Digitale Währungen gewinnen zunehmend an Bedeutung und finden allmählich Einzug in bestehende Wirtschaftskreisläufe.
Die Blockchain stellt sich hier als die führende Technologie heraus, welche den Zahlungsverkehr grundlegend ändern könnte. Ripple (XRP) gilt dabei als eine der wichtigsten Kryptowährungen, welche Transaktionen zu sehr geringen Gebühren abwickeln kann.
Das Unternehmen Ripple Labs ist dabei verantwortlich für die Entwicklung und die Adoption des Coins. Die angebotenen Produkte und Dienstleistungen richten sich dabei auch an Institutionen und Banken, welche ein hohes Transaktionsvolumen abwickeln müssen.
Zuletzt stand das Projekt stark in der Kritik und musste sich einer Klage der Securities and Exchange Commission (SEC) beugen.
Die US-Börsenaufsichtsbehörde hatte Ripple Labs vorgeworfen, ihre Währung als Wertpapier bzw. Sicherheit veröffentlicht zu haben, ohne dies hinreichend zu kennzeichnen.
Bislang konnte keine Einigung in diesem Rechtsstreit erzielt werden, wodurch Anleger zum Teil verunsichert sind.
Ripple Labs als führendes Unternehmen im internationalen Zahlungsverkehr
Ripple Labs ist ein privates Unternehmen, welches die Kryptowährung Ripple (XRP) entwickelt. Die Gründung erfolgte im Jahr 2012 und der Hauptsitz befindet sich in San Francisco.
Die Idee für den XRP-Coin stammt dabei von den Entwicklern Ryan Fugger, Chris Larsen und Jed McCaleb. Letzterer ist ebenfalls für die Gründung der ehemals größten Bitcoin-Börse Mt. Gox bekannt.
Nach dem Ausstieg bei Ripple widmete sich Jed McCaleb einem neuen Projekt namens Stellar (XLM), welches bereits zu den größten Kryptowährungen zählt.
Wer investiert in Ripple (XRP)?
Die Organisation wird dabei von mehreren Investoren getragen, darunter auch Andreessen Horowitz und Google Ventures. Anfangs war das Unternehmen unter dem Namen Opencoin veröffentlicht worden.
Das Geschäftsmodell unterscheidet sich dabei grundlegend von herkömmlichen Strukturen.
So werden unter anderem keine Gebühren oder Werbeeinnahmen erzielt, sondern das Projekt finanziert sich lediglich aus der Wertsteigerung der Kryptowährung Ripple (XRP).
Hierfür wurden bei der Veröffentlichung 25 Milliarden XRP für das Unternehmen einbehalten. Seit 2014 zählt auch der ehemalige deutsche Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg zu den Beratern bei Ripple Labs.
Wie funktioniert Ripple (XRP)?
Die Kryptowährung Ripple (XRP) basiert auf einem Open-Source-Protokoll, welches als Zahlungsnetzwerk dient.
Das Ripple-Netzwerk soll in seiner vollständigen Form sowohl ein Peer-To-Peer-Zahlungsverfahren, als auch einen Devisenmarkt darstellen. Darin können alle beliebigen Währungen digital abgebildet und versendet werden.
„Die Open-Source-Entwicklerplattform von Ripple ermöglicht es Entwicklern und Unternehmern, reale Zahlungslösungen auf dem XRP-Ledger zu erstellen.“ – Ripple Website
Wie die meisten Kryptowährungen nutzt Ripple die sogenannte Distributed-Ledger-Technologie. Dabei sind Datenbanken so verteilt, dass alle Teilnehmer durchgehend die Richtigkeit der Datensätze prüfen. Dadurch ist eine Manipulation ausgeschlossen und das System gilt als fälschungssicher.
Was ist das RippleNet?
In diesem Netzwerk stellt der XRP-Coin das fundamentale Zahlungsmittel dar. Transaktionen können zwar in allen Währungen erfolgen, jedoch ist XRP für die Durchführung immer notwendig.
Sie dient beispielsweise als Schutz vor Spam-Attacken, welche das Netzwerk schädigen könnten. Bei jeder Transaktion wird ein bestimmter Betrag XRP (mindestens 0,00001 XRP) verbraucht und anschließend zerstört. Dadurch sind einzelne Überweisungen zwar günstig, Spam-Transaktionen sind jedoch mit steigender Anzahl immer teurer.
Derzeit wickelt das Ripple-System etwa 1.500 Transaktionen pro Sekunde ab, jedoch lässt sich die Anzahl auf bis zu 50.000 Transaktionen skalieren.
Dies entspricht in etwa dem gleichen Durchsatz wie Visa, einem der größten Zahlungsabwicklern der Welt. Die Transaktion dauert dabei etwa vier Sekunden, wodurch Ripple zu den schnellsten Zahlungsnetzwerken weltweit zählt.
Da das Protokoll hinter der Kryptowährung XRP Open Source ist, läuft das Netzwerk unabhängig von Ripple Labs. Dadurch existiert der Coin XRP auch weiterhin, falls das Unternehmen den Betrieb einstellen sollte.
Wo wird Ripple eingesetzt?
Ripple Labs bietet seine Produkte für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr an. Zu den Kunden gehören sowohl Banken und Unternehmen als auch Privatpersonen.
Im Jahr 2018 gab etwa die spanische Großbank Santander bekannt, zwischen den Ländern Spanien, Großbritannien, Polen und Brasilien Ripple für Transaktionen einsetzen zu wollen.
Der bereitgestellte Dienst One Pay FX zählt dabei zu den ersten Anwendungen, welche das Ripple-Netzwerk nutzen.
„Unsere Innovation ist immer kundenorientiert. Ripple hilft uns, die von unseren Kunden erhobenen Probleme der Geschwindigkeit und Transparenz bei internationalen Zahlungen direkt anzugehen und den Geldtransfer ins Ausland zu verbessern.“ – Cedric Menager, CEO von One Pay FX
Ripple Labs als Dienstleister für Banken
Zudem bestehen bereits zahlreiche Kooperationen mit namhaften Banken und Unternehmen. Darunter befinden sich unter anderem die Bank of America, American Express und Uni Credit.
Eine vollständige Übersicht über die aktuellen Partnerschaften findet sich auf der Webseite von Ripple.
Mittlerweile bietet Ripple Labs seine Dienstleistungen zusammengefasst über das Ripple Net an. Darin sind alle Funktionen der bisherigen Produkte xRapid, xCurrent und xVia integriert.
„RippleNet macht es einfacher denn je, ein leistungsstarkes Zahlungsgeschäft zu betreiben.“ – Ripple Website
Welche Produkte bietet Ripple an?
Unter dem neuen Namen „On Demand Liquidity“ stellt xRapid Liquidität für den internationalen Zahlungsverkehr bereit. Auslandsüberweisungen nehmen oft hohe Wechselgebühren in Anspruch und dauern zudem sehr lange.
Durch das RippleNet haben Banken die Möglichkeit, zu geringen Gebühren Transaktionen nahezu in Echtzeit zu tätigen. Als Zahlungsmittel kommt dabei auch der XRP-Coin zum Einsatz, jedoch können Transaktionen in verschiedenen Währungen erfolgen.
Durch xCurrent bietet Ripple Labs eine vollumfängliche Plattform für den standardisierten Zahlungsablauf.
Durch das Interledger Protocol (ILP) können Banken besonders einfach Zahlungen mit anderen Banken austauschen, welche ebenfalls xCurrent verwenden.
Es handelt sich somit um eine Infrastruktur, welche speziell für Transaktionen zwischen Banken gedacht ist. Das System besteht dabei aus vier wesentlichen Elementen, nämlich einem Messenger, dem Validator, dem ILP Ledger und dem FX Ticker.
Um Netzwerke außerhalb von RippleNet in das System zu integrieren, dient das Interface xVia. Dadurch können mittels API Zahlungsfunktionen anderer Anbieter auf der Blockchain stattfinden.
Dies erleichtert die Abwicklung und Kommunikation zwischen den Teilnehmern und ermöglicht eine bessere Zusammenarbeit.
Der XRP-Coin in der Übersicht
XRP dient als das grundlegende Zahlungsmittel im RippleNet und ist daher für das Netzwerk essenziell.
Dadurch entsteht eine Nachfrage bei den Nutzern, welche sich schlussendlich auch im Kurs widerspiegelt. Viele Investoren spekulieren darauf, dass mit steigender Adoption auch der Wert des Coins steigt.
Der Coin ist dabei auf fast allen seriösen Handelsplattformen für Kryptowährungen verfügbar. Wer Ripple (XRP) kaufen möchte, sollte zuvor einige Grundregeln zum Investieren in digitale Assets beachten.
Wie viele XRP gibt es?
Bei der Entstehung des Coins wurden 100 Milliarden Einheiten erstellt. Dies stellt die maximale Umlaufversorgung dar und diese kann nachträglich nicht geändert werden.
Aktuell befinden sich davon etwa 46 Milliarden in Umlauf. Es handelt sich im Gegensatz zu herkömmlichen FIAT-Währungen um eine deflationäre Währung, da jede Transaktion XRP dauerhaft aus dem Verkehr nimmt.
Daraus folgt langfristig eine Abnahme der maximalen Umlaufversorgung.
Ripple Labs selbst erzielt seine Gewinne lediglich aus Kurssteigerungen des Ripple-Coins. Hierfür wurden bei der Schaffung 25 Milliarden XRP an das Unternehmen ausgeschüttet.
Diese dienen dazu, um das Unternehmen zu finanzieren und werden daher in regelmäßigen Abständen auf dem freien Markt veräußert.
Wie hoch ist der XRP Kurs?
Die aktuelle Marktkapitalisierung befindet sich bei etwa 30 Milliarden US-Dollar. Dadurch zählt Ripple (XRP) zu den führenden Kryptowährungen und belegt derzeit Platz sechs nach Marktkapitalisierung.
Ripple verfügt somit über einen Anteil von 1,92 Prozent am gesamten Kryptomarkt. Die Marktkapitalisierung in Relation entspricht etwa 4 Prozent von Bitcoin und 11 Prozent von Ethereum.
Der Kurs resultiert aus der Gleichung: Kurs = Marktkapitalisierung / Umlaufmenge
Dies ergibt folgende Gleichung für den XRP-Kurs: 30 Milliarden US-Dollar / 46 Milliarden US-Dollar = 0,65 US-Dollar.
Der Kurs gemessen in Bitcoin beträgt circa 0,00001694 BTC.
XRP News: Welchen Einfluss hat das Gerichtsverfahren gegen Ripple Labs?
Seit Dezember 2020 muss sich das Unternehmen Ripple Labs einer Klage der Securities and Exchange Commission (SEC) stellen. Die US-amerikanische Börsenaufsicht hatte beanstandet, dass der XRP-Coin als ein Wertpapier veröffentlicht wurde, ohne dies vorher gekennzeichnet zu haben.
Der Fall gilt als wegweisend und könnte sich entscheidend auf die Entwicklung und Veröffentlichung von Kryptowährungen auswirken.
Während die SEC andere Kryptowährungen wie Ethereum und Bitcoin nicht als Sicherheit einstuft, könnte dies bei XRP anders ausfallen. Da ein Unternehmen aktiv hinter der Ausgabe der Währung steht, hätte dies eindeutig gekennzeichnet werden müssen.
Sollte das Urteil nachteilig für Ripple Labs ausgehen, so würde dies auch bei zahlreichen anderen Kryptowährungen zutreffen und ein ähnliches Urteil zur Folge haben.
Ripple (XRP) Prognose und Potenzial
Ripple Labs zählt trotz seines jungen Alters bereits zu den größten Unternehmen weltweit, welche den internationalen Zahlungsverkehr optimieren möchten.
Der Fokus auf Blockchain und DLT-Anwendungen spielt dabei eine wichtige Rolle und verschafft dem Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal.
Bislang gelten digitale Währungen als äußerst jung und riskant, bergen jedoch ein enormes Potenzial in verschiedenen Branchen.
Auch Zentralbanken haben zunehmend Stellung zu digitalen Währungen bezogen. Durch sogenannte Central Bank Digital Currencies (CBDC) sollen herkömmliche Währungen wie Euro und US-Dollar in digitaler Form entstehen.
Ripple Labs eignet sich hier als ein Dienstleister, welcher durch seine Infrastruktur und Partnerschaften beste Voraussetzungen für die Schaffung von CBDCs bietet.
Besonders Zielgruppen ohne Zugang zum bisherigen Finanzsystem profitieren von neuen Technologien wie dem RippleNet.
Bislang waren (internationale) Transaktionen ohne ein Bankkonto nur schwer umzusetzen, zudem fallen hohe Gebühren hierfür an.
Fortan lassen sich diese Barrieren umgehen, da jeder Nutzer die volle Kontrolle über seine Finanzen mittels Smartphone erlangen kann.