UMA stößt nach Rallye YFI vom Thron – Kurszuwachs von 300 %

Überblick: 

  • Universal Market Access ist eine DeFi-Plattform mit einem völlig neuen Ansatz
  • Kurzzeitig war UMA das stärkste DeFi-Projekt auf Ethereum-Basis
  • So ist der aktuelle Stand im DeFi-Sektor

Die dezentrale Finanzplattform UMA (Universal Market Access) ist ein quelloffenes Projekt und bringt synthetische Vermögenswerte auf die Blockchain. UMA ermöglicht Anwendern eigene Finanzprodukte zu erstellen und unterscheidet sich somit zu vielen anderen Projekten in dem Sektor. Zwischen August und September 2020 sorgte UMA für Furore und erregte mit einem Kurszuwachs von fast 300 Prozent innerhalb weniger Tage großes Aufsehen.

Da wird es Zeit, sich das neue Projekt genauer anzuschauen und zu prüfen, ob der Hype gerechtfertigt ist. Zudem blicken wir auf den aktuellen Stand im DeFi-Sektor, der an diesem Wochenende auf eine kleine Talfahrt ging.

UMA und sein Platz in der DeFi-Welt

Die Entwickler hinter Universal Market Access sehen ihr Projekt nach eigener Aussage eher als Infrastruktur und weniger als klassische DeFi-Anwendung. Die Plattform bringt DeFi-Technologien und klassische Oracles zusammen, da diese unabdingbar für eine vollumfängliche Umgebung für dezentrale Finanzdienstleistungen sind. Ziel ist es, synthetische Derivate schnell und effizient auf Basis der Ethereum-Blockchain zu entwickeln. Dabei liegt der Fokus auf den sogenannten „preislosen“ Finanzverträgen. Das ist ein neues Konzept, welches völlig ohne die sonst häufig verwendeten Preis-Feeds auskommt. Die Besicherung der Verträge erfolgt ausschließlich durch wirtschaftliche Anreize. Und auch für das von anderen Projekten aus dem DeFi-Sektor bekannte Problem der Manipulationen an den Oracles hat UMA eine innovative Antwort.

UMA setzt im Bereich der Oracles auf einen Ansatz, der Manipulationen schlicht nicht lohnenswert macht. Die Kosten für eine Manipulation eines Oracles sind in diesem Szenario immer höher als ein möglicher Gewinn nach einer erfolgreichen Korruption. Dieses Konzept basiert auf der bekannten Spieltheorie. Im Gegensatz zu vielen anderen DeFi-Anwendungen, wie zum Beispiel das derzeit sehr bekannte Projekte Yearn.finance, bietet UMA nicht das fertige Produkt, sondern viel mehr die Plattform für neue Produkte. UMA bietet beispielsweise die Möglichkeit, ganz einfach Staking-Funktionalitäten in neuen Finanzanwendungen zu implementieren. Aus diesem Grund konnte Universal Market Access so schnell seinen Platz im DeFi-Sektor finden und schnelle Erfolge feiern.

Derzeit kann man UMA auf folgenden Börsen kaufen und handeln:

  • OKex
  • Bilaxy
  • Gate
  • Uniswap

UMA kickt YFI vom Thron

Anfang September war es dann so weit: UMA konnte den Governance Token YFI von Yearn.finance von Platz 1 der nach Marktkapitalisierung größten DeFi Token auf Ethereum-Basis stoßen. Das lag sicherlich auch daran, dass UMA den rentabelsten Pool für SushiSwap, beziehungsweise den Governance Token SUSHI, bot. SUSHI legte etwa zeitgleich einen ebenfalls starken Run hin, der das Interesse an UMA nur noch vergrößerte. Mittlerweile hat sich das Bild ein wenig gewandelt, jedoch hält sich UMA weiterhin in den Top 5 der nach Marktkapitalisierung größten DeFi Token. Inzwischen konnte YFI allerdings wieder Boden gut machen und seinen Platz zurückerobern.

Derzeit vereinnahmt UMA eine Marktkapitalisierung von etwa 590 Millionen US-Dollar. Yearn.finance liegt mit 614 Millionen US-Dollar jedoch nur unweit davon entfernt auf Platz 3. Den zweiten Platz sichert sich mit 642 Millionen US-Dollar Aave. Bis zur Nummer 1, der Smart-Contract-Plattform Chainlink, fehlt jedoch noch ein gutes Stück. Mit einer Marktkapitalisierung von 3,4 Milliarden US-Dollar scheint das Projekt uneinholbar. UMA musste sich zum aktuellen Wochenende jedoch mit Kursverlusten plagen. Wie der gesamte Markt büßte auch UMA Verluste im zweistelligen Prozentbereich ein und versank in roten Zahlen.

Aktueller Stand im DeFi-Sektor

Doch nicht nur die Marktkapitalisierung ist für ein aktuelles Bild des DeFi-Sektors relevant. Auch das gebundene Kapital, welches von den Marktbeobachtern von DeFi Pulse zusammengefasst wird, zeigt am Wochenende ein stagnierendes bis negatives Bild. Der zuletzt starke Anstieg, der in Milliardenschritten das gebundene Kapital in die Höhe schießen ließ, scheint derzeit erst einmal gestoppt worden zu sein. Nachdem zuletzt die Marke von 9 Milliarden US-Dollar geknackt wurde, folge ein Einbruch um 20 Prozent. An der Verteilung des gebundenen Kapitals hat sich leicht etwas geändert. Derzeit dominiert Aave mit 1,29 Milliarden US-Dollar an gebundenem Kapital, gefolgt von drei weiteren DeFi-Projekten mit Werten im neunstelligen Bereich. Nach wie vor ist ein Großteil des gesamten Kapitals auf wenige, wenn auch starke, Projekte verteilt.

UMA - Defi Pulse
Gebundenes Kapital im DeFi-Sektor (Quelle)

Zusammenfassung: UMA ist mehr als das nächste „0815“-Defi-Projekt

Universal Market Access – kurz UMA – soll es Entwicklern ermöglichen, auf einer zentralen Plattform dezentrale Finanzverträge anzulegen und Funktionen wie das Staking einer Kryptowährung einzubauen. Das Besondere an der Plattform ist die Möglichkeit, „preislose“ Verträge anzulegen und Vermögenswerte wie Aktien oder Futures abzubilden. Die dazu benötigten Oracles sind gemäß einem besonderen Konzept gegen Manipulationen geschützt.

Dieser Ansatz macht Universal Market Access in dem DeFi-Sektor zu etwas Einzigartigen. Während andere Projekte ein fertiges Produkt bieten, erlaubt UMA selbst die Erstellung eines Produkts. Kurzfristig konnte UMA für beachtenswerte Erfolge sorgen und Yearn.finance als größtes DeFi-Projekt auf Ethereum-Basis ablösen – wenn auch nur für einen kurzen Moment. Mit Spannung darf beobachtet werden, wie sich Universal Market Access nach der derzeitigen Negativphase präsentieren wird.

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Autor
Jens begleiteten Kryptowährungen und Blockchain bereits im Studium sowie jetzt im Berufsleben, u. a. als Autor für Ratgeberartikel aus dem Krypto-Space.


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