach.
Die Problematik rund um TerraLuna und die jüngste Liquiditätskrise bei Celsius drängen politische Akteure zum Handeln. Dabei ist diese Entwicklung durchaus positiv zu betrachten.
Die aktuelle Unsicherheit im Markt kann durch Regulierungsbemühungen zukünftig reduziert werden. Dies fördert wiederum die Adaption der Branche.
So zeigen sich auch in Zusammenhang mit der krisenhaften Situation in der Ukraine die breiten Möglichkeiten der Blockchain-Anwendung. Blockchain und Kryptowährungen sind gekommen, um zu bleiben.
Einen besseren Einstieg als momentan, um Kryptowährungen zu kaufen, gibt es dazu nur selten.