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[Wissen] Kann man mit Bitcoin noch reich werden?

Geschätzte Lesezeit: 7 Min.

Viele Menschen haben in den vergangenen Jahren bereits bereut, dass sie nicht schon eher in Bitcoin investiert haben. Die digitale, kryptographisch gesicherte Währung von Satoshi Nakamoto, gibt es nun schon seit über 10 Jahren.

Seitdem hat Bitcoin eine absurde Wertentwicklung hingelegt. Während man 2010 noch 10.000 BTC gegen eine Pizza tauschen konnte, wären dies auf dem Allzeithoch 200 Millionen US-Dollar gewesen. 

Viele haben das Gefühl, den ganzen Hype verpasst zu haben. Doch das ist nicht ganz richtig. Noch immer sind wir relativ früh dran, wenn wir beachten, wie wenige Menschen bisher in Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum investiert sind. 

In diesem Artikel widmen wir uns der Frage: Kann man mit Bitcoin noch reich werden? Dazu beleuchten wir verschiedene Aspekte, die beim Finden einer Antwort hilfreich sind. 

Historische Preisentwicklung von Bitcoin

Zunächst einmal betrachten wir die historische Preisentwicklung des Bitcoin. Die Historie nachzuvollziehen, ist wichtig, um den aktuellen Preis eines Assets besser einordnen zu können.

2013: Die Anfänge der Preisexplosion von Bitcoin

 

bitcoin2013

Bitcoin hat 2013 begonnen, wirklich abzuheben und zu dem performantesten Asset des Jahrzehnts und sogar aller Zeiten zu werden.

Bitcoin begann das Jahr bei einem Kurs von etwa 13,50 US-Dollar pro Bitcoin. Anfang April 2013 lag der Preis kurzzeitig bei über 220 US-Dollar, bevor er bis Mitte April wieder auf etwa 70 Dollar zurückfiel. 

Im Oktober und November 2013 begann sich der Bitcoin-Kurs zu erholen. Anfang Oktober wurde die Kryptowährung bei etwa 100 US-Dollar gehandelt.

Bis Ende Oktober erreichte sie etwa 195 US-Dollar. Im November stieg der Preis von etwa 200 US-Dollar auf über 1.120 US-Dollar zum Monatsende.

Die Erholung wurde durch den Markteintritt neuer Bitcoin-Börsen und Miner in China verursacht. In dieser Zeit war auch die Mt. Gox-Börse noch in Betrieb und wickelte 70 % aller Bitcoin Transaktionen ab.

Hohe Volatilität & Mt. Gox – Das Bitcoin-Desaster

Nach Erreichen dieser Höchststände begann der Preis sehr volatil zu werden. Gerüchte über mangelnde finanzielle Mittel bei der Mt. Gox-Börse beunruhigten den Markt immer mehr und die Kunden der hatten Probleme, ihre Gelder von der Börse abzuheben.

Der Preis erreichte am 4. Dezember 2013 ein Hoch von 1.230 US-Dollar. Dieser sank bis zum 7. Dezember auf etwa 750 US-Dollar, was einem Rückgang von etwa 39 % innerhalb weniger Tage entspricht.

Der Handel stabilisierte sich bis zu einem gewissen Grad auf etwa 920 US-Dollar im Januar 2014. Es gab jedoch Anfang Februar einen weiteren großen Absturz, etwa zu der Zeit, als die Mt. Gox-Börse in Japan Konkurs anmelden musste.

Bitcoin wurde am 4. Februar bei etwa 911 US-Dollar gehandelt, aber bis zum 16. Februar fiel er bis auf 260 US-Dollar ab. Dies ist ein Rückgang von etwa 71 %. Bis März 2014 erholte sich der Preis etwas und wurde bei etwa 620 $ gehandelt.

2014 – 2016: Die große Akkumulationsphase

bitcoin chart

Mitte Juli 2014 wurde Bitcoin bei etwa 600 US-Dollar gehandelt. Anfang 2015 fiel sie erneut, auf etwa 315 US-Dollar. Im Sommer 2015 stabilisierte sich der Preis bis zu einem gewissen Grad. Anfang November kam es jedoch zu einem weiteren massiven Anstieg.

Die Währung stieg von etwa 275 US-Dollar am 23. Oktober auf etwa 460 US-Dollar am 4. November auf bestimmten Börsen. Bis 2016 stieg Bitcoin stetig an und durchbrach Anfang 2017 die 1.000 $-Marke.

2017 – heute: Hochmut kommt vor dem Fall

Im Herbst 2017 begann der Preis für Bitcoin zu steigen, zu steigen und zu steigen –  es schien, als könnte nichts das „digitale Gold“ aufhalten und eine Barriere nach der anderen wurde durchbrochen. Im Oktober durchbrach Bitcoin 5.000 US-Dollar und verdoppelte sich im November wieder auf 10.000US-Dollar.

Dezember 2017 erreichte der Preis für eine Bitcoin dann fast 20.000 $. Mehrere Kommentatoren und Kritiker nannten dies eine Blase, wobei viele Vergleiche mit der niederländischen Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts fielen.

Tatsächlich fiel der Preis für eine Bitcoin nur wenige Wochen später rapide und fiel bis April 2018 auf unter 7.000 US-Dollar und bis November 2018 auf unter 3.500 US-Dollar.

Im Jahr 2019 erlebte Bitcoin einen erneuten Anstieg des Preises und des Volumens, der in mehreren Schritten bis auf etwa 14.000 US-Dollar anstieg, aktuell aber wieder unter 6.000 US-Dollar gehandelt wird.

Bitcoin Marktkapitalisierung: Ein Prognoseversuch

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Um das Potenzial des weiteren Wachstums von Bitcoin einzuordnen, ist die Marktkapitalisierung die wohl wichtigste Metrik überhaupt.

Aktuell liegt sie bei 122 Milliarden US-Dollar, bei einem Preis von 6693 US-Dollar/Bitcoin und einer Umlaufversorgung von 18.284.350 Bitcoin.

Bei einem dreistelligen Milliardenbetrag signalisiert uns unser menschliches Gehirn zunächst einmal, dass es sich dabei um eine absurd große Zahl handelt. Die wenigsten Menschen können mit ihr etwas anfangen und sie in Relation setzen. 

Um zu begreifen, wie gering diese Marktkapitalisierung für ein Asset ist, müssen wir auf die traditionellen Finanz- und Rohstoff-Märkte blicken. Bitcoin wird gerne als digitales Gold bezeichnet, daher bietet sich der Edelmetall-Bruder als erster Vergleichskandidat an. 

Verschiedene Quellen schätzen die Marktkapitalisierung des Goldmarkts auf elf Trillionen US-Dollar. Dies entspricht dem 90-fachen der Bitcoin Marktkapitalisierung. Anders formuliert, würden 10 % der Gold-Marktkapitalisierung ihren Weg zu Bitcoin finden, würde sich der Preis um das Neunfache steigern.

Rechnet man hypothetisch 100 % auf die sich derzeit im Umlauf befindenden Bitcoin, kommt man auf einen Preis von 601.607 US-Dollar.

Neben Edelmetallen gibt es natürlich noch andere Asset-Klassen, denen Bitcoin langfristig etwas das Wasser abgraben könnte. Dazu zählen: 

  • Globale Aktienmärkte: Die Marktkapitalisierung der Börsen in den fünf größten Industrienationen liegt bei ca. 50 Trillionen US-Dollar. Die Firma Apple verlor 2020 in einem Monat über 30 % an Kurswert, was die Marktkapitalisierung um 400 – 500 Milliarden US-Dollar schrumpfen ließ – ein Vielfaches der Bitcoin Marktkapitalisierung. Wenn Bitcoin sich als Asset behaupten kann, werden auch viele Aktien-Anleger ein Teil ihrer Investitionen umschichten, was enormes Wachstumspotenzial für Bitcoin bedeutet. 
  • Sparguthaben: Weltweit gibt es riesige Summen an Sparguthaben. Allein in Deutschland betrugen die Sparguthaben der Bevölkerung im Januar 2019 rund 6 Billionen Euro (6.000 Milliarden). 

Diese Vergleiche zeigen deutlich auf, wie klein der Markt für Bitcoin noch ist. Doch wie viele Menschen weltweit besitzen schon Bitcoin? 

Wie viele Menschen besitzen Bitcoin?

bitcoin distribution

Das Thema Bitcoin ist in den Medien derart präsent, dass man denken könnte, die meisten Menschen weltweit besitzen bereits Bitcoin.

Dass dem nicht so ist, zeigen verschiedene Statistiken. Es gibt ~30 Millionen Bitcoin Wallets, von denen 48,13 % lediglich zwischen 0 und 0.001 BTC enthalten. Lediglich 7,09 % der Wallets enthalten 0.1 – 1 BTC, 2,13 % mehr als 1 BTC.

Die Anzahl der Bitcoin Investoren ist also a.) noch sehr klein (30 Millionen Wallets im Vergleich zu 7 Milliarden Erdbewohnern) und b.) bereits mit mehr als 0.1 BTC gehört man zu den TOP 7 % der Bitcoin-Investoren.

Neue Technologien benötigen bekanntlich Zeit, um in der breiten Bevölkerung Anklang zu finden. Gleiches haben wir bereits früher mit dem Internet erlebt.

Während sich einige wenige, die sog. „Early Adopters“ der neuen Technologie hingeben, sie erkunden, in sie investieren, ist es den meisten anderen zu riskant.

Bitcoin existiert nun seit 10 Jahren und es kann gut und gerne nochmals 10 Jahre dauern, bis ein signifikant größerer Teil der Menschen insgesamt Bitcoin als Asset der Zukunft erkennt. 

Bitcoin Stock-to-Flow Model

stocktoflow btc

Wenn es um Preisprognosen von Bitcoin geht, darf das Stock-to-Flow-Modell natürlich nicht fehlen. Dies ist ein Modell, dass in der Finanzwelt bereits mehrfach Anwendung fand und jüngst von einem Twitter-User, PlanB, auf Bitcoin angewandt wurde. 

Das S2F-Modell gibt Auskunft über die Relation zwischen Bestand und jährlichem Zuwachs eines Assets. Je höher der Wert, desto „wertvoller“ das zugrunde liegende Asset. 

Verbrauchsgüter werden zerstört oder verbraucht und erhalten so ihren wirtschaftlichen Nutzen. Bei Investitionsgütern liegt der Nutzen in deren Besitz und dem späteren Weiterverkauf.

Deshalb decken die Lagerbestände einer Ware größtenteils nur den Verbrauch für einen kurzen Zeitraum ab. Gäbe es überhaupt keine Bestände, müsste das Angebot der Produktion und die Nachfrage genau dem Verbrauch entsprechen. 

Sind jedoch Bestände vorhanden, kann der Verbrauch ruhig die Produktion übersteigen. In der Regel sind sie gering, wodurch Preise bei Engpässen schnell steigen können.

Zwar wird auch Gold industriell verarbeitet, der Nutzen als „Wertspeicher“ übertrifft diesen Use Case jedoch bei Weitem. 

Gold hat einen Bestand von ca. 185.000 Tonnen, jährlich kommen rund 3.000 Tonnen hinzu. Das ergibt eine Inflationsrate von 1,6 %, das Stock2Flow-Verhältnis liegt bei 62 oder anders ausgedrückt: Um den Goldbestand zu verdoppeln, würde es 62 Jahre benötigen. 

Die Umlaufversorgung von Bitcoin liegt bei gut 18 Millionen Bitcoin und kommt bei dem aktuellen Block Reward auf einen S2F-Wert von 27. Dieser verdoppelt sich allerdings durch das kommende Bitcoin Halving.

Fazit: Bitcoin könnte das beste Investment aller Zeiten sein

Bitcoin könnte für Früheinsteiger das beste Investment aller Zeiten sein. Doch auch wenn du jetzt erst in Kryptowährungen einsteigst, kannst du langfristig immer noch sagenhafte Renditen erreichen. 

Gerade in Zeiten der wirtschaftlichen Spannungen weltweit, einer Geldpolitik, die an ihre Grenzen gerät, ist es ratsam in Bitcoin zu investieren.

Die Vergleiche mit den Edelmetall- oder Aktien-Märkten, gemeinsam mit der relativ niedrigen Anzahl an Menschen, die bereits in Bitcoin investiert sind, machen das Potenzial mehr als deutlich. 

 



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