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[Wissen] Bitcoin als Zahlungsmittel im Alltag

Geschätzte Lesezeit: 6 Min.

Bitcoin als Zahlungsmittel 

Bitcoin wird oft als Investitionsgut gesehen und nicht so oft als Zahlungsmittel. Doch auch zu diesem Zweck ist Bitcoin, die Kryptowährung mit der höchsten Marktkapitalisierung, durchaus geeignet.

Bereits in den Anfangszeiten war es üblich, sich mit Bitcoin eine Pizza zu bestellen. Während die Leute das heutzutage oftmals bereuen, ist die Anzahl der Möglichkeiten, Sachen mit Bitcoin zu erwerben, immens angestiegen. 

In diesem Artikel zeigen wir Dir, warum Bitcoin sich generell als Zahlungsmittel eignet, welche Unternehmen Bitcoin investieren und wie relevante Statistiken in diesem Kontext aussehen.

Dabei vergleichen wir insbesondere Bitcoin mit anderen Zahlungssystemen wie VISA und Mastercard.

Warum sich Bitcoin als Zahlungsmittel eignet

Autonomie

Der primäre Vorteil von Kryptowährungen wie Bitcoin ist die Autonomie, die sie bieten. Digitale Währungen erlauben Benutzern mehr Autonomie über ihr eigenes Geld als Fiat-Währungen.

Die Benutzer können bestimmen, wie sie ihr Geld ausgeben, ohne mit einer zwischengeschalteten Behörde wie einer Bank oder Regierung zu tun zu haben.

Diskretion

Bitcoin-Käufe sind diskret. Wenn ein Benutzer seine Bitcoin-Transaktionen nicht freiwillig veröffentlicht, werden seine Käufe nie mit seiner persönlichen Identität in Verbindung gebracht, ähnlich wie reine Bargeldkäufe, und können nicht leicht zu ihm zurückverfolgt werden.

Tatsächlich ändert sich die Bitcoin-Adresse, die für Käufe generiert wird, mit jeder Transaktion. Das heißt nicht, dass Bitcoin-Transaktionen wirklich anonym oder völlig unauffindbar sind, aber sie sind viel weniger leicht mit der persönlichen Identität zu verbinden als andere, traditionelle Zahlungsformen.

Peer-to-Peer-Fokus

Das Bitcoin-Zahlungssystem ist ein reines Peer-to-Peer-Zahlungssystem, was bedeutet, dass die Benutzer in der Lage sind, Zahlungen an jeden im Netzwerk auf der ganzen Welt zu senden und zu empfangen, ohne die Genehmigung einer externen Quelle oder Behörde zu benötigen. So können auch internationale Rechnungen unkompliziert abgewickelt werden.

Niedrige Gebühren

Standardüberweisungen und Käufe im Ausland sind in der Regel mit Gebühren und Umtauschkosten verbunden. Da es bei Bitcoin-Transaktionen keine zwischengeschalteten Institutionen oder staatliche Beteiligung gibt, werden die Kosten für die Abwicklung sehr niedrig gehalten. 

Auch andere Gebühren, die man bei einem herkömmlichen Konto bezahlen müsste, fallen weg. Dies bedeutet unter anderem keine Gebühren für Kontoführung oder Mindestguthaben, keine Überziehungsgebühren und keine Gebühren für die Rückgabe von Einzahlungen.

Mobile Zahlungen

Wie bei vielen Online-Zahlungssystemen können Bitcoin-Nutzer mit ihren Coins überall dort bezahlen, wo sie einen Internetzugang haben. Das bedeutet, dass die Käufer nie zu einer Bank oder einem Geschäft müssen, um ein Produkt zu kaufen.

Im Gegensatz zu Online-Zahlungen mit US-Bankkonten oder Kreditkarten sind auch persönliche Informationen nicht erforderlich, um eine Transaktion abzuschließen.

Zugänglichkeit

Da Benutzer in der Lage sind, Bitcoins nur mit einem Smartphone oder Computer zu senden und zu empfangen, ist Bitcoin theoretisch für Benutzergruppen ohne Zugang zu traditionellen Banksystemen, Kreditkarten und anderen Zahlungsmitteln verfügbar. Daher auch der bekannte Slogan „bank the unbanked.“

Unternehmen, die Bitcoin als Zahlungsmittel anbieten

Microsoft

Microsoft ist eines der ersten großen Technologie-Unternehmen, das Bitcoin seit 2014 als offizielles Zahlungsmittel für einige seiner Produkte akzeptiert.

Durch das Einzahlen von Bitcoin auf Dein Microsoft-Konto kannst Du alles von Windows 10-Lizenzen bis zu Spielen, Filmen und Anwendungen in den Geschäften kaufen.

Microsoft hatte die Annahme von Bitcoin wegen der damit verbundenen Volatilität vorübergehend eingestellt, aber später wieder damit begonnen, sie als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

Overstock

Overstock war einer der ersten großen Online-Händler, der bereits 2014 begann, Bitcoin als Zahlungsmittel für seine Produkte zu akzeptieren.

Der Online-Shop ermöglicht es seinen Kunden, für eine Vielzahl von Produkten mit Bitcoin zu bezahlen, angefangen von Elektronikgeräten wie Fernsehern und Laptops oder Computern bis zu Produkten für den Haushalt.

Besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass Overstock nicht nur Bitcoin, sondern alle wichtigen Kryptowährungen unterstützt. Dazu gehören Ethereum, Litecoin, Dash und Monero.

Diejenigen, die mit digitalen Assets bezahlen möchten, können dies tun, indem sie ihre bevorzugte Währung auswählen, um den Kauf abzuschließen.

Sobald die Zahlung gesendet ist, wird das Zahlungssystem, das das Unternehmen verwendet, die entsprechende Währung in Bitcoin umrechnen und den Kauf abschließen. 

Expedia

Auch die nächste Reise kann mit Bitcoin bezahlt werden. Expedia ist eine der weltweit größten Online-Reiseagenturen und akzeptiert Bitcoin als Zahlungsmittel seit 2014.

Expedia hat sich mit Coinbase zusammengetan, um diese neue Zahlungsoption zu implementieren, die sich in den letzten Jahren als erfolgreich erwiesen hat.  Leider wird die Bitcoin-Zahlung derzeit nur für Hotelbuchungen akzeptiert, nicht für Flüge.

eGifter

eGifter ist ein Online-Dienst, der es Dir ermöglicht, Deine Bitcoin zu verwenden, um Geschenkkarten von Shops zu kaufen, die keine Bitcoin direkt akzeptieren, wie Amazon, JCPenny, Sephora, Home Depot, Kohl’s und viele andere.

Mit diesen Geschenkkarten kann man dann in den genannten Läden bezahlen. Genau wie Expedia und Overstock ist auch eGifter ein Partner von Coinbase. 

Shopify 

Shopify ist eine weltbekannte E-Commerce-Plattform, die es Händlern ermöglicht, ihre eigenen Online-Shops einzurichten und Waren in ähnlicher Weise zu verkaufen wie auf Amazon und eBay.

Im Jahr 2013 erhielten alle Shopify-Händler die Option, Bitcoin-Zahlungen mithilfe eines Dienstes namens BitPay zu akzeptieren.

Theoretisch kann man mit Bitcoin auf der Website von Shopify selbst nichts kaufen, da ihre SaaS-Plattform keine Kryptowährungen akzeptiert. Diese Option steht nur Händlern zur Verfügung, die die Shopify-Plattform mit Diensten wie Coinbase Commerce nutzen.

CheapAir

CheapAir ist ein amerikanischer Flugbuchungsservice, der es Dir ermöglicht, Flüge mit einer Vielzahl von Kryptowährungen, einschließlich Bitcoin, zu bezahlen.

Der Service ermöglicht es, sowohl Inlands- als auch internationale Flugbuchungen vorzunehmen. Um die Vorteile des Bitcoin-Zahlungssystems von CheapAir nutzen zu können, benötigst Du einen Coinbase Account.

Bitcoin Debitkarten

Bitcoin-Debitkarten sind meist Prepaid-Debitkarten, die es Dir ermöglichen, Deine Karte mit BTC aufzuladen, die dann in Fiat (USD, EUR, GBP usw.) umgewandelt werden, damit Käufe getätigt werden können.

Einige solcher Bitcoin-Debitkarten wandeln Bitcoin-Einzahlungen direkt in FIAT um, bei anderen, wie Bitwala, hat man eine integrierte Bitcoin Wallet.

Möchte man etwas mit Bitcoin bezahlen, muss man vorher Bitcoin verkaufen, um genügend FIAT zur Verfügung zu haben.

Unabhängig davon, wie sie funktioniert, kann eine Bitcoin-Debitkarte für alltägliche Einkäufe und Zahlungen verwendet werden, da sie mit VISA und/oder MasterCard verbunden ist.

Somit kann man überall dort mit Bitcoin bezahlen, wo man ansonsten auch mit seiner regulären Kreditkarte bezahlen kann.

Bitcoin-Debitkarten sind optisch mit regulären Karten identisch und werden mit den folgenden aufgedruckten Informationen geliefert:

  • Name des Karteninhabers
  • Kartennummer
  • Verfallsdatum
  • CVV/CVC-Nummer 
  • Name der ausgebenden Firma
  • Name des Prozessors – VISA oder MasterCard

Benutzt werden können die Bitcoin Debitkarten auf der ganzen Welt und nicht nur in Deinem Heimatland. Überall dort, wo Du auch mit VISA oder Mastercard bezahlen kannst. 

Bitcoin als Zahlungsmittel – Was sagen die Statistiken?

Bitcoin existiert nun seit über 13 Jahren und konnte in dieser Zeit ein beachtliches Transaktionsvolumen aufbauen. Dies reicht zwar noch nicht ganz an Branchengrößen wie VISA, Mastercard oder Paypal heran, kann sich aber durchaus sehen lassen.

Zu bedenken ist dabei, dass der Anteil für tatsächliche Zahlungen von Retail-Kunden sehr wahrscheinlich ziemlich klein ist. Trotzdem möchten wir hier einmal auf einige Kennzahlen und Statistiken im Zusammenhang mit Bitcoin als Zahlungsmittel eingehen. 

Eine bedeutungsvolle Statistik ist die der Volatilität. Der Bitcoin-Kurs schwankt sehr stark, was zunächst ein Nachteil für ein Zahlungsmittel ist.

Die durchschnittliche tägliche Volatilität von Bitcoin betrug im Jahr 2018 mehr als 6 %. Das ist fast dreimal so hoch ist wie die Volatilität der Konkurrenz.

Interessant wird es, wenn wir uns andere Kennzahlen von Zahlungsdienstleistern anschauen: 

bitcoin payments
Source: datalight.me

Mit 81 Millionen Transaktionen im Jahr 2018 ist Bitcoin noch weit abgeschlagen von Visa, Mastercard und Paypal. Spitzenreiter VISA kommt auf ganze 124 Milliarden Transaktionen. Auch Mastercard und Paypal liegen im zweistelligen Milliarden-Bereich.

payment volumes
Source: datalight.me

Auch bei den Transaktionsvolumen haben die anderen Zahlungsdienstleister, VISA und Mastercard, noch die Nase vorn. Doch mit 3,4 Billionen US-Dollar liegt Bitcoin immerhin vor Paypal. VISA und Mastercard kamen 2018 auf 11,2 bzw. 5,9 Billionen US-Dollar.

Fazit: Bitcoin muss sich als Zahlungsmittel erst noch beweisen

Bitcoin muss sich als Zahlungsmittel erst noch beweisen. Damit weitere Zahlungsmöglichkeiten etabliert werden, müsste sich die Bereitschaft der Nutzer, Bitcoin auch für Zahlungen einzusetzen, noch weiter erhöhen.

Ein weiteres spannendes Feld sind in diesem Kontext auch Micropayments, die künftig über das Bitcoin Lightning Network abgewickelt werden könnten. Doch in den jetzigen wirtschaftlichen Zeiten ist es schwierig, dahingehend Prognosen anzustellen.



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