Ist Bitcoin Geld? Eine Analyse

Überblick

  • Unterschiede zwischen Bitcoin und Fiatgeld
  • Worauf beruht der Wert klassischen Geldes?
  • Einschätzung des deutschen Bundesrates

Seitdem der Bitcoin 2008 das Licht der Welt erblickt hat, gab es Diskussion bezüglich dessen Status und wie man BTC einordnen soll.

Diese neuartige Kryptowährung war etwas noch nie vorher da gewesenes und es gibt bis heute noch ungeklärte Fragen.

Insbesondere die Frage, ob Bitcoin Geld sei, war auch bei den staatlichen Behörden Grund für Kontroverse. Daher wollen wir im Detail eruieren, ob Bitcoin denn tatsächlich Geld ist.

Was ist Bitcoin?

Zunächst einmal sollten wir genau klären, was Bitcoin an sich eigentlich dargestellt. BTC ist die weltweit erste Kryptowährung und hat auch derzeit eine führende Position inne.

Laut CoinMarketCap liegt die Marktkapitalisierung mittlerweile bei 140 Mrd. US-Dollar. Damit hat Bitcoin einen Marktanteil von rund 64 %.

Eine unbekannte Person unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto hat 2007 mit der Entwicklung von BTC begonnen. Ende 2008 wurde das Projekt dann publik.

Der Grundgedanke von Bitcoin ist es, durch ein dezentrales Netzwerk auf der Blockchain alle Transaktionen zu verzeichnen.

Die Nutzer sind dabei für die verantwortlich und es gibt keine zentrale Instanz, die darüber Kontrolle ausübt. Durch kryptographische Technik wird dabei gewährleistet, dass nur die tatsächlichen Eigentümer der Bitcoins vornehmen können.

Jede Transaktion wird dabei auf der Blockchain gespeichert und mit einer digitalen Signatur versehen. Da die Blockchain öffentlich ist, kann man auch jede Transaktion sehen.

Sogenannte Miner erzeugen darüber hinaus durch Bitcoin Mining neue Bitcoins. Dafür stellen sie ihre Rechenleistung bereit und werden mit Bitcoins entlohnt. Grundsätzlich hat jeder selbst auch die Möglichkeit, Bitcoin zu minen.

Ist Bitcoin Geld? Eine Analyse

Dadurch, dass es lediglich eine begrenzte Anzahl an Bitcoins gibt, wurden bereits früh Vergleiche zu dem US-Dollar und dessen Bindung an Gold gezogen.

Dadurch, dass der Dollar bereits seit 1971 nicht mehr an Gold gebunden ist, ist er seit dieser Zeit im Vergleich zu Bitcoin ein Fiatgeld geworden.

Das bedeutet, dass das Geld an sich praktisch keinen intrinsischen Wert hat, aber mittlerweile als Tauschmittel akzeptiert ist.

Auch der Euro basiert auf diesem Prinzip und hat lediglich dadurch einen Wert, weil die jeweiligen Regierungen ihm einen bestimmten Wert zusprechen.

Was ist Geld?

Als Geld bezeichnet man allgemein anerkannte Tausch- und Zahlungsmittel. Geld gibt es in unterschiedlichen Formen, darunter unter anderem Bargeld.

Laut Bundesgerichtshof ist Geld jedes vom Staat oder einer durch ihn ermächtigten Stelle als Wertträger beglaubigte, zum Umlauf im öffentlichen Verkehr bestimmtes Zahlungsmittel ohne Rücksicht auf einen allgemeinen Annahmezwang.

In erster Linie stellt die rechtliche Definition darauf ab, dass Geld

  • staatlich anerkannt ist
  • zum Umlauf im öffentlichen Verkehr fähig ist
  • einen beglaubigten Wert hat.

Diese drei grundlegenden Aspekte treffen auf den Euro zu. Hierbei darf jedoch nicht der Begriff des Geldes mit dem Begriff der Währung vertauscht werden.

Geld hat einen gewissen Wert, der staatlich festgelegt ist. Dieser bleibt meist über einen längeren Zeitraum konstant und dient als Tauschmittel.

Eine Währung hingegen bezeichnet das gesamte Geldwesen eines bestimmten Wirtschaftsraums und in Bezug auf den Wert kommt es oft zu kurzfristigen Kursschwankungen.

Ist Bitcoin Geld?

Um die Frage zu beantworten, ob Bitcoin Geld ist, muss man die gesetzlich gestellten Anforderungen mit den Eigenschaften von BTC vergleichen und kommt zu einem Ergebnis.

Ist Bitcoin Geld? Eine Analyse

Betrachtet man die drei oben aufgeführten Aspekte, kommt man eindeutig zu dem Schluss, dass Bitcoin kein Geld im eigentlichen Sinne sein kann.

Der Deutsche Bundestag stuft Kryptowährungen wie Bitcoin als digitales Zahlungsmittel ein, die anonyme Zahlungstransaktionen im Internet ermöglichen. Allerdings sind sie eben keine gesetzlichen Zahlungsmittel und dadurch kein Geld im klassischen Sinne.

Dass Bitcoin mittlerweile in der Lage ist, Zahlungen im öffentlichen Verkehr zu gewährleisten, dürfte außer Frage stehen.

Ursprünglich war Bitcoin nicht mehr als ein Nischenprojekt, womit man höchstens im Darknet Zahlungen tätigen konnte.

Heutzutage jedoch kann man auch problemlos legale Transaktionen durchführen und so beispielsweise bei Lieferdiensten schnell und unkompliziert Essen bestellen.

Fazit zu der Frage, ob Bitcoin Geld ist

Dass Bitcoin kein Geld ist, liegt vornehmlich an der fehlenden staatlichen Legitimation. Dadurch, dass der Staat weder Herausgeber ist, noch die zentrale Aufsichtsbehörde ist, spricht er Bitcoin den Status als Geld ab.

Um Bitcoin den Geldstatus anzuerkennen, gibt es zwei Möglichkeiten: Der Staat ändert die Definition als Geld oder erkennt Bitcoin an. Von diesen beiden Optionen erscheint die letztgenannte sicherlich wesentlich wahrscheinlicher.

Obwohl Bitcoin in den vergangenen zwölf Jahren rapide gewachsen ist und mittlerweile auch vielen Bürgern ein Begriff geworden ist, könnte dies jedoch noch lange dauern.

Insbesondere dadurch, dass der Staat darauf bedacht ist, die zentrale Instanz zu bleiben, dürfte noch ein langer Weg bevorstehen.

Ebenso machten bereits in jüngster Vergangenheit Gerüchte die Runde, dass verschiedene Regierungen an eigenen Kryptowährungen arbeiten. Ein Euro in Krypto-Form wäre entsprechend durchaus im Rahmen des Möglichen.

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Autor
Melvina ist seit 2020 Blockchain-Enthusiastin. Mit Leidenschaft für die Thematik schreibt und editiert sie texte für Coin-Ratgeber.de.


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