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Bitcoin Mining – Hashrate steigt rasant an

Die Hashrate ist ein wichtiger Indikator für die Rechenleistung innerhalb des Bitcoin-Netzwerks. Insbesondere aus sicherheitsrelevanter Sicht ist die Hashrate ein wichtiges Zeichen. Je mehr Rechenleistung im Netzwerk steckt, desto sicherer ist es gegen Angriffe von außerhalb. Nun wurde bekannt, dass sich die Hashrate in den vergangenen zwei Tagen um über 40 Prozent gesteigert hat. Derzeit ist das Netzwerk in der Lage 119 Terahashes pro Sekunde zu verarbeiten. Das wären in etwa 10 Billionen Berechnungen pro Sekunde.

Mining Hashrate: Steigerung um 42 Prozent innerhalb von 48 Stunden

Die Aktivität der Miner schien zuletzt stark angestiegen zu sein. Innerhalb kürzester Zeit wurde dem Bitcoin-Netzwerk eine Menge Rechenleistung zugeführt. Vor allem in der jüngeren Vergangenheit präsentierte sich die Hashrate äußerst wechselhaft. Anfang November schien sich die Rechenleistung im Netzwerk weitestgehend einzupendeln. Zuvor sank sie gegen Ende Oktober auf ein monatliches Rekordtief. Am 9. November haben die Experten von Coinwarz plötzlich einen größeren Anstieg registriert. Schlagartig stieg die Hashrate um 42 Prozent an. Tatsächlich gibt es dafür gleich mehrere potenzielle Erklärungen, welche vorwiegend die sehr aktiven Miner aus China betreffen.

Hastrate Bitcoin
Aktuelle Übersicht der BTC-Hashrate (Quelle)

Demnach ist der benannte Abschwung der Hashrate gegen Ende Oktober auf das Ende der Regenzeit zurückzuführen. Der interessante Umstand beschreibt die besonders günstigen Energiekosten, welche aus der effizienten Wasserkraft zu dieser Zeit resultieren. Viele Miner verlagern ihr Geschäft während der Regenzeit in die Provinz Sichuan. Nach Erfahrungen aus den letzten Jahren ziehen etwa 80 Prozent aller chinesischen Miner während dieser Zeit des Jahres nach Sichuan. Insgesamt stellt die chinesische Region etwa 54 Prozent der weltweiten Hashrate bereit. Oftmals lässt sich nach dem Ende der Regenzeit ein Abstieg der Hashrate registrieren. In diesem Jahr präsentierte sich der nachfolgende Anstieg jedoch deutlich signifikanter als in den vergangenen Jahren.

Auf und ab der Hashrate spiegelt Aktivität der Miner wider

Viele Analysten sehen in dem neuerlichen Anstieg ein klares Zeichen dafür, dass die Miner pünktlich zum Ende der Regenzeit die Provinz Sichuan verlassen und sich an einem neuen Ort niedergelassen haben. Viele Miner haben ihre Systeme in den großen Mining-Zentren in Xinjian oder im Inneren der Mongolei wieder in Betrieb genommen. Die Regenzeit ist eine für die professionellen Miner besonders lukrative Phase, welche mit hohen Gewinnen lockt. Die günstige Wasserkraft ermöglicht ein besonders effektives Schürfen neuer Blöcke. Dies haben nun auch die Erzeuger von Energie aus Wasserkraft erkannt und unternehmen eigene Versuche im Bereich des Minings von Kryptowährungen. So kündigte beispielsweise die russische Firma En+ Group, der weltweit größte Wasserkraftbetreiber im Privatsektor, dass sie eine eigene Mining-Sparte gründen wollen.

Der plötzliche Anstieg der Mining Hashrate bedeutet aber auch, dass sich die Difficulty erhöhen könnte. Demnach wird es schwieriger einen neuen Block zu minen. Insbesondere kleinere Miner könnten dadurch Probleme bekommen. Der Abstieg in Folge der Abwanderung Ende Oktober sorgte für die zwischenzeitlich zweitgrößte negative Veränderung der Mining Difficulty. Dies machte es auch kleineren Minern einfacher, durch das Schürfen neuer Blöcke an dem Block Reward beteiligt zu werden. Zwar sind Ausschläge nach oben im Bereich der Hashrate nicht selten und erfordern nicht automatisch eine sofortige Anpassung der Difficulty, dennoch scheint dieser Schritt nach der letztmaligen negativen Veränderung unabdingbar.

Bitcoin Mining zieht nach wie vor auch im privaten Sektor

Zweifellos beherrschen die riesigen chinesischen Mining-Pools das Bitcoin-Netzwerk. Dennoch gibt es nach wie vor eine große Anzahl von privaten Minern, welche ebenfalls von den ausgegebenen Provisionen profitieren wollen. Spätestens zu jedem Bitcoin Halving kommen Diskussionen auf, ob sich das Mining für Privatpersonen überhaupt noch lohnt. Nach jedem Halving verringert sich der mögliche Reward um 50 Prozent und zwingt private Miner zu einer Effizienzrechnung. Wer sich die teure Mining Hardware nicht leisten kann oder aufgrund hoher Energiekosten keinen Gewinn beim Schürfen erzielen kann, sollte sich mit den möglichen Alternativen befassen.

Eine dieser Alternativen wäre das Cloud Mining. Diese Form des Minings vermeidet die Anschaffung teurer Hardware. Die Unternehmen verfügen in der Regel einen Zugang zu besonders günstiger Energie, sodass die anfallenden Kosten besonders niedrig gehalten werden können. Beim Cloud Mining greift man über das Internet auf die leistungsstarken ASICS der Betreiber zu und kann diese automatisiert neue Blöcke schürfen lassen. Bei diesen Anbietern bucht man im Normalfall immer einen gewissen Teil an Hashrate ( = Rechenleistung).

Zusammenfassung: Hashrate im Bitcoin-Netzwerk steigt – Miner-Aktivität steigt

Als wichtige Kennzahl im Bitcoin-Netzwerk haben signifikante Veränderung an der Hashrate eine hohe Bedeutung. Der nun registrierte Anstieg ist laut vieler Experten auf das Ende der Regenzeit zurückzuführen. Viele Miner kehren nun in ihre Stammlokationen zurück, was zu einem zwischenzeitlichen Abstieg der Hashrate führte. Da die Miner nun wieder ihre Arbeit aufgenommen haben, stieg auch die Hashrate entsprechend an – wenngleich in einem höheren Anstieg als üblich.

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Autor
Jens Kerkmann
Jens interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.


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